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0368 - Von Galaxis zu Galaxis

Titel: 0368 - Von Galaxis zu Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zug Ameisen. Eine einzige Salve hatte nach Paols Schätzung allein in seinem Blickfeld wenigstens dreitausend Explosionen ausgelöst. Er wußte nicht, wie viele Felsen es insgesamt waren, aber selbst wenn es Zehntausende gewesen sein sollten - die Vernichtung von mehreren tausend ihrer Genossen durch einen einzigen Feuerstoß würde ihnen eine Lehre sein.
    Die Geschütze flammten ein zweites Mal auf, und der Kontrast mit der Wirkung der ersten Salve war bemerkenswert. Die gewaltigen Thermoenergien enteilten wirkungslos ins Nichts. Sie riefen keine einzige Explosion hervor. Der Feind war vernichtet - oder geflohen.
    Die Schlacht war vorüber. Es war Zeit, zum Sammeln zu blasen.
    Befehle schwirrten durch den Äther. Offiziere riefen ihre Gruppen, Kompanien und Bataillone zusammen. Der Abmarsch begann. Die Männer kehrten an Bord der beiden Haluterfahrzeuge zurück.
    Erst dort würde sich feststellen lassen, wie viele Opfer das Unternehmen gekostet hatte.
    Das Unternehmen, dachte Paol grimmig, ein Raumschiff zu verteidigen, das ohnehin schon aufgegeben worden war.
    Er hörte plötzlich seinen Namen.
    „Lansbury hier. Haines, können Sie mich hören?"
    Paol antwortete.
    „Ich brauche Hilfe", sagte Lansbury. „Ich habe hier was, das sich anzusehen lohnt. Meine Position - etwa zweihundert Meter südlich der Äquatorialschleuse, vielleicht fünfzig Meter ab von der Wandung des Schiffes."
    Paol glitt in die Tiefe, während alles um ihn herum nach oben schoß. Jemand rief ihn an.
    „Befehl von Major Lansbury", antwortete er. „Ich komme nach."
    Als er sich der angegebenen Stelle näherte, leuchtete Lansburys Helmlampe vor ihm auf. Er hielt darauf zu und stutzte, als er Lansburys Warnung hörte: „Passen Sie auf! Das Ding ist ziemlich verdammt groß und hart."
    Er wandte den Kopf, so daß der Schein der Lampe sich auf der Oberfläche eines Felsstücks von etwa fünf Metern Länge widerspiegelte. Paol erschrak. Lansbury mußte gehört haben, wie er hastig den Atem einzog.
    „Ich glaube nicht, daß das Ding noch gefährlich ist", beschwichtigte er ihn. „Es ist nur ein kleines Stück, wahrscheinlich der Überrest einer Explosion. Gut genug zum Untersuchen. Wir wollen schließlich wissen, mit wem wir uns da herumgeschlagen haben, nicht wahr?"
    Paol manövrierte sich in eine Position dicht neben Lansbury. Die Spitze des Felsstücks war dicht vor ihm. Als er seine Lampe einschaltete konnte er die dunkle, scharf und unregelmäßig zerklüftete Oberfläche wenige Meter vor sich sehen.
    „Ich habe meine Meinung geändert", sagte Lansbury. „Die Elster hat irgend etwas mit dem Überfall zu tun. Wir sollten sie ebenfalls untersuchen."
    Auf diese Weise kam Paol dazu, das Innere der CREST noch einmal zu betreten, nachdem er sich vor einer Stunde schon von ihm verabschiedet hatte. Roi Dantons Gruppe, die die Geschützstände besetzt und der Schlacht die entscheidende Wendung gegeben hatte, war längst verschwunden. Das Schiff lag leer und totenstill bis auf das leise Surren der Laufbänder.
    Paol fuhr zum Kommandodeck hinauf und öffnete das Schott zur Verteilerkammer. Illiht lag noch so da, wie sie ihn zurückgelassen hatten. Er war ziemlich schwer. Paol mußte den Antigrav zu Hilfe nehmen, um den schlaffen Körper zur Schleuse zu schaffen.
    Auch diesmal war er auf dem Weg zur Schleuse viel zu intensiv mit anderen Gedanken beschäftigt, als daß er sich dem Gefühl, zum letztenmal durch geheiligte Hallen zu schreiten, mit der nötigen Deutlichkeit hätte hingeben können. Er glitt durch das äußere Schott, das sich gemäß der Programmierung des Öffnungsmechanismus sofort wieder hinter ihm schloß, und war froh, Lansbury zu sehen, der mit seinem Beutestück vor der Schleuse wartete.
    Sie glitten nach oben, an der Wandung des Schiffes entlang. Die Masse des Felsstücks war beträchtlich. Lansbury mußte seine Triebwerke bis zur Leistungsgrenze belasten, um eine akzeptable Geschwindigkeit zu erzielen.
    Die hell erleuchtete Öffnung der halutischen Schleuse kam ihnen entgegen. Paol deponierte die tote Elster auf der Oberfläche des Felsstückes und war Lansbury behilflich, die Fahrt des Felsens zu drosseln, so daß sie unangefochten durch das Schleusenschott gelangten. Das künstliche Schwerefeld des Schiffes erfaßte sie und ihre Beute. Das Felsstück schlug schwer zu Boden und brach in zwei Teile.
    Zum erstenmal bekam Paol das Innere eines der merkwürdigen Objekte zu sehen. Es gab keinen Hohlraum. Das ganze Ding war solide

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