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0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

Titel: 0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder rechnet zweimal ab
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Ich sterbe vor Angst.«
    »Wovor haben Sie Angst.«
    »Vor den Mördern.«
    »Vor den Mördern Ihres Mannes?«
    »Ja.«
    Jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
    »Wann haben sich die Kerle an Sie gewandt?«
    »Gestern morgen.«
    »Sie riefen an?«
    »Ja.«
    »Was sagten sie?«
    Lydia Kovar hob langsam den Kopf. In ihren Augen standen Tränen. Die fast blutleeren Lippen zitterten.
    »Es waren zwei. Ich hörte, wie sie miteinander flüsterten, als ich mich erst weigerte. Aber…«
    »Am besten,' Sie erzählen von Anfang an.«
    »Es war vielleicht halb acht, vielleicht etwas später. Das Telefon klingelte. Am anderen Ende sprach eine rauhe Männerstimme. Ich habe die Stimme noch nie gehört. Der Mann sagte: ›Ich habe Ihren Mann umgebracht, Mrs. Kovar. Und jetzt bin ich gekommen, um die Versicherungssumme zu kassieren. Die ganzen 200 000 Dollar werden Sie an mich aushändigen. Ist das klar?‹ So ungefähr hat er gesprochen. Ich war so erschreckt, daß ich kein Wort herausbrachte. Dann habe ich gesagt: ›Warum haben Sie meinen Mann umgebracht?‹ Da- hat der andere gelacht, aber er hat mir keine Antwort gegeben. Es war ein schreckliches Lachen. Kalt und roh. Ich habe gesagt: ›Keinen Cent erhalten Sie von mir.‹ Nachdem ich das gesagt hatte, hörte ich, wie der Kerl mit dem anderen flüsterte. Was es war, konnte ich nicht verstehen, denn offenbar deckte er die Hand über die Sprechmuschel. Aber nicht richtig, denn das Flüstern hörte ich ja. Dann sagte der Mann wieder: ,Sie gehen heute zur Bank, heben die Dollars ab, stecken sie in eine schwarze Aktentasche und kommen morgen früh um acht in den Kissena Park. Sie fahren über die dritte Straße und biegen in den vierten Seitenweg links. Nach fünfzig Yard steigen Sie aus, nehmen die Tasche und gehen ein Stück weiter. Dann melden wir uns. — Wenn Sie die Polizei benachrichtigen, werden wir nicht auftauchen. Aber dann werden wir Ihre beiden Mädchen umbringen. Auch wenn Sie auf den Gedanken kommen sollten, nicht zu zahlen, werden wir die Mädchen töten. Wir wissen, daß sie sich mit Ihrer Schwester in der Jagdhütte befinden. Glauben Sie nicht, daß Sie uns hereinlegen können. Ihr Telefon und jeder Ihrer Schritte werden überwacht. Wir wissen genau, was Sie tun. Sie haben nur die eine Möglichkeit: das Geld beschaifen und zahlen. Dann hat, der Anrufer aufgelegt. Ich hatte solche Angst um meine Kinder. Ich wußte nicht, ob ich Ihnen die Sache erzählen sollte. Ich nehme an, daß die Mörder mich im Park beobachtet haben. Vielleicht denken sie, ich hätte Sie benachrichtigt.«
    Ich stieß pfeifend die Luft durch die Zähne.
    »Mrs. Kovar«, sagte ich, »spätestens heute morgen hätten Sie mir doch die Wahrheit sagen müssen. Warum haben Sie nur auf dem ganzen Weg geschwiegen? Sie haben uns alle dadurch in eine üble Situation gebracht. Wir sitzen hier in der Falle, und zwar restlos.«
    »Wieso?«
    »Die Mörder kennen die Jagdhütte. Wir müssen also damit rechnen, daß sie jetzt schon in der Nähe oder zumindest auf dem Wege hierher sind, um die Drohung wahrzumachen. Ich muß zu Ihrem Schutz hierbleiben. Ich kann nicht mal bis zu meinem Jaguar gehen, um über Sprechfunk meine Kollegen zu benachrichtigen. Ein Telefon gibt es hier nicht. Wir sitzen hier also fest, haben keine Verbindung zur Außenwelt, müssen jede Sekunde mit einer Aktion der Verbrecher rechnen. Und niemand außer den Verbrechern weiß, wo wir uns befinden.«
    ***
    Ich hatte eine Pistole mit acht Patronen im Magazin und einer im Lauf.
    In der Jagdhütte befand sich keine Waffe.
    Ich war überzeugt, daß die Verbrecher kommen würden. Bestimmt hatten sie Lydia Kovar — und damit auch mich — im Kissena Park beobachtet. Bestimmt waren sie uns ein Stück gefolgt — mindestens bis zum Apartmenthaus. Sie mußten gesehen haben, daß Lydia Kovar mit der schwarzen Aktentasche zu mir in den Wagen gestiegen war. Selbst wenn die Kerle uns dann aus den Augen verloren hatten, wußten sie doch, daß sich das Geld bei uns befand und wohin wir fuhren.
    Mir fiel der graue Buick ein, der mich vor ein paar Tagen am Abend verfolgt hatte.
    Das konnten die Kerle gewesen sein. Sie hatten mich und Helen beschattet. Auf diese Weise hatten sie von der Jagdhütte und der Tatsache, daß Helen mit den Kindern dort war, erfahren.
    »Mrs. Kovar«, sagte ich, »wenn ich hier allein wäre, würde ich Ihr Geld bis zum letzten Atemzug verteidigen. Aber wegen Ihnen beiden und der Kinder kann ich das nicht wagen. Deshalb

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