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0360 - Die Rache des Kopflosen

0360 - Die Rache des Kopflosen

Titel: 0360 - Die Rache des Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kavaliere benommen…«
    »Hören Sie auf!« unterbrach mich Celia Watson. »Ich kenne die beiden Männer. Sie sind halt so.«
    »Nicht jeder läßt sich das gefallen.«
    Celia Watson verschränkte die Arme vor der Brust. »Sind Sie eigentlich gekommen, um mir das zu sagen?« fragte sie scharf.
    »Wenn ja, dann verlassen Sie bitte das Haus.«
    »Das ist nicht der Grund. Ich will den Reiter ohne Kopf! Ich will ihn stellen und ihn vernichten. Zudem scheinen Sie und Ihre Familie mehr über dieses geheimnisvolle Wesen zu wissen, wenn ich mich nicht irre.«
    »Das ist eine Unterstellung«, erwiderte sie kalt.
    »Sie wissen also nichts?«
    »Nein.«
    »Helen Murphy denkt anders darüber.«
    Ihr Lächeln wurde spöttisch. »Ach, sieh mal an. Helen Murphy kennen Sie auch?«
    »Nicht persönlich, ich habe von ihr gehört. Aber ich bin unter anderem gekommen, um mit ihr zu reden.«
    Sie wich mir aus. »Wäre es nicht besser, sich zunächst einmal um Ihren Kollegen zu kümmern?«
    »Ja, Mrs. Watson, das gebe ich zu. Aber alles der Reihe nach.«
    »Laß dich nur nicht aufhalten, John«, meldete sich Suko. »Ich schaffe es schon.«
    Mrs. Watson hatte die Worte ebenfalls gehört. Sie hob die Schultern. »Ich weiß nicht, mit welchem Recht Sie unser Familienleben stören, Mr. Sinclair…«
    »Nicht ich störe es, sondern der Reiter ohne Kopf und dessen Begleiter, dieser Rabe.«
    »Es war ein wilder Vogel, mehr nicht.«
    »Kann ich trotzdem das Kindermädchen sprechen?«
    Ihr Blick wurde noch lauernder. »Und wenn ich es Ihnen versage?«
    »Müßte ich zu anderen Mitteln greifen. Wenn Sie sich den Ausweis genau durchgelesen haben, wird Ihnen nicht entgangen sein, daß ich mit gewissen Sondervollmachten ausgerüstet bin. Ich weise nicht gern darauf hin, in Ihrem Fall halte ich es aber für besser.«
    Dieser Frau konnte man wirklich nur mit knallharten Argumenten kommen.
    Eine Weile sprach sie nicht. Dann nickte sie und wandte sich ab.
    »Ich werde nach Helen klingeln.«
    »Ja, tun Sie das.«
    Mrs. Watson schritt auf eine getäfelte Stelle an der Wand zu. Dort drückte sie einen Knopf.
    Wir warteten. Mrs. Watson sah so aus, als wollte sie vorerst kein Wort mit mir sprechen. Sie bot mir auch keinen Platz an, so daß ich stehenblieb.
    Lange brauchte ich nicht zu warten, denn auf der Treppe vernahm ich Schritte. Eine Frau geht leichtfüßiger als ein Mann. Die Schritte, die wir vernahmen, hörten sich schwer an. Dennoch war es eine Frau. Ich drehte den Kopf und sah das blonde junge Mädchen.
    Es trug zwei Koffer und hatte seinen Wintermantel schon übergestreift. Helen wirkte so, als hätte sie für sich persönlich aus den Vorgängen die Konsequenzen gezogen.
    Auch Celia Watson zeigte sich überrascht, kommentierte den Vorgang nicht und mischte sich auch nicht ein, als Helen Murphy vor mir stehenblieb und die Koffer abstellte.
    »Sie wollen weg?« fragte ich.
    »Ja, ich habe die Konsequenzen gezogen.« Erst jetzt fiel ihr auf, daß sie einem Fremden geantwortet hatte, trat zurück und schaute mich mißtrauisch an.
    Meine nächsten Worte beruhigten sie. Ich berichtete ihr von Sheila Conolly.
    »Dann sind Sie der Freund, von dem sie gesprochen hat.«
    »Der bin ich. Mein Name ist John Sinclair.«
    Jetzt lächelte sie. »Mich werden Sie kaum noch fragen können, denn ich werde gehen.«
    »Wieso?«
    Ihr Lachen hallte durch den Raum. »Wenn Sie einmal drei Tage hier nur gelebt haben, würden sie mich verstehen. Die Bewohner dieses Hauses sind keine Menschen, sondern Maschinen, die nur menschenverachtend reagieren. Douglas bildet die einzige Ausnahme.«
    »Mäßigen Sie sich!« Celia Watson hatte die Worte gesprochen.
    Hart schaute sie Helen an. Wenn Blicke töten könnten, wäre Helen jetzt zusammengebrochen.
    »Nein, Mrs. Watson, ich mäßige mich nicht. Ich sage endlich einmal die Wahrheit. Ich bin nur geblieben, weil ich Ihren Sohn gut leiden mochte. Und ich bedaure, daß er mit solchen Eltern aufwachsen muß. Das hatte ich Ihnen einmal sagen müssen.«
    »Gehen Sie!« verlangte die Frau. Sie deutete starr in Richtung Tür.
    »Ich will Sie hier nicht mehr sehen.«
    »Keine Sorge, ich verschwinde.« Helen griff nach den Koffern, dagegen hatte ich etwas.
    Ich hielt ihre Gelenke fest. »Moment noch, Helen. Sie werden bleiben.«
    Unsicher schaute sie mich an. Die Mundwinkel zuckten, und wir hörten beide Celia Watsons Stimme. »Haben Sie hier zu bestimmen, Mr. Sinclair, oder ich?«
    Ich nickte ihr zu. »Sie natürlich, Mrs. Watson. Es sind

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