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0352 - Es brodelt in der Unterwelt

0352 - Es brodelt in der Unterwelt

Titel: 0352 - Es brodelt in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wir haben nämlich noch etwas anderes herausgebracht, was auch das unbeschädigte Schloß erklärt. Meine Leute forschten nach dem Geschäft, aus dem der Lederkoffer stammt. Das Ding ist ja keine Dutzendware und wird nur in geringen Stückzahlen an Kunden mit entsprechender Brieftasche verkauft. Bei dem Gepäck Mr. Murrays handelt es sich fast ausnahmslos um Handarbeit. Die Schlösser hierfür bestdhen nicht aus dem üblichen Blech, sondern sind massiv und nur mit dem Originalschlüssel auf zukriegen.«
    »Das dachte ich mir schon! Aber dann wird die Angelegenheit noch rätselhafter!«
    »Keineswegs, Jerry! Hören Sie zu: Vor einigen Wochen erschien eine Frau in dem bewußten Geschäft und verlangte Ersatzschlüssel. Angeblich hatte Mr. Murray die Originale verloren.«
    »Bekam die Frau die Schlüssel?«
    »Sofort! Sie konnte die Rechnung über den Kauf des Koffers vorweisen. Diese teuren Schlösser sind registriert. Es ist immer passender Ersatz für sie da.«
    »Es läßt sich leicht feststellen, ob Mr. Murray tatsächlich eine Frau in das Geschäft schickte!« meinte ich. »Wenn nicht, hätten wir endlich ein Ende des Fadens in den Händen.«
    »Ja, Jerry!« sagte Mr. High. »Ich vermute folgendes: Die Frau, die auf den Verkäufer einen guten Eindruck machte, ist mit den Gewohnheiten Mr. Murrays bestens vertraut. Sie kennt das Gepäck, das bei seinen Flugreisen gewöhnlich mitgenommen wird. Außerdem -hat sie Zugang zu den Quittungen. Können Sie mir in der Umgebung der Murrays eine weibliche Person nennen, auf die diese Punkte zutreffen?«
    »Da wäre höchstens Mrs. Toole, das Kindermädchen!« erwiderte ich nachdenklich. »Ich habe sie Ohnehin in Verdacht, nicht ganz stubenrein zu sein.«
    »Wie alt ist diese Mrs. Toole?« fragte Mr. High zurück.
    »Vielleicht um die Zwanzig!«
    »Dann hat sie die Schlüssel nicht abgeholt!« sagte Mr. High enttäuscht. »Es soll eine würdige ältere Dame gewesen sein.«
    »Was« rief ich. »Ich kenne allerdings noch eine Frau, die in Frage kommen könnte. Haben Sie über Mrs. Adams schon etwas herausgebracht, die Verwandte des Kindermädchens?«
    »Einiges!« meinte Mr. High. »Es kann Zufall sein oder auch nicht. Jedenfalls wohnte sie im gleichen Hotel wie Mr. Muirray und hatte auch dieselbe Strecke im Flugzeug gebucht.«
    »Vielleicht ist sie die Frau, die wir suchen!« rief ich. »Sie holte die Schlüsel, sie eignete sich den Koffer an und versteckte die Bombe darin!«
    »Und sie wäre auch mit dem Ding in die Luft geflogen, Jerry!« dämpfte Mr. High meinen Eifer. »Ihre Theorie stimmt nicht ganz! Möglicherweise ist Mrs. Adams ganz unschuldig. Bei den Nachbarn erfreut sie sich größter Beliebtheit, und alle gönnen ihr den Urlaub, den sie angetreten hat.«
    »Gab sie ihr Ziel bekannt?« fragte ich.
    »Ungefähr! Sie will sich mit ihren beiden Söhnen treffen, die sich die Rocky Mountains ansehen. Eine feste Adresse gibt es nicht, denn von Denver aus sind sie mit dem Wohnwagen unterwegs!«
    ***
    Das Wort ›Wohnwagen‹ weckte eine Erinnerung in mir, die sich fast schmerzhaft ins Gedächtnis schob. Trug nicht so ein komischer Trailer Schuld daran, daß ich den ›Empfänger‹ mit den 250 000 Dollar nicht mehr eingeholt hatte.
    Diese Wohnwagen in der Nähe des Nationalparks sind nichts Ungewöhnliches. So war auch der Ausflug von Mrs. Adams mit einem rollenden Ungetüm wenig überraschend. Aber irgendeine Klingel hatte in mir angeschlagen und Alarm gegeben.
    Was suchte der ›Empfänger‹ in der menschenleeren Landschaft, in der ich ihn verloren hatte? Sollten er und seine Kumpane mit dem Kind per Wohnwagen unterwegs sein?
    Ich hatte keine Ruhe mehr und beendete rasch das Gespräch mit Mr. High, der sonst nichts berichten konnte, was mir geholfen hätte.
    Eine Theorie nahm in mir greifbare Formen an, aber leider paßte das Attentat auf die Murrays während des Fluges nicht hinein.
    Es war denkbar, daß die ganze Sippe um Mrs. Adams an der Verwirklichung des Planes arbeitete, um durch den Hotelmillionär zu viel Geld zu kommen. Miß Mosley hatte den engsten Kontakt mit dem Ehepaar und den Zwillingen. Die Stellung war ihr nach eigenen Worten von der älteren Verwandten beschafft worden.
    Meine Theorie, die natürlich einige Schönheitsfehler hatte, mochte stimmen oder nicht. Jedenfalls waren neue Energien in mir freigeworden.
    Bis jetzt hatten die Kidnapper kein weiteres Lebenszeichen von sich gegeben. Entweder verschoben sie ihre Absicht, zu den zweiten 250 000 Dollar

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