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0355 - Der Boß kauft New York

0355 - Der Boß kauft New York

Titel: 0355 - Der Boß kauft New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß kauft New York
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erhalten hatte.
    Ich wusste, dass dieser kleine Gauner noch keinen Dime mit seiner Hände Arbeit erworben hatte - dazu war er viel zu faul. Blieb also die Frage, wofür man ihm fünfzig Dollar in die Hand gedrückt hatte. Es tat mir jetzt leid, dass ich ihn hatte laufen lassen.
    »Kommt der öfter her?«, fragte ich den Mann hinter der Theke.
    »Aber nein, G-man! Ich habe ihn nur deswegen nicht hinausgeworfen, weil niemand im Lokal war. Da nimmt man auch mal einen Laufkunden von der Sorte in Kauf, Sie verstehen…Übrigens war er vor zwei Stunden schon mal hier, wenn Sie das interessiert!«
    »Danke!«, sagte ich und prostete Phil zu, »Bringen Sie uns noch einen von der Sorte, der ist gut!«
    Snooty trieb sich also schon länger in der Gegend herum. Ein Grund mehr, ihm auf die Finger zu sehen.
    Trotzdem hielt ich es nicht für wahrscheinlich, dass er bei dem plötzlichen Auszug der Tapiro seine Finger mit im Spiel gehabt hatte.
    »Wissen Sie«, unterbrach der Barmann meine Überlegungen, »ich bin mächtig froh, dass der Schein echt ist. Fünfzig Dollar sind für mich eine Menge Geld, und so, wie der Kerl aussah…«
    »Sie haben Glück gehabt«, meinte Phil. »Falsche Banknoten können Sie kaufen wie grüne Bohnen. Je schlechter die Blüten, desto billiger sind sie natürlich. Aber der Druck weist Fehler auf, und vor allem kommen die Fälscher nicht an das richtige Papier heran. Wirklich gekonnte Nachahmungen sind selten, und wenn man einigermaßen aufpasst, erkennt man Fälschungen sofort.«
    ***
    Wir tranken unsere Gläser aus und fuhren die Park Avenue hinauf bis zur 60. East.
    »Pass auf, Jerry!«, sagte Phil unterwegs. »Wir werden mit dieser Sache noch Ärger bekommen. Erstens spielt diese Geschichte nun vermutlich schon in drei Bundesstaaten. Zweitens arbeiten diese Burschen prompt, das haben wir an Mellis Ermordung gesehen. Drittens sind sie damit beschäftigt, die New Yorker Unterwelt auf Vordermann zu bringen, das beweist Snootys Verhalten. Die Leute, die sich das ausgedacht haben, wollen einen großen Coup landen, Jerry, und sie haben auch das nötige Kleingeld dazu!«
    »Und worin soll der große Coup bestehen? Wenn man dich hört, meint man, ein neues Waschmittel soll groß herausgebracht werden. Warum bringt man dann einen Staatsanwalt, einen Redakteur, einen Gastwirt und seinen Kellner um?«
    »Bei dem Kellner sind wir wohl einer Meinung«, sagte Phil zögernd. »Bei den anderen drei wissen wir nicht, warum sie sterben mussten. Aber es ist nicht eine örtlich begrenzte Aktion, wie der Einbruch in eine Bank. Sie arbeiten auf breiter Basis. Für einen Bankeinbruch braucht man nicht viel Leute. Je weniger Leute davon wissen, umso größer sind die Chancen, nicht entdeckt zu werden.«
    »Du denkst an ein Racket im groß angelegten Stil oder an Rauschgift?«
    »So etwas Ähnliches, vielleicht auch beides«, brummte mein Freund. »Irgendein Bursche hat sich das ausgedacht und versucht jetzt, seinen Schnitt zu machen. Natürlich denkt er, dass alle, die vor ihm das gleiche probiert haben, Trottel, gewesen sind. Und er hat eine Menge Bucks zu verteilen!«
    »Wie kommst du auf diese Idee?«
    »Mörder sind nicht billig, Jerry! Oder glaubst du, er hätte die Leute, die ihm im Wege standen, selbst umgebracht? Das ist nicht die Art dieser Leute.«
    Ich fuhr den Jaguar in unseren Hof und drückte einem Mechaniker die Schlüssel in die Hand.
    »Auftanken und abschmieren«, sagte ich, dann folgte ich Phil zum Lift, der uns zum Office brachte.
    ***
    Ich wollte gerade die Lifttüren schließen, als sich ein Kollege hereinzwängte. Es war der alte Neville mit einem Berg Akten, den er an sich presste.
    Ich sagte: »Hier riecht’s nach Innendienst! Wie viel Ladenhüter hast du denn wieder ausgegraben?«
    Der alte Neville klopfte den Staub aus den Akten.
    »Kannst du das nicht woanders machen?«, fragte ich ärgerlich. »Glaubst du, ich kann meinen Anzug täglich zur Reinigung bringen? Hier staubt’s ja wie im Müllschlucker beim Frühjahrsputz!«
    »Um was geht es denn zurzeit bei euch?«, erkundigte er sich und stieß die Tür zu meinem Office auf. Die Akten deponierte er auf meinem Schreibtisch. Ich holte die Flasche aus der Schublade und schenkte ein.
    »Es geht um eine sehr heiße Sache«, sagte ich. »Alle Singvögel sind plötzlich verstummt. Und wir haben zwei Mordfälle und keine Spur.«
    Der alte Neville pfiff durch die Zähne.
    »Das kenne ich, Jerry! Ihr kommt also nicht weiter. Erzählt mal!« Neville

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