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0368 - Von Galaxis zu Galaxis

Titel: 0368 - Von Galaxis zu Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kampf anzunehmen gedachte, mehr noch - er schien entschlossen, den vorwitzig vordringenden Terranern hier und zu dieser Sekunde zu beweisen, daß er der Stärkere war, und ihnen eine Lektion zu erteilen, die sie belehrte, daß jeder weitere Widerstand sinnlos war.
    Die glühenden Wracks zweier Felsstücke trieben etwa zwei Kilometer vor der Hülle der CREST und verbreiteten einen unwirklichen Schein, in dem die Scharen des Feindes wie rote Funken glühten. Sie hatten den Voraustrupp ausgemacht und massierten sich, um ihm den Weg zu verlegen.
    Jemand schrie ein Kommando. Blaster flammten auf. Der Kampf begann.
    Es war eine unheimliche Schlacht geräuschlos bis auf die Laute, die aus den Helmempfängern drangen, die Kämpfenden winzige, rötlich leuchtende Punkte in der sonst absoluten Finsternis, und Freund und Feind nur dadurch unterscheidbar, daß der eine klein, der andere groß war.
    Schreie gellten auf. Jemand brüllte: „Ich kann mich nicht mehr bewegen...!"
    Blastermündungen glühten grell. Glutbälle erschienen mitten in der Finsternis. Felsstücke explodierten lautlos und versprühten Schauer schmelzender verdampfender Substanz. Zwei spitz zulaufende Felsstücke, jedes einzelne wenigstens dreißig Meter lang und heckwärts an die zehn Meter dick, glitten auf Paol zu. Paol schaltete sein Triebwerk auf Höchstleistung und schoß ihnen entgegen. Dicht vor dem Bug des vordersten Gegners vollführte er eine scharfe Wendung und eröffnete das Feuer. Schon die erste Salve verwandelte die Flanke des Felsens in einen eruptierenden Vulkan. Er explodierte und überschüttete Paol mit einem Kreuzfeuer aus glühenden Bruchstücken, von denen einige gegen das Schirmfeld des Kampfanzugs prallten. Der zweite Gegner reagierte auf den Vorfall mit einer Geschwindigkeit, die Paol nicht erwartet hatte. Der Glutball seines zerstörten Genossen hatte noch kaum an Strahlkraft verloren, da kam er mit hoher Fahrt mitten durch das wabernde Feuer geschossen und ließ Paol keine Zeit mehr, das Manöver auszuführen, das er ursprünglich geplant hatte. Er schoß und verdampfte die Spitze des Angreifers aus einer Distanz von wenig mehr als einhundert Metern, aber in der Buggegend schien das Felsstück unempfindlich. Es glitt weiter auf Paol zu, und eine Sekunde später spürte Paol wie das eigenartige Gefühl der Lähmung, das er zuvor schon einmal gespürt hatte, sich über den ganzen Körper auszubreiten begann.
    Er schrie, während er feuerte. Stück um Stück des vorwärtsdrängenden Gegners zerschmolz oder löste sich zu dünnen Gasfahnen auf, aber aus seinem Gesichtswinkel sah Paol nur den kleinen Querschnitt des Felsens, und ein Großteil der Energie, die der Blaster entleerte, fuhr wirkungslos am Ziel vorbei in den Raum.
    Paol war kaum mehr in der Lage, den Arm zu bewegen und mit der Mündung der Waffe dem Kurs des Gegners zu folgen. Ein merkwürdiger Anfall von Schwäche und Resignation machte ihm zu schaffen.
    Er wollte aufgeben und hätte es auch getan, wenn nicht die Stimme weit im Hintergrund seines Bewußtseins gewesen wäre, die ihm klarmachte, daß er verloren war, wenn er zu kämpfen aufhörte.
    Er feuerte weiter, aber die Strahlung, mit der der Feind ihn überschüttete und die den Feldschirm seines Anzugs offenbar mühelos durchdrang, gewann an Intensität, und schließlich hatte er nicht mehr genug Kraft, um den behandschuhten Finger mit ausreichendem Druck auf den Auslöser zu pressen.
    Er wäre verloren gewesen, wenn nicht zwei Gestalten in unförmigen Raumanzügen in den Kampf eingegriffen hätten. Sie waren plötzlich an seiner Seite und überschütteten den Felsen mit einem Feuerhagel, der ihn in wenigen Sekunden zur Explosion brachte. Die beiden Retter schossen davon, um sich das nächste Opfer vorzunehmen. Paol blieb gelähmt zurück. Er erfuhr niemals, wem er sein Leben verdankte.
    Der bannende Einfluß der fremden Waffe wich nur langsam von ihm.
    Minuten vergingen, bis die Hand wieder beweglich genug war, um die Waffe zu bedienen. Er hatte Glück. Rings um ihn tobte der lautlose, unheimliche Kampf in der Finsternis, aber außer den glühenden Fragmenten eines explodierten Felsens kam nichts und niemand in seine Nähe. Er hatte Zeit, sich umzusehen und aus Entfernung und Zahl der Explosionen auf den Verlauf des Kampfes zu schließen.
    Es stand schlimm. Die himmelhohe Wandung der CREST von den Lichtern der Schlacht in düsterroten Schimmer getaucht, schien sich unmittelbar neben Paol zu erheben. Er wußte, daß

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