Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
038 - In den Fängen des Weltrats

038 - In den Fängen des Weltrats

Titel: 038 - In den Fängen des Weltrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
nervös. Es würde sie erschrecken, wenn ich mit zwei Fremden auftauche.«
    Er lügt, dachte Hollyday. Was verbirgt er?
    Seine Finger tasteten nach der Klinge. Er war auf alles vorbereitet.
    ***
    Matt stieß die Luft aus, als sich die Tür hinter ihm schloss.
    Die Aufgabe, die er sich vorgenommen hatte, war auch so schon schwer genug. Mit Aruula an seiner Seite hätte er sie nicht durchführen können.
    Matt war auf dem Weg zu Major Dayna DeLano, der Nichte von Präsident Hymes. Der Frau, mit der er vor ein paar Wochen geschlafen hatte. Und nicht nur das - er hatte die gemeinsamen Stunden genutzt, um Daynas Codekarte zu stehlen und den Bunker anschließend zu verlassen. Wenig später hatte er erfahren, dass Dayna wegen des Zwischenfalls strafversetzt worden war. Er hatte mehrfach versucht, sich bei ihr zu entschuldigen, aber sie ignorierte ihn.
    Hoffentlich ist sie überhaupt in ihrem Quartier, dachte Matt, als er vor der Tür stehen blieb. Er räusperte sich und drückte auf das rechteckige Display an der Wand.
    Zu seiner Überraschung öffnete sich die Tür sofort. Dahinter lag ein halbdunkler, spärlich möblierter Raum. Das Bett an der hinteren Wand war zerwühlt, Kleidungsstücke bedeckten den Boden.
    »Ich hab verschlafen, Jeffrey«, kam Daynas Stimme aus dem Bad. »Nimm dir einen Kaffee. Ich bin in einer Minute fertig.«
    »Ich bin nicht Jeffrey«, sagte Matt, aber das einsetzende Rauschen der Dusche übertönte seine Worte.
    Unruhig blieb er im Raum stehen und rang mit seinem Gewissen. Er wusste, dass Dayna ihm niemals helfen würde, wenn er ihr die Wahrheit sagte. Sie stand fest auf der Seite des Weltrats und war davon überzeugt, dass Black und die Running Men nicht mehr als Terroristen waren. Aber er benötigte die Implantatzange, und da er weder wusste, wie das Instrument aussah, noch wie man es benutzte, benötigte er auch Dayna.
    Das Rauschen der Dusche verklang.
    Matt strich seine Uniform glatt. Als er wieder aufsah, stand Dayna in einem weißen Bademantel und nassen Haaren vor ihm.
    »Du…«, sagte sie.
    »Ich muss mit dir reden.«
    Sie beachtete ihn nicht, sondern legte ruhig ihr Kehlkopfmikrofon an.
    »Major DeLano an Sicherheit«, sagte sie.
    Matt hob beschwörend die Hände. »Dayna, lass mich doch erst mal ausreden. Ich bin nicht hier, um mich zu entschuldigen.«
    Sie hob spöttisch die Augenbrauen.
    »Das spricht für dich. DeLano an Sicherheit. Bitte kommen. Over.«
    »Es geht um Crow.«
    Er wusste von den Spannungen zwischen Dayna und ihrem Vorgesetzten. Das war die einzige Trumpfkarte, die er hatte. An dem kurzen Flackern in ihren Augen sah er, dass er ihr Interesse geweckt hatte.
    »DeLano an Sicherheit«, sagte Dayna. »Hat sich erledigt. Out.«
    Matt atmete auf. »Crow verbirgt etwas«, sagte er, »nicht nur vor mir, sondern vor allen im Bunker. Ich kann herausfinden, was es ist, aber dazu brauche ich deine Hilfe.«
    »Was willst du?«
    Er sagte es ihr.
    Ich belüge sie, dachte Matt währenddessen schuldbewusst. Er hatte nicht vergessen, dass Dayna ihm geholfen hatte, als er glaubte den Verstand zu verlieren. Sie hatte viel für ihn riskiert, und er bedankte sich mit einem Diebstahl und einer Lüge. Washington schien das Schlimmste im Menschen zu wecken.
    Als er geendet hatte, sah Dayna ihn nachdenklich an. »Dir zu helfen hat mir bis jetzt nicht viel Glück gebracht.«
    »Dieses Mal geht es nicht um mich, sondern um viel mehr«, antwortete er wahrheitsgemäß.
    »Wenn der General etwas plant, von dem er selbst deinem Onkel nichts erzählt hat, könnte das weitreichende Konsequenzen für uns alle haben.«
    »Und wenn ich dem Präsidenten davon erzähle, schwächt das Crows Position und stärkt meine eigene.«
    Matt nickte. »Und wenn du es ihm nicht erzählst, hast du Crow mit deinem Wissen in der Hand. Egal wie du dich entscheidest, du stehst in jedem Fall auf der Siegerseite.«
    »Genau das irritiert mich«, sagte Dayna und ging zurück ins Bad. Nach ein paar Minuten kam sie in der typischen grauen WCA-Uniform wieder heraus. Matt spannte sich an, als sie nach dem Driller griff, aber sie befestigte die Waffe nur an ihrem Gürtel.
    »Ich gehe in die Krankenstation und hole die Implantatzange«, sagte Dayna. »Wir treffen uns vor der Tür zu deinem Quartier.«
    »Warum kommst du nicht hierhin zurück und gibst mir die Zange? Je weniger du mit mir gesehen wirst? desto besser.«
    Dayna lächelte falsch. »Matt, keiner von euch weiß, wie man mit dem Instrument umgeht. Ihr braucht meine

Weitere Kostenlose Bücher