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0368 - Von Galaxis zu Galaxis

Titel: 0368 - Von Galaxis zu Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Entfernungsschätzungen im leeren Raum trügerisch waren, aber er glaubte nicht, daß der Abstand bis zur Hülle der CREST mehr als achthundert bis eintausend Meter betrug. Der Kampf hatte in einer Entfernung von mehr als zwei Kilometern begonnen. Der Feind hatte sie also zurückgedrängt. Aus der Zahl der Blitze, von denen jeder den Abschuß eines Blasters darstellte, schloß Paol, daß Verstärkung eingetroffen war. Er schätzte die Zahl der Männer, die sich an dieser Stelle dem Gegner entgegenwarfen, auf fünfzehnhundert bis zweitausend. Aber die Schlacht tobte rings um den gigantischen Kugelkörper der CREST. Paol fragte sich verzweifelt, wie es an anderen Orten stünde.
    Er schämte sich plötzlich seiner Schlappheit. Er hatte kein Recht, untätig hier zu schweben und sich selbst zu bedauern. Er wurde gebraucht. Jeder einzelne Mann wurde gebraucht.
    Er schaltete das Triebwerk ein und schoß mit Höchstfahrt in das Gewühl, wo es ihm an dichtesten zu sein schien. Er glitt schräg über einen am Bugende glühenden Felsen hinweg, ließ den Energiestrahl des Blasters über die Flanke spielen und brachte den Feind zur Explosion. Er wich einer dunklen Gestalt aus, die mit der Schnelligkeit einer Kanonenkugel auf ihn zuschoß, und sah sie in der Finsternis verschwinden. Der Kampfanzug hing in Fetzen.
    Der Anblick des ersten Toten hatte eine merkwürdige Wirkung auf ihn. Er versetzte ihn in eine Art milden Schock, in dem er kaum mehr wußte, was er tat, und dennoch zielbewußt und vor allem mit einer Geschwindigkeit handelte, die kaum mehr übertroffen werden konnte. Er agierte wie eine Maschine - rasch genau und gefühllos. Er kam zwei Mann zu Hilfe, die einer Gruppe von drei Felsen gegenüberstanden und in ihren Bewegungen die ersten Symptome der Lähmung erkennen ließen. Er griff von der Seite her an. Seine erste Salve vernichtete einen der drei Gegner. Die beiden anderen ließen von ihren bisherigen Opfern ab und wandten sich ihm zu. Paol, in günstiger Überhang-Position, erledigte den zweiten ohne viel Mühe. Der dritte bearbeitete ihn mit Lähmungsstrahlen, aber bevor er nennenswerte Wirkung erzielte, waren die beiden Soldaten zur Stelle und lösten ihn auf.
    Der Kampf tobte weiter, aber soviele Felsen auch in glühenden, flammenden Explosionen vergingen, es schienen ihrer immer mehr zu werden. Der Abstand von der Wandung der CREST schwand, und die Zahl der stummen, reglosen Gestalten, die mit zerfetzten Kampfanzügen durch die Finsternis trieben, wuchs.
    Es schien Paol, als sei seit dem Beginn der Schlacht eine Ewigkeit vergangen, als er im Helmempfänger plötzlich eine donnernde Stimme hörte.
    „An alle Truppen! Die wichtigsten Geschützstellungen sind besetzt. Setzen Sie sich auf Kommando unter Höchstleistung vom Gegner ab, damit wir freies Schußfeld erhalten. Das Kommando liegt bei mir. Aktivieren Sie bei 'Feuer'. Ich zähle... fünf... vier... „ Paol befreite den linken Arm aus dem schweren Ärmel der Montur und tastete nach der Schalttafel. Er legte die Fingerspitze sanft auf die Kuppe des Fahrtknopfes um ihn im entscheidenden Augenblick nicht zu verfehlen.
    „... zwo... eins... Feuer!!"
    Er preßte den Knopf nach unten. Das Aggregat heulte auf, so sehr wurde es von der hohen Beschleunigung beansprucht. Das Bild änderte sich abrupt. Die roten Feuer der Schlacht blieben in der Tiefe zurück. Die Wandung der CREST wich nach hinten als Paol in Richtung der Polkuppe; schoß. Er blickte nach unten. Er wollte wissen, was der Gegner sich in diesen Sekunden dachte.
    Kannte er die Möglichkeiten des Schiffes? Verstand er es, die Absatzbewegung der Terraner zu deuten?
    Die Wandung der CREST leuchtete plötzlich auf. Als hätte ein im Innern tobendes Feuer sich schließlich nach außen durchgefressen, erstrahlte die riesige Kugelschale für den Bruchteil einer Sekunde in tödlichem weißblauem Licht.
    Im selben Augenblick erschienen seitwärts' des gigantischen Schiffes die roten Glutbälle Hunderter, Tausender von Explosionen. Durch ein Medium eilend, das keinerlei Streufähigkeit besaß, wurden die meterdicken Strahlbündel der mächtigen Thermogeschütze erst sichtbar, wenn sie ihr Ziel trafen.
    Paols Frage war beantwortet. Der Feind hatte das Absetzmanöver nicht richtig gedeutet. Er hatte nicht verstanden, daß es Gefahr bedeutete, und war auf seiner Position verharrt. Die Energiebündel der schweren Geschütze mußten so vernichtend unter den Felsstücken gewütet haben, wie Stiefelsohlen unter einem

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