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0355 - Der Boß kauft New York

0355 - Der Boß kauft New York

Titel: 0355 - Der Boß kauft New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß kauft New York
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Gromans Wagen hervorgeholt hatte.
    »Groman weiß noch nichts davon. Ich bin neugierig, wie er reagiert, wenn er davon erfährt. Ich habe das Gefühl, er könnte uns weiterhelfen, wenn er nur wollte. Umsonst hält er nicht seine beiden Leibwächter, und außerdem war er Medinas Partner. Er hat zugegeben, dass er ihn gut kannte. Was ihm Snooty da an die Scheibe geklemmt hat, belastet ihn schwer. Es ist das gleiche wie bei Medina. In dem Text ist von einer Abmachung die Rede, die nicht eingehalten wurde. Medina wurde ermordet, weil er sich nicht daran hielt. Ich werde Groman fragen, was da abgemacht wurde und zwischen wem.«
    »Wenn er uns das sagen wollte, hätte er es schon langst tun können«, gab Phil zu bedenken. »In dem Drohbrief ist von einer Verwechslung die Rede und davon, dass er noch mal Glück gehabt hätte. Das klingt ganz so, als ob auf ihn schon ein Anschlag verübt worden wäre. Davon müssten wir doch etwas wissen!«
    »Nicht unbedingt, Phil! Vielleicht hat er es uns verschwiegen. Ich werde Mister High bitten, einen Kollegen zur Überwachung Gromans abzustellen.«
    Wir wurden unterbrochen.
    Neville kam herein und schob einen baumlangen Mann vor sich her. Seine Größe ließ ihn noch dürrer erscheinen, als er es ohnehin schon war. Seine Mundwinkel hingen schlaff herab und wurden von grauen Bartstoppeln eingerahmt. Seine Hakennase erinnerte an einen Geierschnabel.
    »Das ist Ben Snyder«, stellte unser Kollege vor. »Benny, das sind meine Freunde Cotton und Decker. Wenn du ihnen wiederholst, was du mir erzählt hast, schenken sie dir einen Scotch ein. Jerry und Phil sind nette Jungs, du brauchst keine Angst zu haben.«
    Ich begriff, baute vier Gläser auf meinem Schreibtisch auf und schenkte ein.
    Hoffentlich lohnte das, was der Junge zu berichten hatte, den guten Tropfen.
    Snyder rückte unruhig auf seinem Stuhl hin und her und verzog anerkennend die Mundwinkel, nachdem er an dem Glas genippt hatte. Stockend begann er seinen Bericht, begleitet von den aufmunternden Blicken unseres Kollegen Neville.
    »Ich hab einen kleinen Handel, Gentlemen, ich verkaufe den Wirten im East End Geschirr. Genau die Sorte Porzellan, die man in diesen Kneipen braucht: dickwandig, schwer und möglichst unzerbrechlich. Es bringt nicht viel ein, aber man kann davon leben.«
    »Sie kommen also viel in Kneipen herum und fangen dabei so manches auf, was nicht eigentlich für Sie bestimmt ist«, warf Phil ein.
    »Genauso ist es, G-man! Sie müssen wissen, dass ich es vor dreißig Jahren mit dem Gesetz nicht so genau nahm. Damals lernte ich Ihren Kollegen Neville kennen. Er war zu der Zeit noch ein bisschen jünger, ich natürlich auch, und wir sind ein klein wenig aneinandergeraten.«
    »Unsere Bekanntschaft hat Benny zweieinhalb Jahre schwer bedrückt«, sagte Neville.
    »Heute bin ich froh, dass er mich festgenommen hat«, erklärte Snyder. »Ich war zwischen eine Menge übler Burschen geraten, und es war höchste Zeit, dass ich das einsah. Meine Vergangenheit ist kein Geheimnis, und das mag dazu beitragen, dass man mir gegenüber nicht sehr zurückhaltend ist, wenn die Boys etwas zu reden haben. Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht viel Lust habe, mich in Angelegenheiten zu mischen, die mich nichts angehen. Wenn es nicht ausgerechnet Neville gewesen wäre, der mich fragte…«
    »Umso mehr freut es mich, dass Sie den Weg zu uns gefunden haben, Mister Snyder«, sagte ich und schenkte nach. »Was ist Ihnen also aufgefallen?«
    »Sehen Sie, die Sache ist so. Vor einem halben Jahr ungefähr fing es an. Verschiedene Kneipen wechselten den Besitzer - nicht immer freiwillig. Es ging alles sehr heimlich, es fiel nicht groß auf. Ich könnte Ihnen sofort ein gutes Dutzend Kneipen aufzählen, in denen heute ein fremdes Gesicht hinter der Theke steht. Aber keiner der Burschen ist der eigentliche Besitzer des Lokals, obschon sie sich so aufspielen. Wer so lange in der Branche tätig ist wie ich, merkt das sofort.«
    »Woran?«, fragte ich.
    Er dachte einen Augenblick nach. »Von den alten Lieferanten, ist außer mir fast keiner mehr im Geschäft. Alle diese Buden werden jetzt zentral beliefert. Das Interessante daran^ ist, dass die Lieferwagen keine Firmenaufschrift tragen. Sonst schmiert doch jeder seinen Wagen mit Werbesprüchen voll. Irgendwann einmal, meistens montags, taucht dann ein kleiner, feister Bursche auf und trinkt an der Theke einen Whisky. Anschließend geht er mit dem Wirt in ein Hinterzimmer. Nach fünf Minuten

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