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0342 - Vampire in Petrila

0342 - Vampire in Petrila

Titel: 0342 - Vampire in Petrila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brennen.
    Sofort wurde alles anders. Die Flammen leckten gierig an den Außenwänden hoch. Ihr Widerschein huschte rötlich flackernd über das Dach und zeichnete ein Schattenmuster auf unsere Gesichter.
    »Ich komme mir vor wie auf einem Grill«, sagte Dragan.
    »Noch ist er ja nicht heiß.«
    »Aber ein Bratwürstchen möchte ich auch nicht werden.«
    »Wartet hier.«
    »Was hast du vor?«
    Marek bekam von mir keine Antwort. Flach auf dem Bauch liegend schob ich mich dem Dachrand entgegen. Die Beine hatte ich gespreizt, die MPi hielt ich mit der linken Hand. Es bestand die Gefahr des Abrutschens, denn die Dachpfannen waren feucht geworden. Ich mußte mich sehr vorsichtig weiterbewegen.
    Ohne Schaden zu nehmen, erreichte ich den Dachrand mit der schmalen Regenrinne aus Holz. Und ich hörte das Knattern und Fauchen der Flammen. Auch die Hitze merkte ich jetzt. Sie fuhr durch mein Gesicht wie ein feuriger Atem aus der Hölle.
    Ich mußte sehen, wie sich die Killer verhielten, deshalb peilte ich vorsichtig über den Dachrand.
    Drei sah ich.
    Zwei von ihnen standen breitbeinig mit angeschlagenen Maschinenpistolen und starrten auf das brennende Haus. Der dritte hockte am Boden. Er hielt seine rechte Schulter, die von meiner Silberkugel getroffen worden war.
    Durch die unnatürliche Helligkeit konnte ich die Kerle besser erkennen, und ich versuchte mich zu erinnern, wo ich sie schon einmal gesehen hatte.
    Eine Antwort fiel mir nicht ein.
    Die Typen waren mir unbekannt.
    Dennoch hatte man sie auf mich angesetzt. Noch einmal schaute ich hin und sah mir die dunkelhaarigen Killer mit den angespannten Körpern an. Irgendwie war mir eine Idee gekommen.
    Im Laufe der langen Jahre hatte ich es gelernt, gewisse Killertypen zu unterscheiden.
    Ob Söldner, Streetfighter oder welche wie hier mit ihren dunklen Haaren. Das war eine ganz besondere Sorte von Mensch.
    Mafiosi!
    Ja, so sahen die Mafiosi aus, die sich um die großen Bosse scharten und in ihre Dienste getreten waren.
    Und es gab einen Mafiaboß, auf dessen Abschußliste ich ganz oben stand. Der Kerl hieß Logan Costello und wohnte in London.
    Konnte es sein, daß er mir seine Schießer auf den Hals geschickt hatte?
    Ja, es war möglich, nur wollte mir der Grund nicht einfallen. Der Haß auf mich genügte nicht. Es mußte meiner Ansicht nach ein anderes Motiv dahinterstecken.
    Logan Costello war lange Zeit aus dem Rennen gewesen. Sollte sich meine Vermutung bestätigen, mußte es irgendein neues Motiv geben, das ihn zwang, wieder einzugreifen.
    Wir würden sehen.
    Die Flammen fraßen sich weiter. Sie entwickelten fetten, beißenden Rauch, der mir gegen das Gesicht geweht wurde, so daß er mich gleichzeitig zwang, mich zurückzuziehen. Durch das Benzin gelang es dem Feuer zudem, auch die feuchten Balken der Außenwand in Brand zu stecken.
    Ich kroch zurück.
    Von allen Seiten quoll der Rauch in die Höhe, wurde vom Wind erfaßt und auch über das Dach geweht, so daß er uns hier ebenfalls traf.
    »Lange können wir hier oben nicht mehr hocken«, sagte Marek.
    »Wir müssen runter.«
    »Warte noch!« keuchte ich.
    Der Pfähler hatte ein Taschentuch gegen sein Gesicht gepreßt, um ein Husten zu unterdrücken.
    Die unten lauernden Killer riefen sich gegenseitig Sätze zu. Auch von der Rückseite des Hauses hörten wir sie schreien.
    »Sie werden bald reif sein! Die Flammen sind schon im Innenraum.«
    Da konnte der Kerl recht haben, denn auch durch das Dachfenster stieg der Rauch. Es schloß nicht ganz dicht, so daß er durch die Ritzen kriechen konnte.
    »Wo springen wir ab?« fragte Dragan.
    »An der Vorderseite.«
    »Gut, dann mal zu.«
    Marek und Dragan machten es wie ich vorhin. Auf dem Bauche kriechend näherten wir uns der Dachkante. Marek blieb zurück. Er war es aber, der uns warnte.
    Unten wurde seine Stimme nicht gehört. Das Fauchen der Flammen übertönte sie, aber wir konnten sie vernehmen.
    »Ein Vampir!«
    Sofort hielten wir inne.
    Ich drehte mich um, Dragan ebenfalls, aber weniger vorsichtig.
    Ich hörte seinen leisen Angstruf und sah, daß er rollte. Er würde sich nicht mehr fangen können und über die Dachkante kullern.
    Blitzschnell streckte ich meinen rechten Arm. Es war wirklich Glück, daß ich seinen linken Fußknöchel zu fassen bekam, ihn eisern festhielt, so daß es mir gelang, seine Rutschpartie zu stoppen.
    »Verflucht, das war knapp!« flüsterte er. »Danke John!«
    Ich hörte überhaupt nicht hin und hatte den Kopf gedreht, denn Mareks Warnung war

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