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0347 - Tausend Dollar für ein Leben

0347 - Tausend Dollar für ein Leben

Titel: 0347 - Tausend Dollar für ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend Dollar für ein Leben
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schützen Leben und Eigentum ohne Rücksicht auf die Person.«
    Ich griff zum Telefon und ließ ihn in seine Zelle zurückbringen.
    Muddy Clair begriff die Situation wesentlich schneller.
    »Gut«, sagte er resigniert. »Ich erzähle Ihnen alles, was Sie wissen wollen. Fangen Sie an!«
    Ich hatte nicht erwartet, es so einfach zu haben. Aber schließlich war der Dieb um ein gutes Stück intelligenter als Hinky Corse.
    »Ist Ihnen der Name Big Ben ein Begriff?«, fragte ich.
    »Klar! Ich wollte, ich hätte mich mit dem dicken Kerl nicht eingelassen. Aber das Angebot war zu verlockend.«
    »Welches Angebot?«
    »Ich sollte Sie für einen Augenblick ablenken. Ein anderer Bursche sollte mir das Zeichen dazu geben. So war es ausgemacht. Sie haben ihn auch erwischt. Es wurde mit mir hergebracht!«
    »Hinky Corse«, sagte ich und Muddy Clair nickte dazu. »Ich glaube, so hieß er. Aber ich schwöre Ihnen, ich hatte keine Ahnung davon, wozu das ganze Theater dienen sollte!«
    »Lassen wir das, Muddy«, meinte ich. »Wenn die Vorstellung so geklappt hätte, wie sich der Regisseur das ausgemalt hat, wäre ich jetzt ein toter Mann!«
    »Au weh!«, stöhnte Clair. »Da habe ich ja noch einmal Glück gehabt, dass Sie die Szene geschmissen haben! Ich hab’s ja immer gesagt: Nur wenn man selbstständige Arbeit macht, geht man sicher. Aber tausend Dollar sind eine Menge Geld, G-man. Jetzt bin ich allerdings klüger. Ein zweites Mal werde ich nicht mehr hereinfallen!«
    »Okay, Muddy«, meinte Phil. »Wenn ich dir einen todsicheren Tipp geben darf: Versuche es auch allein nicht mehr, wenn du wieder aus dem Knast kommst. Vorerst wirst du dich nämlich wegen Beteiligung an Bandenverbrechen und Mithilfe zum Mord an einem Polizeibeamten verantworten müssen. Schmeckt nicht gut, was?«
    »Donnerwetter!«, knirschte er. »Was war ich für ein Esel.«
    »Und was war mit deiner Medizin?«, fragte ich. Seine Gesichtsfarbe wurde um eine Nuance blasser, aber er bemühte sich um eine harmlose Miene.
    »Es war ein reiner Zufall, dass ich die Blausäure in der Tasche hatte. Ich habe es gekauft, um die Ratten loszuwerden.«
    »Wo gibt es denn so viel Ratten?«, erkundigte sich Phil teilnehmend.
    »In meinem Zimmer!« Er sah erst Phil, dann mich an.
    »In welchem Drugstore hast du das Zeug gekauft?«
    »Das weiß ich nicht mehr!«
    »Schluss jetzt mit dem Schwindel!«, sagte ich hart. »Glaubst du, wir hätten Brackwasser im Hirn? Du wolltest es mir in einen Cocktail schütten!«
    »Nein«, murmelte er leise. »Das sollte die blonde Ellen besorgen. Ich brächte so was nicht fertig.«
    »Abführen!«, befahl ich. Norman Meeker in seiner Ecke räusperte sich.
    »Junge, Junge«, sagt er, »das wird die Story des Jahres! Der Millionär Gilbury im Hintergrund und Jerry Cotton, der G-man, der den Gangstern lästig ist, als Aufhänger. Gebt mir Papier, Boys!«
    »Sei du ganz ruhig«, knurrte ich über die Schulter, »dämpfe deine Begeisterung etwas. Du sitzt hier als wichtiger Zeuge. Deine Story kannst du später noch bringen, aber erst dann, wenn sie von uns freigegeben wird.«
    »Habe ich etwas gesagt?«, brummte er und kaute auf seinem Zigarettenstummel herum. Er wollte sicher noch etwas anfügen, schwieg aber, denn in diesem Augenblick wurde Ellen, mit bürgerlichem Namen Elizabeth Curley, hereingeführt. Sie tänzelte zum Stuhl und setzte sich, ohne dazu aufgefordert worden zu sein. Mit einem eleganten Schwung setzte sie die Handtasche auf die Knie. Ich kannte dieses unverfrorene Benehmen noch aus der Zeit, der ich als blutjunger Spund an Razzien auf der East Side teilgenommen hatte. Sie fauchte mich an wie eine Katze: »Ich werde mich beschweren, G-man.«
    »Immer mit der Ruhe, Ellen! Dieses Sprüchlein langweilt mich. Wir wollen dich nicht aufhalten, du brauchst nur noch das Protokoll zu unterschreiben!«
    »Hab’ ich mir’s doch gedacht! Diese beiden Hampelmänner haben gesungen wie ‘n Weihnachtschor. Aber sie haben gelogen, und dabei bleibe ich. Sie können mich nicht einsperren weil ich uneingeladen auf einer Party erschienen bin.«
    »Deswegen nicht«, gab ich zu. »Aber da war doch ein bestimmter Auftrag zu erledigen?«
    »Davon weiß ich nichts. Ich habe mir den Magen mit Trüffelpastete und Hummermayonnaise vollgeschlagen, weil mir diese guten Sachen im Laden zu teuer sind. Dieser Konservenfritze und sein Kindergarten werden schon nicht arm werden davon. Mehr als das können Sie mir nicht beweisen.«
    »Warten wir ab, wie lange du dieser

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