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0374 - Der Inka-Henker

0374 - Der Inka-Henker

Titel: 0374 - Der Inka-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vernichten?«
    »Ja, sie haben Unrecht auf sich geladen und großes Leid über ein wunderbares Volk gebracht.«
    Allmählich begriff ich. Trotzdem mußte ich ihn weiterhin fragen.
    »Ich habe auch versucht, den Zombie zu stoppen und ihm ein Kreuz gezeigt. Es wirkte nicht. Weshalb?«
    Für einen Augenblick verzog die Statue das Gesicht zu einem wissenden Lächeln. »Ihn trieb eine andere Kraft und eine andere Magie an«, erwiderte er. »Die gleiche Magie, die auch bei mir der Motor ist.«
    »Und wie heißt die?«
    Er zögerte mit der Antwort. Als er sie gab, wurde ich davon überrascht.
    »Atlantis«, sagte er dumpf.
    ***
    Da hatten wir es!
    Urplötzlich war ich wieder mit dem längst versunkenen Kontinent konfrontiert worden. Über 10 000 Jahre lag es zurück, und die Reste dieses Landes, die noch übriggeblieben waren, schienen sich konzentriert zu haben, denn immer öfter hatte ich feststellen müssen, daß einiges aus dem versunkenen Kontinent überlebt hatte.
    Wie dieser Henker.
    Ein Atlanter war der Henker der Inkas gewesen. Kaum zu fassen.
    Ich hatte ihn vorhin mit dem Eisernen Engel verglichen und mußte nun feststellen, daß dieser Vergleich gar nicht so weit hergeholt war.
    Die beiden ähnelten sich wirklich, zudem stammten sie noch von einem Kontinent ab.
    Aber wie war dieser Henker zu den Inkas gekommen? Das interessierte mich sehr. Da er mich verstand, stellte ich die diesbezügliche Frage.
    »Ich kam von den Sternen. Ich gehörte zu den Göttern, die von den Inkas verehrt worden sind, deren Ankunft sie in Stein meißelten, als Botschaften für Menschen, die nach ihnen kamen. Aber diese Menschen hörten oder wollten nicht hören. Sie lachten über die Zeichnungen. Hätten sie sich die Mühe gemacht, sie genauer anzuschauen, so hätten sie mich längst erkennen müssen, da auch ich dort verewigt bin. Ich kam zu ihnen, sie verehrten mich als Gott, doch das wollte ich nicht. Ich merkte, daß sie einen Henker benötigten und stellte mich zur Verfügung. Gern übernahm ich das Amt, denn schon in meiner Heimat hatte ich zu kämpfen gelernt. Ich befand mich tief in ihrem Tempel, versteckt in einer Kammer, zu der nur Auserwählte Zutritt hatten, aber keine Fremden. Doch dann kamen sie, raubten, mordeten und plünderten. Sie zerstörten vieles, töteten die Menschen, und es war ein Juan Lazarro, der mich fand und mich mitnehmen wollte. Ich tötete ihn, aber ich schlug ihm nicht den Schädel ab. Durch meine Berührung war er auch mit meiner Magie verwachsen, das heißt, er mußte mir einfach gehorchen.«
    »Und du hast ihn zurückgeholt?« fragte ich.
    »Ja, ich wollte ihn noch töten. Seine Vernichtung soll der Neubeginn für mich sein.«
    Auf den letzten Satz hatte ich sehr genau geachtet. »Soll das heißen, daß du dein Amt wieder aufnehmen willst?«
    »So ist es.«
    »Und wen willst du jetzt vernichten?«
    »Alle Lazarros. Mit dieser Familie beginne ich. Außerdem habe ich mir die Namen der Konquistadores gemerkt, die am schlimmsten im Reich der Inka gewütet haben. Ich hole mir ihre Nachkommen und werde sie durch meine Waffen vernichten. Die Axt und das Schwert sind bereit. Wer mich zu stoppen versucht, spielt mit seinem Leben. Ich will nur Gerechtigkeit.«
    Scharf lachte ich auf. »In dieser Zeit und dieser Welt gibt es andere Gesetze und auch eine andere Gerechtigkeit. Hier wird niemand getötet. Hast du verstanden?«
    »Ich werde meinen Weg gehen!«
    Das klang verdammt entschlossen. Er hatte gesagt, was gesagt werden mußte. Stille hatte sich über dem Platz vor dem Pfarrhaus ausgebreitet. Ich schaute in die Dunkelheit und sah die Menschen, die sich versammelt hatten. Der Krach des zerstörten Dachs mußte sie aus ihrem Schlaf geschreckt haben.
    Unter den Zuschauern entdeckte ich auch den Pfarrer, der sich nun in Bewegung setzte und eine Hand ausstreckte, bevor er auf die Figur zuging. »Nein!« rief er. »Nein, du Abbild des Teufels, du Diener des Bösen. Keinen wirst du mehr töten!« Er hatte sein schlicht wirkendes Holzkreuz in die rechte Hand genommen und hielt es dem Henker aus dem Inkareich entgegen.
    Das konnte nicht gutgehen. Der Padre überschätzte sich und seine Kräfte.
    Zum Glück konzentrierte sich der Henker noch auf ihn und nicht auf Ernesto Lazarro.
    »Verstecken Sie sich!« flüsterte ich dem jungen Mann zu. »Und kommen Sie erst wieder, wenn der Henker verschwunden ist oder ich mit ihm fertig bin.«
    Zum Glück war er einsichtig. Dieser Henker hatte die treffenden Worte gesprochen.
    So

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