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0356 - Am Schleppseil hing der Tod

0356 - Am Schleppseil hing der Tod

Titel: 0356 - Am Schleppseil hing der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Schleppseil hing der Tod
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langsam«, forderte Alby.
    Im Schritttempo ging es weiter. Die Gitterbrüstung der Brücke war greifbar nahe.
    Es vergingen zehn quälende Minuten, bis Alby befahl: »Ganz an das Gitter ran und anhalten!«
    Als der Truck stand, drehte sich Alby zu mir um und sagte: »Ich erledige die Sache jetzt. Du bleibst solange im Truck und passt auf.«
    »Auf was soll ich aufpassen, auf mich etwa? Ich steige auch aus«, entschied ich.
    Plötzlich hielt Alby seine Pistole in der Hand. Der Lauf zielte genau auf meine Stirn.
    Leise sagte er: »Gut, wenn du nicht anders willst, dann…«
    ***
    Loy hastete in Clarkes Office. »Was ist los, Boss?«
    »Du fährst jetzt zu Scrow. Ich habe angeordnet, dass Short den Apparat ausbauen soll. Den holst du ab und bringst ihn hierher. Wenn du wieder hier bist, habe ich noch einen Auftrag für dich.«
    »Und was ist mit der neuen Order?«, fragte Loy.
    Clarke winkte müde ab: »Du erfährst sie noch früh genug…«
    ***
    In Hal Scrows Truckers Inn herrschte, bis auf das Schnarchen der Trucker in ihren Schlafkojen, nahezu Totenstille. Bis auf Scrows Privaträume war alles dunkel. Loy ging um die Ecke und klopfte an das schwach erleuchtete Fenster von Scrows Privatraum.
    Der Wirt zog eine nicht ganz dichte Jalousie hoch und öffnete die Tür.
    Nick Short lag teilnahmslos auf einer Couch, als Loy eintrat. Neben der Couch stand ein verschnürtes Paket.
    Short blieb während der folgenden Unterhaltung stumm. Betsy Maynard saß an einem Tisch. »Los, her mit dem Apparat! Ich habe keine Zeit, Babysitter zu spielen!«
    Loy sah in die Runde, lachte laut und nahm das schwere Paket. Im Gehen sagte er »Ihr bleibt hier alle hübsch auf dem Posten und wartet neue Order vom Boss ab.«
    Niemand, auch Loy nicht, ahnte, wie grausam die nächste Order sein sollte.
    ***
    »Agent Decker!«, rief Mrs. Baker, unsere Putzfrau, eine füllige und resolute Fünfzigerin, »Ihr Frühstück wartet!« Sie stampfte dreimal kräftig mit dem Schrubberstiel auf den Boden.
    Phil schreckte hoch und sah die beiden Frauen verwirrt an. Er hatte den Kopf auf die Schreibtischplatte gelegt und war eingeschlafen.
    Mrs. Baker wies auf die Bogen und strahlte »Hoffentlich lassen Sie Ihr Frühstück nicht kalt werden.«
    Phil stand auf und reckte sich »Vielen Dank, Mrs. Baker.«
    Die Frauen entfernten sich kichernd.
    Es war genau halb sieben.
    Während er den Kaffee trank, las er die Berichte der Kollegen. Zunächst fand er die Lektüre langweilig, bis er auf die Namen von Scrow, Betsy Maynard und Nick Short stieß.
    Phil las und staunte. Dann griff er zum Telefon und rief den wachhabenden G-man Collin an.
    »Collin, sag Mr. High sofort, wenn er kommt, dass ich zu Scrows Inn rausgefahren bin.«
    ***
    Während mein Freund Phil so laut geweckt wurde, sah ich verblüfft in die Mündung von Albys Pistole. Das war ein solider Colt.
    »Vor einer Viertelstunde ist uns ein Truck begegnet. Es kann also auch noch ein Verrückter von hinten kommen. Los, sei vernünftig und hilf mir die Warnleuchten aufzustellen.«
    Endlich sah er die Notwendigkeit ein.
    »Du gehst nach hinten, ich nach vorn«, sagte Alby.
    Der Nebel war für Betrugsmanöver ideal. Ich brachte die Leuchten nicht etwa auf die richtige Distanz, sondern ich stellte sie etwa 60 Yards hinter den Truck auf die Grenze der Mittelfahrbahn. Falls tatsächlich ein Wagen kommen sollte, so konnte er noch knapp ausweichen.
    Ich hastete zurück zum Truck.
    Hinter dem linken hinteren Zwillingsrad ging ich in Deckung und zog meine Berrit.
    Nur das Rauschen des Wassers unter der Brücke hörte ich. Wir waren rund 70 Yards über dem Wasserspiegel. Wer von hier oben hinuntergeworfen wird, hat gewiss keine Gelegenheit mehr, Wasser zu schlucken. Schon der Aufprall auf dem Wasser würde tödlich sein.
    Ich hoffte, dass Alby die hintere Seite des Trucks zu öffnen versuchte, um sein Paket zu holen. Aber der Geierschnabel kam nicht.
    Meine Spannung wuchs immer mehr. Plötzlich vernahm ich rechts von mir ein leises Scharren.
    Dann fiel, fast vor meiner Nase, ein Strick herunter. Das war der Strick zum Festzurren der Seitenleinwand. In der Mitte des .Trucks, wo ich jetzt lag, war die Trennung der Leinwand.
    Erst dann sah ich ein Paar Beine, die ziemlich schnell nach oben verschwanden. Die Seitenbrake schnarrte von dem Klimmzug Albys. In Sekunden stand ich hinter dem Truck.
    Zwischen dem Truck und dem Brückengeländer war nur etwa eineinhalb Yards Platz. So dicht, wie Alby es gewollt hatte, war ich nun doch

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