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0368 - Samarans Todeswasser

0368 - Samarans Todeswasser

Titel: 0368 - Samarans Todeswasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hängen. »Wie heißt du denn, Kleiner?«
    »Tom Crispin!«
    »Okay, dich habe ich ausgewählt.«
    »Nein!« McDuff hatte gesprochen. »Wenn Sie schon anfangen wollen, dann mit mir. Aber lassen Sie ihn leben, er ist noch so verdammt jung!«
    »Hackett!« Mehr sagte Samaran nicht, und Hackett schlug blitzschnell zu. Der Lauf klatschte in den Nacken des Sergeants, so daß McDuff schmerzerfüllt aufstöhnte. Für einen Moment hatte ich das Gefühl, als wollte er in die Knie sinken, dann ging ein Ruck durch seine Gestalt, und er hielt sich auf den Beinen.
    »Ich lasse mir von keinem und erst recht nicht von einem Dorfbullen Vorschriften machen«, erklärte Samaran. »Ich habe mich nun mal für den anderen entschieden, und dabei bleibt es.«
    »Bitte, Sir…«
    »Halt’s Maul.« Samaran interessierte das Flehen nicht. Er war voll und ganz darauf programmiert, sein widerliches Experiment durchzuführen.
    Ich konnte schräg in die Höhe schauen und sah auf seinen Lippen das sadistische Grinsen. Auch das Funkeln in seinen Augen blieb mir nicht verborgen, und als er den Mund bewegte, vernahm ich ein schmatzendes Geräusch, das mir widerlich vorkam.
    »Alles klar?« fragte er seine beiden Helfer.
    »Ja!« lautete die gemeinsam gesprochene Antwort.
    Samaran drehte den Kopf. Auch ich drehte ihn und stellte fest, daß dieser Mensch den Würfel fixierte.
    Das genau war es. Nur durch den Würfel würde es ihm gelingen, den anderen zu dem zu machen, was ich auch war. Und der Quader würde ihm gehorchen, auch wenn er keinen direkten Kontakt mit ihm hatte, denn sein Inneres blieb nicht mehr ruhig. Auf den gedanklichen Befehl hin reagierte dieser magische geometrische Gegenstand.
    Das war auch für mich neu. Bisher hatte der Würfel nur immer etwas geleistet, wenn ich oder ein anderer Träger einen direkten Kontakt mit ihm hatten.
    Nun war alles anders.
    Ich spürte die Trockenheit in meiner Kehle. Schweiß rann dafür meinen Rücken entlang. Noch immer bereitete es mir Mühe, überhaupt Luft zu holen. Innerer und äußerer Druck hatten um keinen Deut nachgelassen. Nahezu spürbar streifte mich der kalte Hauch des Todes.
    Samaran stand da wie der Satan persönlich. Er trug seine graue Kleidung, die Arme hatte er ausgebreitet, sein Kopf wuchs dabei zwischen den Schultern hoch wie ein bleicher Gegenstand, und seine Augen glänzten wie dunkle Kohlestücke.
    Der Würfel hob ab und gehorchte damit den Gesetzen der Teleportation. Kurs nahm er auf den jungen Polizisten.
    Tom Crispin hieß er. Das hatte ich noch behalten. Samaran, der Teufel, drehte seine Hand, so daß ich auch zuschauen konnte. »Sieh genau hin!« flüsterte er scharf. »Schau es dir an. Jetzt kannst du die Kraft des Würfels erleben.«
    Auch Tom Crispin mußte bemerkt haben, welch eine Gefahr da auf ihn zukam. Er spürte sie, zuckte zusammen und wand sich unter dem harten Griff des Messerhelden.
    »Willst du wohl ruhig sein!?« keuchte dieser. »Sei schön brav, mein Junge, dann passiert dir nichts…« Er lachte hechelnd. Sein Messer zitterte, es berührte auch die Haut, und dann hatte der Würfel den jungen Mann erreicht.
    Er explodierte nicht, aber er gab ein ähnliches Geräusch von sich, das in einem Fauchen mündete. Wie ein Sturmwind kam es über den Polizisten, packte ihn, schleuderte ihn herum, und der Messerheld schaffte es nicht, den anderen rechtzeitig genug loszulassen.
    Plötzlich begann der Kerl zu schreien. Es waren schrille, jaulende Laute, die aus seiner Kehle drangen, und er überschlug sich fast in seiner Angst.
    Der Würfel aber packte zu.
    Obwohl er keine Hände besaß, wirkte es fast so, als hätte er sie ausgestreckt. Die beiden Männer konnten sich nicht auf den Beinen halten. Sie erlebten das gleiche wie ich.
    Sie wurden mitgerissen.
    Und genau in den Würfel hinein, der über ihnen schwebte. Ein gewaltiger Sog entstand, der mich an den Schweif eines Kometen erinnerte, die beiden packte und hinein in den Quader zog, der die Menschen verschluckte wie ein Maul.
    Von der Erde her zum kopfhoch schwebenden Würfel hin veränderten sich die beiden. Rasendschnell wurden sie kleiner und waren nur mehr Figuren, die eben meine Zwergengröße erreicht hatten.
    Der Würfel des Unheils machte seinem Namen wieder alle Ehre, denn er schluckte sie.
    Polizist und Killer drangen in ihn ein, als gäbe es überhaupt kein Hindernis mehr. Wir alle sahen ihre kleinen Körper, die ein regelrechter Sturmwind durcheinander zu wirbeln schien. Zwischen den Schlieren trieben

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