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0355 - Der Boß kauft New York

0355 - Der Boß kauft New York

Titel: 0355 - Der Boß kauft New York
Autoren: Der Boß kauft New York
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hat Zeit, Doc. Sehen Sie erst nach dem Mädchen in Stebbeys Zimmer, und dann nehmen Sie sich diesen Herrn vor!« Ich deutete auf den Angestellten.
    Während der Arzt und der Sergeant die Sekretärin hinaustrugen, sagte ich zu Phil: »Ich glaube, ich kann mir den Doc sparen. Ruf doch bitte die Mordkommission an, während ich mich ein bisschen umsehe.«
    Eine Viertelstunde war vergangen, seit ich das Vorzimmer betreten hatte.
    Ich erinnerte mich, dass Stebbey mich hergebeten hatte, weil er meinen Rat in einer Erpressungsangelegenheit einholen wollte.
    Kurz vor meiner Ankunft hatte man ihn erschossen.
    Der Gedanke an einen Zusammenhang blitzte in mir auf, aber um ihn zu bestätigten, hätte ich wissen müssen, wer von wem erpresst wurde. Ein Staatsanwalt hat naturgemäß viele Feinde, und dieses zeitliche Zusammentreffen konnte auch zufällig sein.
    Ich ging wieder ins Vorzimmer.
    »Wie geht’s der Sekretärin?«, fragte ich Doc Salinger.
    »Sie kommt wieder zu sich, Cotton, aber sie hat eine Gehirnerschütterung. Wir brauchen eine Ambulanz!«
    Ich sah den Sergeanten an und deutete auf das Telefon. Er verstand und rief das St.-Vicents-Hospital an. Währenddessen kümmerte sich der Doktor um den Angestellten, und danach wurde ich in die Kur genommen. Das antiseptische Mittel, mit dem er meine Hautrisse und Abschürfungen bepinselte, brannte wie Pfeffer. Abgesehen davon fühlte ich mich wieder einigermaßen fit.
    Das Zimmer füllte sich plötzlich mit Menschen. Lieutenant Traylor mit seinen Leuten war gekommen.
    »Ich glaube, Sie sollten sich eine private Mordkommission zulegen, Cotton«, meinte er, als er mich begrüßte. »Wie sehen Sie denn aus? Haben Sie Streit gehabt?«
    »So kann man es auch nennen«, erwiderte ich. »Kommen Sie. Es gibt Arbeit!« Ich berichtete ihm den Hergang, soweit es mich betraf. »Alles übrige müssen Sie selbst herausfinden, Lieutenant. Achten Sie bitte besonders auf die Schriftstücke, die auf dem Schreibtisch liegen. Ich nehme an, dass der Staatsanwalt sich die Unterlagen über die Erpressung in Reichweite gelegt hat, da er sich ja mit mir darüber unterhalten wollte. Ich fahre jetzt mit Phil ins Office und schaue unser Fotoalbum nach dem Burschen durch, der hier so wild gehaust hat. Mir ist, als hätte ich ihn schon einmal gesehen, aber ich kann mich leider nicht mehr erinnern. Wenn Sie etwas gefunden haben, rufen Sie mich bitte an.«
    ***
    Im Office ließ ich mir vom Erkennungsdienst die Fotoalben bringen.
    Die nächsten zwei Stunden verbrachte ich damit, mir die Gesichter von Verbrechern aller Schattierungen anzusehen. Aber der Gesuchte war nicht darunter.
    »Und ich wette eine halbe Erdnuss gegen ein Steak, dass der Bursche hier verewigt ist«, sagte ich zu Phil, der mir über die Schulter schaute. »Ich kann schwören, er ist mir schon einmal über den Weg gelaufen. Ich bin sicher, dass der Bursche vorbestraft ist. Und dann muss auch sein Foto hier drin sein. Fangen wir noch mal von vorn an. Vielleicht habe ich eine Seite übersehen.«
    »Moment mal«, unterbrach mich mein Freund. »Du hast hier die Alben von Gewaltverbrechern!«
    »Natürlich«, sagte ich, »oder,ist ein Mörder deiner Meinung nach kein Gewaltverbrecher?«
    »Dein Scharfsinn ist bestechend. Aber kann es nicht sein, dass er sich noch nicht lange diesem Metier zugewandt hat? Dass er früher auf einem anderen Gebiet tätig war? Als Dieb, Rauschgifthändler oder dergleichen. An deiner Stelle würde ich mir ein anderes Branchenverzeichnis besorgen!«
    Phil hatte recht. Es war gut möglich, dass dieser Mann seine Gangsterlaufbahn mit kleinen Delikten begonnen hatte.
    Ich streckte gerade die Hand nach dem Telefon, als es klingelte.
    Ich meldete mich und hörte Traylors Stimme.
    »Wie steht’s bei Ihnen, Cotton?«, erkundigte er sich. »Haben Sie den Mann gefunden?«
    »Bedaure, Lieutenant. Ich bin soeben dabei, mich weiter umzusehen. Haben Sie Neuigkeiten?«
    »Und ob«, sagte er. »Stebbey wurde mit der gleichen Waffe erschossen wie Medina!«
    ***
    Ein Kollege brachte einen Stoß von Alben herein. Wieder blätterte ich Seite für Seite durch.
    Eine halbe Stunde später starrten mich jene irrlichternden Augen an, in die ich heute schon einmal geblickt hatte. Der Mann hieß Al Paulsen, war achtunddreißig Jahre alt und wegen Rauschgifthandels vorbestraft.
    In der Gegend um den Times Square hatte er als Straßenhändler Marihuana, Heroin und ähnliches Teufelszeug an seine bedauernswerten Opfer verkauft.
    Dafür hatte er
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