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0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

Titel: 0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: muß sterben Wer den »Schatten« sieht
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Zuschauer nicht ahnen konnte, was ich hier wollte. Der Mörder mit der Flüsterstimme mußte die Gegend gut kennen, denn sie eignete sich vortrefflich für sein Vorhaben. Sie hatte einen Vorteil: Auch ich konnte mich ohne Schwierigkeiten im verborgenen halten. Der Wald bot sich als gutes Versteck an.
    Während ich dahinzockelte, überholten mich Nickels und Hastings in dem zweiten Dienstwagen. Sie sahen starr geradeaus und verrieten mit keinem Zeichen, daß sie mich kannten.
    Wie vereinbart, flammten plötzlich die Lichter der Bremsen auf. Nickel lenkte den Wagen zur Seite. Ich sah noch, wie die beiden ausstiegen und um das Fahrzeug herumgingen, dann überholte ich sie.
    Ich sauste noch eine Weile in nördlicher Richtung, bis ich das Ende des Waldes erreichte. Dann wendete ich, fuhr ein Stück zurück und bog vor Nickels und Hastings, die an ihrem Fahrzeug die Kühlerhaube hochgeklappt hatten, in einen Waldweg ein.
    In den Büschen stellte ich meinen Wagen ab. Zu Fuß bahnte ich mir durch den Wald einen Weg bis zum Meilenstein 342.
    Dort legte ich mich unter einen Haselnußstrauch in eine Erdmulde und konnte so von oben auf den mit Moos bewachsenen Stein hinabsehen.
    Meine 38er lag griffbereit vor mir. Durch die Zweige und Blätter meines Verstecks beobachtete ich die Straße.
    Nach fünf Minuten etwa hörte ich in der Ferne das Brummen eines Automotors, das rasch näher kam. Ich peilte durch die Zweige und erkannte Pat Hogans hellen Wagen.
    Sie verlangsamte plötzlich das Tempo. Anscheinend sah sie sich die Zahlen auf den Steinen genauer an.
    Sie rollte langsam an den Stein heran, den ich im Auge behielt.
    Pat Hogan stoppte kurz, ohne den Motor auszuschalten. Das Seitenfenster neben ihr war bereits heruntergekurbelt.
    Mit einem Ruck schleuderte die Frau das blaue Päckchen aus dem Wagen. Es landete unter mir im Straßengraben.
    Dann gab sie Gas und stob davon.
    Von Norden her näherte sich ein anderer Wagen. Es war ein grüner Ford. Rückte der Heisere etwa in einem Fahrzeug an, um seine Beute zu holen? Oder kam er durch den Wald?
    Der grüne Ford hielt seine Geschwindigkeit bei und rauschte an mir vorüber.
    Es trat wieder Stille ein.
    Dann rumpelte ein Dreirad vorüber, das mit Gemüsekisten beladen war. Ein Mann saß im Steuer. Auch er sah geradeaus und hielt nicht an.
    Doch kaum war der Gemüsewagen vorüber, da geschah es.
    Drüben auf der anderen Waldseite knackten Zweige.
    Ich hob den Kopf und sah angestrengt hinüber.
    Niemand war zu sehen.
    Nur das Buschwerk zitterte leise.
    War es ein Tier?
    Die Zweige teilten sich plötzlich.
    Was dann kam, geschah blitzschnell.
    Aus dem Wald löste sich eine mittelgroße Gestalt. Sie trug einen dunklen Overall und eine schwarze Kappe auf dem Kopf.
    Das Gesicht hielt der Mann zu Boden gesenkt, so daß ich es nur undeutlich erkennen konnte. Das Charakteristische darin war die Hakennase.
    Der Mann lief schnell über die Fahrbahn, stürzte in den Straßengraben unter mir, ergriff das Päckchen und besah es flüchtig. Dann setzte er wieder zum Sprung an, um über die Straße zurückzulaufen.
    ***
    Phil lehnte in geduckter Haltung an der Wand des muffigen Loches. Seine Augen konnten die Finsternis nicht durchdringen.
    Er hatte nach einem harten, scharfen oder kantigen Gegenstand, nach einer rauhen Mauerecke oder sonst etwas gesucht, woran er seine Handfesseln hätte lösen können. Er hatte nichts gefunden.
    Sein Magen knurrte. Er fühlte sich ermüdet und matt. Die Luft in dem engen Raum war stickig und verbraucht.
    Der Mörder hatte ihm weder Nahrung noch etwas zu trinken gegeben.
    Phil hatte nur Geräusche gehört.
    In der Nacht verhielt sich der Mann mit der heiseren Stimme ruhig. Erst gegen Morgen hörte Phil wieder Schritte über sich. Eine Stunde später vernahm er das Brummen eines Automotors, das sich schnell entfernte.
    Von da an herrschte wieder völlige Stille um ihn herum. Er streifte in seinem engen Loch umher und suchte es ab, indem er mit den auf den Rücken gebundenen Händen die Wände abtastete.
    Sie bestanden zwar aus einfachem, rauhem Mauerwerk, aber nirgendwo fand er einen Vorsprung oder einen Nagel. Phil blickte hoch zu der Stelle, wo sich die Fallklappe befand.
    Sie schloß vollkommen dicht. Nirgendwo schimmerte auch nur ein dünner Faden Licht.
    Er reckte sich hoch, aber die Falltür konnte er mit dem Kopf nicht aufstoßen. Noch gut zwei Yard lagen zwischen ihm und der Tür zur Freiheit.
    Er atmete tief ein. Dann ließ er sich, mit dem Rücken zur

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