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0372 - Monster in Marrakesch

0372 - Monster in Marrakesch

Titel: 0372 - Monster in Marrakesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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von dem blauen Blitz erwischt worden war, der sie schon vorher betäubt hatte, hatte ihr das Gegenteil bewiesen!
    Was auch immer für eine Magie dahinter steckte - sie arbeitete am Amulett vorbei!
    Nicole wollte aber Abdallah nicht in die Angelegenheit hineinziehen. Das war es nicht wert. Und da konnte sie auch ruhig noch ein paar Stunden warten und sich dann einen Mietwagen beschaffen. Vielleicht war es sogar gut, wenn sie sich jetzt erst einmal ausschlief.
    Sie ging zur Rezeption. »Vier -einundzwanzig bitte…« Ihr neues Zimmer.
    Ali Mehek hielt ihr den Schlüssel schon entgegen, aber jetzt stutzte er. »Also, Mademoiselle… Sie können mich in Stücke hacken, aber ich begreif’s nicht. Bin ich zu aufdringlich, wenn ich Ihnen eine Frage stelle?«
    »Es kann Ihnen nicht mehr passieren, als daß ich nicht antworte«, sagte sie. »Also, was haben Sie auf dem Herzen?«
    »Ich bin sicher, daß Sie einen blauen Hosenanzug trugen, als Sie zwischendurch einmal hier waren…«
    In Nicole klingelten alle Alarmglocken. »Zwischendurch hier? Wann war das?«
    Er nannte ihr den Zeitraum.
    Das konnte nicht sein. Da war sie doch drüben bei Husein gewesen und hatte mit ihm gestritten…
    Und gleichzeitig sollte sie hier gewesen sein? »Jetzt habe ich eine Frage an Sie, Mehek! Was habe ich getan, als ich hier war?«
    Seine Augen waren rund und groß wie Untertassen. »Nun, Sie sind zum Lift gegangen, nach oben gefahren und dann wieder heruntergekommen. Ich wunderte mich schon. Warum haben Sie nicht nach dem Schlüssel gefragt? Aber warum fragen Sie mich jetzt…?«
    Sie drückte ihm einen Geldschein in die Hände. »Vielen Dank, Mehek, aber behalten Sie Ihre Beobachtung für sich, ja?«
    »Selbstverständlich. Trotzdem wüßte ich gern, wie Sie das mit dem Hosenanzug gemacht haben…«
    »Gezaubert«, lächelte sie ihn an und ging zum Lift. Der trug sie in die vierte Etage hinauf.
    Kurz fragte sie sich, ob es richtig gewesen war, Mehek zum Schweigen zu vergattern. Aber die Situation ähnelte der bei der Polizei, und warum sollte er sich selbst unglaubwürdig machen, wenn er behauptete, sie hier gesehen zu haben, während sie doch nachweislich in der Präfektur gewesen war, Zeuge: Inspektor Husein!
    Mehek hatte ihre Doppelgängerin gesehen!
    Was hatte sie hier gewollt? Hatte sie Nicole in ihrem Zimmer eine Falle gestellt? Nicole näherte sich der Tür sehr langsam und sehr vorsichtig. Das Amulett war hochaktiv und wachsam, um jede Falle rechtzeitig entlarven zu können.
    Aber da war nichts.
    Keine Gefahr. Kein Angriff, keine Falle.
    Ihr Zimmer war nicht berührt worden.
    Vorsichtshalber ging sie mit Hilfe des Amuletts in der Zeit zurück. Aber ihre Doppelgängerin und auch sonst niemand war hier gewesen. Was, zum Teufel, hatte die Doppelgängerin dann im »El Andalous« gewollt?
    Nicole zog sich aus, duschte und warf sich aufs Bett, um nachzudenken. Aber noch während sie grübelte, schlief sie ein, ohne es eigentlich richtig zu merken. Ihr letzter Gedanke galt Zamorra, dem sie doch irgendwie helfen mußte, aus dieser Zwickmühle zu entkommen…
    ***
    Eine behandschuhte Hand spannte ein Dreieck aus Daumen, Zeige- und Mittelfinger. In diesem Dreieck entstand die winzige, dreidimensionale Projektion eines Mannes. Es war ein magischer Trick, wie ihn auch Sid Amos beherrschte - aber nicht allein er… Die Projektion zeigte Ali Mehek.
    »Er hat zuviel gesehen«, sagte der Mann mit der Sonnenbrille in einer Sprache, die in dieser Zeit und erst recht in diesem Teil der Welt sehr ungebräuchlich war. »Er ist zu eliminieren.«
    Der Zeigefinger einer schmalen Frauenhand berührte eine Drucktaste. Das Handschuhfach öffnete sich gerade so lange, wie die Hand brauchte, sich um den Griff einer Schalldämpferpistole zu schließen und sie herauszunehmen. Eine Frau im stahlblauen Hosenanzug stieg aus der in den Schatten wartenden schwarzen Limousine. Rasch ging sie zum »El Andalous« hinüber, um einen Fehler ungeschehen zu machen. Diesmal sah niemand sie in ihrer abweichenden Kleidung.
    Niemand außer Ali Mehek.
    Der staunte Bauklötze, als sie von draußen hereinkam. »Jetzt trifft mich der Schlag«, stieß er hervor. »Wie machen Sie das eigentlich?«
    Ihn traf nicht der Schlag, sondern der Schuß. Mehr als ein leises »Plop« war nicht zu hören. Die Frau ließ die Pistole in einen Blumenkübel fallen und verließ das Hotel wieder. Fast lautlos glitt der schwarze Wagen, der äußerlich keine Beschädigung von der Kollision mit dem

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