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035 - Ein Horror-Fest um Mitternacht

035 - Ein Horror-Fest um Mitternacht

Titel: 035 - Ein Horror-Fest um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Silberfeuerzeug fehlte.
    Alles andere war noch da: der magische Ring, der Colt Diamondback und der Dämonendiskus.
    Dachgeschoß.
    Der Lift hielt sanft an. Ich wartete, bis sich die automatischen Türen öffneten, verließ die Kabine und peilte die Lage. Hier oben war die Luft rein. Ich befand mich etwa sechs Etagen über Cypara Kulidis’ Büroräumen.
    Vor mir lag ein langer, stiller, nüchterner Gang. Rechts entdeckte ich eine Eisentür. Sie führte auf das Dach hinaus, war abgeschlossen, doch verschlossene Türen stellen für mich kein unüberwindbares Hindernis dar.
    Ich hätte großes Talent zum Einbrecher gehabt.
    Der Drahtbürstenschlüssel, den ich bei mir trug, öffnete mir die Tür im Handumdrehen, und Augenblicke später stand ich auf dem finsteren Dach des Hochhauses.
    Der Ausblick über das Lichtermeer von Athen war faszinierend.
    Dennoch konnte ich mich nicht dafür begeistern. Ich mußte mich um die Ghouls kümmern, und um Cuca – wenn möglich.
    Die Fassaden so großer Häuser werden von Arbeitern reingehalten, die auf Reinigungsbrücken stehen. Eine elektrische Winde hebt oder senkt sie in jede gewünschte Etage.
    Diese Vorrichtung mißbrauchte ich nun für meine Zwecke. Ich schwenkte die kranähnlichen Arme nach vorn, stieg auf die pendelnde Brücke und drückte auf einen der Knöpfe.
    Langsam sank ich nach unten. Ich befand mich auf dem Weg zur Agentur der Leichenfresser…
    ***
    Zuerst sprang Mr. Silver an Land, dann Roxane. Der Hüne blickte sich aufmerksam um. Auf dieser Insel sollte der Ghoul zur Hölle fahren. An und für sich waren Roxane und der Ex-Dämon diesen Leichenfressern überlegen.
    Aber dieser Dämon hatte eine Geisel, auf die Rücksicht zu nehmen war. Das erschwerte die Sache.
    »Wie gehen wir vor?« wollte Roxane wissen. »Trennen wir uns?«
    »Ich weiß nicht. Ich möchte nicht, daß dir etwas zustößt.«
    »Ich paß schon auf mich auf, sei unbesorgt.«
    »Na schön, versuchen wir ihn getrennt zu kriegen, aber denk stets daran, daß wir das Leben des Mädchens nicht gefährden dürfen.«
    »Glaubst du wirklich, daß du mir das sagen mußtest?«
    »Entschuldige, Roxane. Ich mache mir bloß Sorgen – um dich, um dieses Mädchen. Der Ghoul ist unberechenbar. Wir wissen nicht, was ihm in den Sinn kommt.«
    »Er hat gegen uns keine Chance.«
    Der Ex-Dämon hob warnend die Hand. »Keine großen Töne, bitte. Wenn der Bursche es richtig anstellt, kann er uns unter Umständen doch gefährlich werden. Also dürfen wir nicht den Fehler begehen, ihn zu unterschätzen.«
    »Vielen Dank für den Tip, mein großer Silberbär«, sagte Roxane, streichelte die Wange des Ex-Dämons und küßte ihn auf den Mund. Dann huschte sie in die Dämmerung hinein, die mehr und mehr von der Insel Besitz ergriff.
    Mr. Silver atmete tief durch. Er liebte Roxane sehr. Eigentlich war es verrückt, daß er nicht mir ihr, sondern mit Cuca einen Sohn hatte. Mit Cuca, deren Feind er sein mußte, weil sie auf der schwarzen Seite stand.
    Er würde die Mutter seines Sohnes vernichten müssen, wenn er ihr begegnete. Würde er sich dazu überwinden können? Cuca hatte ihm einmal etwas bedeutet.
    Zugegeben, das war lange her, aber es hatte eine Zeit gegeben, wo ihm diese Hexe nicht gleichgültig gewesen war. Ja, er hatte Angst davor, ihr zu begegnen.
    Gleichzeitig wollte er nichts mehr, als sie wiedersehen, denn er erhoffte sich von ihr zu erfahren, wo sein Sohn lebte. Wenn sie es wüßte, würde sie es ihm sagen müssen.
    Cuca, du Fehltritt meiner Jugend, wo bist du? fragte Mr. Silver in Gedanken. Der Ghoul, der hierher geflohen war, würde dem Ex-Dämon auf diese Frage eine Antwort geben müssen.
    Mr. Silver fiel ein, daß er vergessen hatte, Roxane darauf hinzuweisen, daß sie den Leichenfresser zunächst einmal lebend in ihre Gewalt bringen mußten, um von ihm zu hören, wo Cuca zu finden war.
    Hoffentlich denkt sie daran, wenn sie dem Ghoul gegenübersteht! dachte der Ex-Dämon und eilte nun ebenfalls los, um den Schwarzblütler zu suchen. Er wünschte sich, daß er es sein würde, der den Leichenfresser aufstöberte.
    ***
    Nana Stuarnaras saß auf dem Boden. Ihre blutigen Füße schmerzten, aber sie wäre froh gewesen, wenn sie nur das hätte ertragen müssen. Cronis lehnte an einem hellen Felsen.
    Sein Finger wies auf die Piratenbraut. »Keinen Laut will ich hören, verstanden?«
    Nana nickte. Sie hatte nicht die Absicht, ihr Schicksal herauszufordern. Ganz klein und verzweifelt war sie geworden.
    An Georgis’

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