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0347 - Tausend Dollar für ein Leben

0347 - Tausend Dollar für ein Leben

Titel: 0347 - Tausend Dollar für ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend Dollar für ein Leben
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anzusehen! Können Sie hier weg, Lieutenant?«
    »Einer meiner Leute sitzt oben und hält den Stenogrammbock auf den Knien. Ich bin also entbehrlich.«
    »Dann kommen Sie!«
    Als wir die paar Stufen vor dem Eingang hinunterstiegen, bremste Meekers Ford am Randstein. Zur Vorsicht ließ er den Motor laufen.
    »Ich weiß nicht, ob die Karre je wieder anspringt!«, schrie er herüber. »Sie will behandelt sein wie ein Schoßhund! Was ist los?«
    »Wenn Sie mit Ihrem Schrotthaufen mithalten, können Sie nachkommen!«
    »Wir haben den Konservenkönig vergessen«, erinnerte Phil. »Er sollte doch auch hierher kommen!«
    »Dann warten wir eben ein paar Minuten. Er muss jeden Augenblick hier eintreffen.«
    Es dauerte immerhin noch zehn Minuten, bevor der weiße Cadillac Ralph Gilburys heranrauschte. Ich drückte Phil die Schlüssel des Jaguars in die Hand und ließ mich neben dem Konservenkönig in den Fond fallen. Vom neben dem Fahrer saß mein Kollege Jack Weaver. Es dauerte eine Weile, ehe ich dem verwirrten Mr. Gilbury die Sachlage erläutert hatte. Dann fuhren wir los. Phil im Jaguar führte die Kolonne an, dann folgte Traylor in einem Pontiac. Hinter uns klapperte der Ford des Reporters.
    Die Bremslichter des Jaguar leuchteten auf, dann die des Pontiac. Wir waren am Ziel.
    Lieutenant Traylor kam herüber und hielt ein Schlüsselbund in der Hand. Er bildete die Spitze. Hinter ihm kamen Phil, Gilbury und ich. Zuletzt schnaufte der Reporter die Treppen hoch. Durch die Straßenschluchten des unteren Manhattan fiel das erste Morgenlicht. Vor einer Tür, an der mit einem Reißnagel befestigt die Geschäftskarte des Geldverleihers hing, machten wir halt. Es dauerte etwa eine Minute, ehe der Lieutenant mit den Schlüsseln zurechtkam. Dann traten wir ein.
    »Bitte nichts berühren!«, sagte ich warnend. »Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich hier Hinweise auf den Überfall finden!«
    Meeker und Mr. Gilbury blieben stehen. Wir gingen weiter. Vom Flur führten verschiedene Türen ab. Phil öffnete die erste, ohne dabei die Auflagefläche der Klinke zu berühren. Als das Licht aufflammte, standen wir im Schlafzimmer.
    »Die anderen Zimmer«, sagte ich.
    Wir fanden ein Arbeitszimmer, in dem sich ein Schreibtisch und ein Aktenschrank aus Stahlblech befanden. Daneben lag ein Wohnzimmer, an das sich die Küche anschloss. Vom Schlafzimmer aus öffnete sich eine Tür zum Bad.
    Phil stieß die Tür auf. »Kennen Sie sich hier aus?«, fragte er über die Schulter von Mr. Gilbury.
    »Nein. Ich bin noch nie hier gewesen. Heute zum ersten Mal. Ich hatte nicht gedacht, dass mein Bruder in so schäbigen Verhältnissen lebt!«
    Nun, gemessen an seinem eigenen Stadthaus, sah es wirklich trist aus, aber ein Durchschnittsamerikaner hätte sich hier behaglich fühlen können.
    Plötzlich stieß Phil einen leisen Ruf der Überraschung aus. Sein Finger zeigte auf die Badewanne. Über den Rand ragten ein Paar Schuhe. Männerschuhe.
    ***
    Big Ben stopfte gerade ein paar Hemden wahllos in einen abgeschabten Lederkoffer, als eine tiefe Männerstimme hinter ihm fragte: »Hallo, Ben! Du willst verreisen?«
    »Ach, du bist’s Nat!«, schnaufte er dann erleichtert. »Du hast mich vielleicht erschreckt. Ich dachte, es wären die Cops! Was willst du von mir?«
    »Warum so nervös, Biggy?«, fragte der Besucher. »Du zitterst ja wie Espenlaub. Hast du ein Skelett im Kleiderschrank entdeckt?«
    »So was Ähnliches, Nat! Jedenfalls muss ich schleunigst weg hier. Also mach’s kurz!«
    Der Mann stieß pfeifend ein Luft aus und sah sich im Zimmer um. Die Schubladen einer Kommode waren herausgerissen, von dem Kleiderschrank lagen eine Reihe Anzüge auf dem Boden. Belustigt betrachtete er die Vorbereitungen, die Big Ben traf.
    »Ich wollte dir ein Geschäft vorschlagen. Aber ich sehe schon, daraus wird nichts. Ich verschwinde lieber, bevor mir jemand Armbänder verpasst!« Er wandte sich zum Gehen.
    »Halt, Nat! Einen Augenblick!«, schrie Big Ben.
    Der Mann drehte sich noch mal um. »Mach’s kurz«, sagte er. »Ich hab’ Feuer unter den Sohlen.«
    »Du hast deinen Wagen dabei?«, fragte der Gangster lauernd. Nat nickte vorsichtig.
    »Ich schlage dir einen Tausch vor. Dreitausend Scheinchen für die Karre und die Papiere?«
    Nat überlegte ein paar Sekunden, dann schmiss er die Schlüssel auf den Tisch und legte die Wagenpapiere dazu.
    »Das kann ich machen, Ben. Mir können sie nichts anhängen, selbst wenn sie dich greifen. Wollte den Schlitten sowieso schon

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