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0342 - Schädeltanz

0342 - Schädeltanz

Titel: 0342 - Schädeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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international hinausposaunt, aber die zuständige örtliche Polizei will keine Auskunft geben… na, da scheint doch was hinterzustecken.«
    Eine halbe Stunde später war er wieder oben im siebten Stock des großen Superhotels mitten in der Innenstadt. Er berichtete Zamorra davon.
    »Das sieht nach einer gesteuerten Kampagne aus«, überlegte der Parapsychologe. »Jemand möchte international so viele Leute wie möglich ansprechen.«
    »Oder jemanden, von dem er nicht weiß, wo er ihn finden kann. Einen Weltenbummler. Es würde mich interessieren, ob auch in anderen Zeitungen von diesem Vampir die Rede ist. Beispielsweise in Italien, Griechenland, England, Rußland… England… ?«
    »England«, sagte Zamorra. »Wales. Weißt du, wer da wohnt?«
    »Merlin. Gryf. Teri.«
    »Gryf, unser Vampir-Oberjäger«, sagte Zamorra. »Ich bin sicher, daß er angelockt werden soll.«
    »Dann könnte es sich also um eine Falle handeln.«
    »Richtig. Wir müßten versuchen, Gryf zu warnen. Denn er wird es bestimmt lesen. Und er wird herkommen. Wir können also ohne Weiteres mit seinem Auftauchen in Cuernavaca rechnen. Wird der überrascht sein, uns auch da zu finden…«
    Nicole berührte Zamorras Schulter.
    »Erst einmal, mein Lieber, sind wir in Mexico-Stadt. Und erst einmal werden wir deinen erneuten Analogzauber anwenden, die Beschwörung, die uns hoffentlich genauere Details zeigt. Es muß doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir nicht herausfinden, wo diese Rothaarige zu finden ist.«
    »Vielleicht geht es tatsächlich mit dem Teufel zu«, sagte Zamorra. »In Ordnung, ja. Ich fange an…«
    Und er machte sich daran, die Beschwörung vom vergangenen Tag hier zu wiederholen.
    ***
    Zamorras und Nicoles Vermutungen stimmten. Die Rothaarige hatte gehandelt und den Köder ausgelegt. Den Köder, der ein Vampiropfer war.
    Den Vampir gab es nicht.
    Sie selbst hatte das Mädchen getötet und Vampirismus vorgetäuscht. Doch ein Unbefangener vermochte das nicht zu überprüfen. Die äußeren Merkmale waren eindeutig. Der Fall war soweit aktenkundig geworden. Fortan ging es nur noch darum, diese Meldung so weit wie möglich zu verbreiten, über die Grenzen des Landes hinaus.
    Die Rothaarige sorgte dafür, daß weltweit Zeitungsartikel über diesen Fall von Vampirismus in Cuernavaca erschienen. Wenn der Druide Gryf lesen konnte, dann mußte er an diesem Köder anbeißen. Sofern es stimmte, was der Höllische behauptet hatte…
    Die Rothaarige rechnete fest damit, daß dieser Gryf ihr in die Falle ging. Dann hatte sie, was sie wollte: den siebten Druidenschädel, das Blutopfer für die Hölle und das Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana.
    Sie wartete in ihrem Unterschlupf wie die Spinne im Netz.
    ***
    »Gut«, sagte Panchita und schlug die langen Beine übereinander. Sie nahm eine Zigarette aus dem silbernen Etui und schob sie zwischen ihre Lippen. Gryf schnippste mit den Fingern. Zwischen ihnen leuchtete eine Flamme auf, mit der er Panchita Feuer gab. Sie schüttelte den Kopf.
    »Danke, Gryf. Verrate mir doch mal, wie du das machst. Bist du ein Bühnenkünstler, einer von diesen Illusionisten?«
    »Ich erzeuge keine Illusionen«, sagte Gryf. »Das überlasse ich den Leuten, die sich wohlweislich nicht an die wirkliche Magie herantrauen. Ich zaubere tatsächlich, und so wie meine Magie echt ist, wird wahrscheinlich auch der Vampir echt sein.«
    »Gut«, wiederholte sie. »Aber wofür willst du unbedingt, daß ich dich nach Cuernavaca begleite? Wenn es diesen Vampir wirklich gibt, wie du sagst, bringst du mich doch damit in Gefahr. Kannst du dieses Risiko eingehen?« Sie lächelte und blies den Zigarettenrauch nach oben. Er verlor sich irgendwo.
    »Ich brauche zwei Dinge«, sagte Gryf offen. »Eine Begleiterin, mit der ich ein wenig Spaß haben kann - und einen Köder. Dir wird nichts geschehen, das versichere ich dir.«
    »Du bist ein komischer Kauz«, sagte sie. »Nun gut. Ich tue dir den Gefallen. Ich bin gespannt, was wirklich hinter deinen großen Ankündigungen steckt.«
    »Du wirst sehen. Fahren wir?«
    »Jetzt sofort?« Sie lächelte Gryf an und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen.
    Er lachte leise.
    »Die nächsten zwei Stunden bestimmst du den Kurs, Panchita«, sagte er. »Danach bin ich an der Reihe. Einverstanden?«
    »Dann laß uns aufbrechen.« Sie erhob sich. »Du wolltest zahlen, ja? Ich warte im Wagen auf dich. Wir fahren zu mir.«
    Gryf beglich die Rechnung. Während sie zu Panchitas Wohnung in einer

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