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0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

Titel: 0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich riß dem Boß die Maske ab
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der beiden Assistenten aus dem Labor von Professor Hampton, denn dieses Institut hatte für mich eine besondere Bedeutung erlangt. Das Teufelszeug X 23 spukte in meinen Gedanken herum und ließ mir keine Ruhe.
    Beim Überfliegen vermisste ich den Bericht von der Bewachung Dr. Winters. Fred Nagara hatte sich an die Fersen des vollbärtigen Chemikers geheftet, aber ich konnte nicht eine einzige Zeile in den Unterlagen finden. Nur der Bericht über Dr. Berger war da.
    Er war nichtssagend, nur eine knappe halbe Seite lang. Berger hatte den ganzen Abend in seiner Wohnung gehockt und war gegen 21 Uhr in sein Privatlabor im Keller gegangen. Zwei Stunden später hatte ihn mein Kollege wieder hinter den erleuchteten Fenstern in der Wohnung gesehen. Kurz vor Mitternacht war dann oben das Licht verlöscht. In dem Bericht blieb die Frage offen, was Dr. Berger in seinem Labor getrieben hatte.
    Phil kam in das Office. Er strahlte.
    »Weißt du, was ich eben von Fred Nagara erfahren habe?«, fragte er und setzte sich mir gegenüber an den Schreibtisch.
    »Keine Ahnung«, brummte ich. »Ich habe seinen Bericht vermisst.«
    »Der kommt später«, beruhigte mich mein Kollege. »Dr. Winter war gestern schon wieder in der Minetta Bar.«
    »Nun, daran ist schließlich nichts Besonderes«, gab ich enttäuscht zurück, denn ich hatte mehr von der Beschattung des Chemikers erwartet. »Du hast ja selbst gehört, dass die beiden Assistenten von dem Professor gut bezahlt werden.«
    »Er war aber nicht allein«, tat Phil geheimnisvoll.
    »Mensch, Phil«, sagte ich leicht gereizt, »das kann ich mir so ungefähr denken. Ich würde auch lieber in Begleitung in eine Bar gehen. Spann mich also lieber nicht auf die Folter und erzähl mir schon, dass er mit der netten Sekretärin von dem Professor dort gewesen ist.«
    »Keine Spur«, berichtete mein Freund. »Die Frau soll, wie Fred erzählte, toll gewesen sein. Weißt du, rothaarig, gute Figur, gut aussehend.«
    »Das zeugt nur vom guten Geschmack Dr. Winters, nicht aber davon, dass er mit Verbrechern zusammenarbeitet.«
    Phil würde auf einmal ernst. »Fred Nagara ist der Frau gefolgt, als sie sich vor der Bar von Winter verabschiedete. Und jetzt rate mal, wo sie gelandet ist.«
    »Keine Ahnung«, sagte ich mit einem Schulterzucken.
    »In ’ner Kneipe«, sagte Phil mit besonderer Betonung. »Sie heißt Lobster Roll. Die Rothaarige ist die Besitzerin der Kneipe.«
    »Hast du feststellen lassen, ob die Angaben stimmen?«, erkundigte ich mich.
    »Das hat Fred Nagara schon besorgt«, berichtete Phil. »Deswegen ist sein Bericht auch noch nicht da. In unseren Unterlagen haben wir nichts über die rothaarige Dame, aber Nagara hat sich auch an die City Police um Unterstützung gewandt. Dort ist über Milly Parker, so heißt die Rothaarige, nichts Nachteiliges bekannt. Sie führt eine Bar mit Hotel und verschiedenen Billardsälen. Die City Police vermutet schon seit einiger Zeit, dass dort auch gespielt wird, aber bis jetzt hat man noch nie einen Beweis für diese Vermutung bekommen können. Es gibt einen separaten Teil in der Bar, da kommen nur bestimmte Mitglieder rein. Man kann den Leuten aber nichts wollen, denn dieser Teil ist offiziell als Klubraum angegeben.«
    »Da kommt praktisch also nur einer rein, der auch Klubmitglied ist«, sagte ich nachdenklich. »Aber wahrscheinlich ist es einfach, in den Verein einzutreten. Hat die City Police denn keinen Vertrauensmann eingeschmuggelt?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Phil. »Zumindest ist noch nichts Nachteiliges bekannt geworden, denn sonst hätte man bestimmt eingegriffen. Was hältst du denn von der ganzen Geschichte, Jerry?«
    »Ich glaube, die Story ist es wert, dass wir uns den Laden einmal ansehen«, gab ich zurück. »Wir könnten eigentlich mal- wieder ein Glas Bier trinken, das das FBI bezahlt.«
    »Von mir aus können es auch zwei werden«, meinte Phil und blickte auf die Armbanduhr an seinem linken Handgelenk. »Wann gehen wir?«
    »Sofort«, entschied ich. »Jetzt wird noch kein großer Rummel sein, und bis der anfängt, da können wir uns schon ein bisschen umgesehen haben. Vergiss aber deine Kanone nicht, Phil.«
    Mein Freund schüttelte den Kopf. Er stand auf und ging zu dem schmalen Schrank hinüber. Er nahm die Schulterhalfter vom Haken.
    ***
    Über dem Eingang brannte eine grelle Neonreklame. Der Name des Lokals war in fast mannshohen Buchstaben mit blendenden Leuchtröhren geschrieben. Die Fassade war dunkel, sie sah wenig einladend

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