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0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

Titel: 0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder rechnet zweimal ab
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Telefon auf Mr. Highs Schreibtisch. Der Chef nahm den Hörer ab, lauschte einige Sekunden und bedeutete mir dann, den Zweithörer zu nehmen.
    Ich horchte.
    Erst war ein Knacken in der Leitung, dann surrte es leise, und Elsners Stimme drang wie aus weiter Ferne zu uns.
    »Hier FBI-Büro Tucson. Elsner am Apparat. Spricht dort Mr. High?«
    »Ja. Ich bin es, Elsner. Worum geht es?«
    »Vor ein paar Minuten hat sich Frank Zwillinger freiwillig gestellt. Er kam in unser Hauptquartier und erklärte, daß er sich aus einer Panik zu einer Kurzschlußhandlung habe verleiten lassen, als er Cotton vor ein paar Tagen entfloh.«
    »Gibt er zu, daß er Kovar erschossen hat?«
    »Mit keiner Silbe. Im Gegenteil. Er leugnet. Er sagt, alles wäre so gewesen, wie er es Cotton in jener Nacht im Park-Hotel erzählt hat.«
    »Warum ist er denn da geflohen?«
    »Die Nerven seien mit ihm durchgegangen. Eine Panik. Er habe fest damit gerechnet, daß jener Hillbeam auftauchen würde. Damit wäre seine Unschuld bewiesen gewesen. Als Hillbeam sich nicht blicken ließ, habe er, Zwillinger, nicht mehr ein noch aus gewußt. Ihm sei klargeworden, daß alles gegen ihn spreche. Er habe in seiner Not keinen anderen Ausweg gewußt als die Flucht. Erst später sei ihm aufgegangen, daß er damit seine Lage verschlimmert habe. Da er unschuldig sei, habe er sich nunmehr gestellt. Er ist davon überzeugt, daß sich heraussteilen wird, daß er mit Kovars Ermordung nicht das geringste zu tun hat.«
    »Selbst wenn das stimmt, muß er mit einer Strafe rechnen. Denn immerhin hat er Cotton tätlich angegriffen.«
    ***
    Es war ein herrlicher Julitag. Die laue Luft schmeichelte wie Seide.
    »Heute ist mein erster Ferientag, Jerry«, sagte Helen Filmark. »Ich bin völlig überarbeitet und werde für zwei Wochen ausspannen.«
    Wir saßen in einem kleinen Lokal. Ich hatte die schöne Frau eingeladen. »Bleiben Sie in New York?«
    »Nein.«
    »Schade«, sagte ich und starrte in mein Glas.
    Helen lächelte und legte mir die Hand auf den Arm.
    »Ich fahre nicht weit, Jerry. Wenn Sie wollen, können Sie mich besuchen. Allerdings ist es dort nicht sehr komfortabel. Doch das hat den Vorteil, daß man sich wirklich erholen kann. Man atmet frische Luft, ist gezwungen, früh schlafen zu gehen, und wird von dem Zwitschern der Vögel wach.«
    »Ich ahne, wohin Sie gehen. Zur Jagdhütte.«
    »Richtig. Aber ich werde dort nicht allein sein. Ich nehme Gaby und Caroline mit. Es ist besser für die Kinder, wenn sie ein paar Tage nicht zu Hause sind. Meine Schwester ist noch nicht vvieder auf dem Damm. Daß sie morgen entlassen wird, besagt nicht viel. Ich habe sie am Vormittag besucht und war entsetzt über ihr Aussehen. Sie ist zur Zeit gar nicht in der Lage, sich um die Kinder zu kümmern.«
    »Es ist reizend von Ihnen, Helen, wie Sie sich um die beiden bemühen. Ich hoffe, daß Ihnen allen dreien die frische Waldluft der Ramapo Mountains gut bekommt. Aber haben Sie nicht ein bißchen Angst, so ganz allein dort oben?«
    »Na ja, ein bißchen einsam ist es schon. Aber letztlich ist man dort oben viel sicherer als hier in New York. Und ich hoffe doch, daß Sie uns häufig besuchen und nach dem Rechten sehen, Jerry?«
    »Und wenn ich zu Fuß kommen müßte. Ich wüßte nicht, was ich lieber täte.« Wir blieben etwa zwei Stunden. Dann brachte ich Helen nach Hause. Als ich mich in der Park Avenue von ihr verabschiedete, war es kurz vor elf. Ich blieb an der Pforte des Vorgartens stehen und blickte Helen nach, die zur Haustür ging, aufschloß, mir auf der Schwelle noch einmal zuwinkte und dann die Tür hinter sich ins Schloß fallen ließ. Ich überquerte den Gehsteig, lehnte mich gegen die Motorhaube des Jaguars und zündete mir eine Zigarette an.
    Gedankenverloren blickte ich die Straße hinauf. Ein Stück weiter oben stand ein grauer Buick. Hinter der Windschutzscheibe glühten in regelmäßigen Abständen zwei rote Punkte auf.
    Ich stieg in den Jaguar, fuhr an und steuerte in Richtung Central Park. Als ich zufällig einen Blick in den Rückspiegel warf, sah ich, daß mir der graue Buick folgte. Er hielt einen Abstand von ungefähr fünfzig Yard.
    Hoppla, dachte ich, wer interessiert sich denn da für einen müden G-man?
    Ich fuhr schneller. Und auch der Buick erhöhte seine Geschwindigkeit.
    Ich bog in eine Nebenstraße ein und stoppte. Mit einem Satz war ich aus dem Wagen. Ich schnellte zu einem Hauseingang, preßte mich hinein und wartete. Jetzt kam der Buick in Sicht. Aber er

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