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0383 - Handgepäck mit Todesblüten

0383 - Handgepäck mit Todesblüten

Titel: 0383 - Handgepäck mit Todesblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Handgepäck mit Todesblüten
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schneller gewesen. Ich hörte, wie eine Tür aufgerissen wurde. Etwas Metallisches schepperte auf den gepflasterten Bürgersteig.
    Der Motor heulte auf, und der Wagen fuhr an. Mit hässlichem Reifenquietschen radierte er aus der Parklücke und schrammte am Kofferraum des vor ihm stehenden Wagens entlang.
    Der Fahrer kümmerte sich nicht darum, sondern raste die Straße mit voll aufgeblendeten Scheinwerfern entlang.
    ***
    In Sekundenschnelle kauerte ich mich in eine Lücke zwischen zwei Fahrzeugen und zielte dicht über den Boden. Gegenüber befand sich eine massive Betonmauer, sodass ich schießen konnte, ohne jemanden zu gefährden.
    Als die Vorderreifen des Autos nur noch drei Fuß außerhalb der Schusslinie waren, zog ich durch. In schneller Folge gab ich drei Schüsse ab.
    Der Wagen geriet in wildes Schlingern, der Fahrer musste bremsen. Ich huschte bereits im Schatten der Wagenreihe zu der Stelle, an der das Fahrzeug halten musste.
    Dieser Fluchtweg war ihm jetzt abgeschnitten.
    Bevor ich ankam, war der havarierte Wagen verlassen. Leider hatte ich nicht beobachten können, wohin sich die Gangster gewandt hatten.
    In der Ferne heulte eine Polizeisirene auf. Captain Frank hatte schnell reagiert. Von zwei Seiten näherten sich die Streifenwagen.
    Für eine Sekunde stand ich im vollen Scheinwerferlicht des Polizeiautos.
    Ein Schuss peitschte auf, und ich zog den Kopf ein. Den Luftzug der Kugel spürte ich an der linken Wange.
    Ein höllisches Gelächter begleitete diesen letzten Mordversuch, dann erstarb dieser unheimliche Hassgesang im Motorengeheul der Funkstreifenwagen.
    Nachdenklich trat ich zu Captain Frank, der den Einsatz leitete. Er hatte die Gegend hermetisch abgeriegelt. Jeder Quadratyard wurde von seinen Leuten durchkämmt.
    »Wo ist Phil?«, war meine erste Frage.
    »Keine Ahnung, er hat sich noch nicht blicken lassen«, sagte Frank und zuckte die Achseln.
    In diesem Moment kamen zwei Beamte um die Ecke. Sie trugen eine Bahre zwischen sich, auf der eine leblose Gestalt lag, die mit einer Decke zugedeckt war.
    »Tot«, sagte der eine leise. »Wir fanden ihn im hintersten Winkel des Gartens, durchsiebt von etlichen Kugeln.«
    Mir blieb die Luft stehen, als' ich auf die Bahre starrte.
    ***
    Wie von einer Furie gehetzt jagte Burt Abbots durch die stille Seitengasse. Er hatte einen irren Ausdruck in den Augen und verzerrte Lippen. Die Maschinenpistole war im Wagen zurückgeblieben, als er ihn wegen des zerschossenen Reifens stehen lassen musste.
    Seine Faust umkrampfte noch immer den Revolver, in dem noch sieben Schuss waren. Der Mann hielt sich dicht an der Front der Häuser. Er fühlte sich verraten. Und das konnte nur der unheimliche und unsichtbare Drahtzieher getan haben.
    Wahrscheinlich waren ihm die beiden Killer lästig geworden, die die Kastanien für ihn aus dem Feuer geholt hatten.
    Aber Burt Abbots war nicht so einfältig, wie mancher zu glauben schien. Er brauchte zwar etwas länger, bis er einen Gedanken verarbeitet hatte, aber dann stimmte das Ergebnis.
    Burt hatte die Augen in den letzten Tagen offen gehalten und geschwiegen. Carlos hatte ihn unterschätzt und manche Bemerkung fallen lassen, auf die sich Burt einen Vers machte.
    Bevor sie heute das Quartier der G-men ausgekundschaftet hatten, war Burt für ein paar Stunden auf eigene Faust losgezogen. Er hätte Anhaltspunkte gesucht und gefunden, die seinen Verdacht bestätigten.
    Das Theater in der Blockhütte war nur gespielt gewesen, davon war Abbots jetzt felsenfest überzeugt. Grimmig verzog er die schmalen Lippen und hastete weiter.
    Dass Eddy den verdienten Lohn erhalten hatte, daran zweifelte er keine Sekunde.
    Der ganze Hass des betrogenen Verbrechers richtete sich gegen den Boss, der sich nie blicken ließ. Doch Burt glaubte herausgefunden zu haben, wer der Boss war.
    Abbots wollte mit ihm abrechnen, bevor er sich endgültig absetzte. Seine Freiheit war in diesem Gebiet keinen Cent mehr wert. Wenn er erwischt wurde, landete er auf dem elektrischen Stuhl.
    Jetzt kommt es auf einen Mord mehr oder weniger auch nicht mehr an, dachte der Verbrecher.
    Ohne von jemandem gesehen zu werden, tauchte er im Laufschritt in den städtischen Parkanlagen unter. Hier hielt sich um diese Zeit niemand auf.
    Fast zwei Meilen zogen sich die Anlagen mitten durch die Stadt. Abseits der Fußwege huschte die keuchende Gestalt durch das Dunkel und achtete nicht auf die Äste, die in ihr Gesicht schlugen.
    Getrieben von Hassgefühlen schaffte der Verbrecher

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