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0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing

0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing

Titel: 0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der letzte Gast kam aus Sing-Sing
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Fall zwei Kollegen abgestellt. Sollten sie Erfolg haben, rufe ich Sie an, Jerry.«
    »Bis morgen halten wir hier auf jeden Fall die Stellung«, versprach ich.
    Wesley schaltete sich wieder ein.
    »Wir haben vorhin den Befund über Caldwells Todesursache erhalten. Wenn man die gelehrte Ausdrucksweise unserer Doktoren in schlichte Sprache übersetzt, heißt das, Caldwell 26 ist an einem doppelten Schädelbruch gestorben. Wahrscheinlich mit einem Gartengerät von hinten erschlagen. Er muss auf der Stelle tot gewesen sein.«
    »Ist den Dienern noch etwas eingefallen?«, fragte ich.
    »Nichts. Keiner will Ironface auf der Party gesehen haben. Wir haben alle anderen Gäste überprüft, aber ohne Ergebnis. Die Leute genießen den besten Ruf.«
    »Dann ist der Inspektor der einzige, der Ironface erkannt hat.«
    »Zumindest der einzige, der uns davon unterrichtet hat. Es muss aber noch jemanden geben, der Ironface erkannt hat: nämlich der Mann, dem sein Besuch galt.«
    »Fragen wir ihn, wenn wir ihn haben«, sagte ich.
    Nach dem Gespräch machte ich einen Rundgang ums Haus.
    Ab und zu rauschte ein Auto durch die sonst stille Straße. Von irgendwo wehten Musikfetzen aus einem offenen Fenster durch die Nacht.
    Es war so ruhig wie in einem noch unentdeckten Ferienort in Florida.
    Minutenlang stand ich dicht am Tor. Ein mannshoher Busch verbarg mich, doch nichts rührte sich.
    Sollte sich Ironface wirklich abgesetzt haben? Einiges sprach dafür. Er konnte sich denken, dass Clymer unter Polizeischutz stand. Wenn er nicht ausgesprochen stur war, ließ er ihn in Ruhe.
    ***
    Es war nur ein unscheinbares Klicken, das mich auffahren ließ. Seit einer Stunde saß ich in der Terrassenecke, auf die Hollywoodschaukel geschmiegt. Das Fenster neben mir stand sperrangelweit offen, sodass ich das Telefon im Auge behalten konnte.
    Alle Lichter waren gelöscht. Phil schob Wache an der Rückseite des Hauses. Ich wollte bis mindestens drei Uhr früh die Vorderfront beobachten.
    Ich erhob mich, lautlos wie eine Raubkatze auf der Pirsch. Die Stablampe griffbereit, verließ ich die Terrasse und stieg über ein Rosenbeet hinweg. Das Klicken, das ich gehört hatte, war von dem Gartentor gekommen.
    Von Clymer hatte ich mir Tennisschuhe geborgt, in denen ich mich völlig lautlos bewegen konnte.
    In einem Bogen näherte ich mich dem Gartentor. Ständig hielt ich mich im Schatten einzelner Büsche.
    Der Mond schien zwar nur schwach, aber einen Menschen konnte man auf zwanzig Schritt erkennen. Die letzten Yards bewegte ich mich kriechend vorwärts. Dann trennte mich nur noch ein Strauch vom Tor.
    Ich bog ein paar Zweige zur Seite und kniff die Augen zusammen. War da nicht ein Schatten?
    Der Schatten, den ich dicht am Pfosten zu sehen glaubte, rührte sich nicht.
    Ein paar Sekunden später fuhr in schnellem Tempo ein Auto die Straße entlang. Im Licht der Scheinwerfer erkannte ich die Silhouette eines Mannes.
    Also war es keine Täuschung. Jemand versuchte, das Tor aufzusperren. An den Geräuschen hörte ich, dass er mit einem Dietrich arbeitete.
    Ich kannte den Mechanismus. Clymer hatte keine Kosten gescheut, sein Haus einbruchsicher zu machen. Das Schloss konnte auch der geschickteste Einbrecher nur mit Spezialwerkzeug aufbrechen.
    Ich erhob mich langsam und nahm die Waffe in die Hand. Den Finger am Schalter der Taschenlampe, huschte ich um den Strauch und war mit drei Schritten am Tor.
    Verblüfft stoppte ich mitten im Lauf. Auch ohne den scharfen Lampenstrahl erkannte ich, dass die Gestalt weg war.
    Der Vordergarten lag einsam und leer. Der Mann musste sich also auf der Straße entfernt haben.
    Ich probierte die Klinke. Das Schloss hatte gehalten.
    Von welcher Seite würde der Angriff jetzt erfolgen? Wahrscheinlich umrundete der Mann das Grundstück und suchte ein Loch im Zaun.
    Ich entschloss mich, ihm zu folgen. Kurz entschlossen schloss ich das Tor auf und versperrte es wieder von außen. Dann huschte ich dicht am Zaun entlang. Ich hielt mich nach rechts, da man hier ohne Mühe das Nachbargrundstück erreichen konnte.
    Dreißig Meter weiter parkte ein schwarzer Studebaker, Baujahr 56. Der Wagen war verbeult und halb verrostet. Was mir auffiel, waren die nagelneuen Nummernschilder.
    Das musste der Wagen von Ironface sein! Ich erinnerte mich, dass er auf der Liste der gestohlenen Fahrzeuge gestanden hatte, die sich Wesley hatte zusammenstellen lassen.
    Ich schlich mich von hinten heran und leuchtete kurz in das Innere. Die Polster waren zerschlissen,

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