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039 - Der Griff aus dem Nichts

039 - Der Griff aus dem Nichts

Titel: 039 - Der Griff aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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in die Empfangshalle hinunter, sah aber niemanden, bemerkte jedoch, daß die Tür von Dr. Hoppers Büro aufstand.
    Lautlos stieg er die Wendeltreppe hinunter und beugte sich nach einigen Stufen nochmals übers Geländer. Dorothy Malone und Dr. Hopper waren nicht zu sehen, aber Dorian erkannte eindeutig ihre Stimmen.
    Er legte das letzte Stück völlig geräuschlos zurück und schlich zu der offenstehenden Bürotür.
    „Ich bin nicht hysterisch, Carl“, hörte er Dorothy Malone gerade sagen. „Natürlich haben die letzten Vorfälle meine Nerven stark angegriffen, aber ich weiß, was ich sage. Du mußt dich vor ihm in acht nehmen.“
    „Sei mir nicht böse, Dorothy“, erklang Dr. Hoppers ungehaltene Stimme, „aber ich bin der Meinung, daß du alles übertreibst. Wie soll er über mich Bescheid wissen, wenn du ihm nichts gesagt hast?“
    „Ich habe dich nicht verraten. Wie könnte ich auch! Du hast keinen Grund, mir zu mißtrauen. Im Gegenteil, du solltest mir für meine Warnung dankbar sein. Und du solltest sie ernst nehmen. Ich beschwöre dich, verlasse Beverly Hills auf dem schnellsten Weg! Du bist in Lebensgefahr.“
    „Ach Dorothy!“
    Das Schrillen des Telefons unterbrach ihre Unterhaltung. Dorian hörte, wie er den Telefonhörer abnahm und sich meldete.
    „Praxis Dr. Hopper … Ja, am Apparat … Wie? Wer …?“
    Es entstand eine Pause, in der Hopper der Stimme des Anrufers zu lauschen schien. Dorian riskierte einen Blick in das Büro. Er sah Dorothy Malone mit dem Rücken zu ihm vor dem Schreibtisch sitzen. Hopper stand am Fenster, den Hörer mit der Schulter an das Ohr gepreßt. Mit einer Hand hielt er einen Notizblock auf dem Tisch fest, in der anderen spielerisch einen Schreibstift.
    „… Das kann ich nicht glauben … Doch, doch, ich bin sehr an einer Aussprache interessiert … Natürlich möchte ich eine Regelung in Güte … Gut, ich werde kommen … Nein, nein, allein … Ich habe kein Interesse … Ja, ich werde allein kommen. Ich bin schon unterwegs.“
    Er hatte sich während des Sprechens Notizen auf seinen Block gemacht. Jetzt legte er den Hörer auf. Dorian sah noch, wie er den obersten Zettel des Notizblocks abriß und in seine Tasche steckte, dann zog er sich zurück.
    „Tut mir leid, Dorothy, aber ich muß dich jetzt fortschicken“, hörte Dorian ihn sagen. „Ich muß sofort zu einem dringenden Fall.“
    „Wirst du meinen Rat beherzigen?“ fragte Dorothy.
    „Mal sehen. Wir sprechen noch darüber.“
    Ein Sessel wurde gerückt, dann näherten sich Schritte. Dorian suchte hinter einem Mauervorsprung Deckung. Gleich darauf kamen die Schritte in die Empfangshalle.
    „Ich werde gleich mitgehen“, sagte Dr. Hopper.
    Das Geräusch der sich öffnenden und wieder schließenden Eingangstür war zu hören, dann herrschte Stille.
    Dorian verließ sein Versteck und begab sich ins Büro. Der Notizblock lag noch immer neben dem Telefon, ebenso der Bleistift. Dorian fuhr mit der Breitseite der Mine über das oberste Blatt des Blocks, so lange, bis sich die Schrift, die sich auf das Blatt durchgedrückt hatte, von dem grauen Graphitgrund hell abhob.
    Die Durchschrift war leicht zu entziffern. Auf dem Blatt stand: Carmelita-Sanatorium.
    Daraus schloß Dorian, daß der Anrufer Dr. Hopper dorthin bestellt hatte. Warum? Dorian hatte keine Ahnung, aber im Zusammenhang mit dem vorangegangenen Gespräch zwischen Dorothy und Hopper ergaben sich einige Aspekte.
    Dorian zögerte nicht länger und wählte Jeff Parkers Nummer. Einer der Domestiken meldete sich, der behauptete, daß Parker nicht zu Hause sei. Als Dorian aber energisch wurde, bequemte er sich, nachzusehen, ob der Herr des Hauses vielleicht doch anwesend sei.
    Eine Minute später hatte Dorian Jeff Parker am Apparat.
    „Wo brennt’s?“ klang es verschlafen aus dem Hörer.
    „Hopper ist gerade in Richtung Carmelita Canyon abgefahren“, sagte Dorian. „Er hat im Sanatorium eine Verabredung. Du mußt unter allen Umständen verhindern, daß er sie einhält, Jeff.“
    „Wie stellst du dir das vor, Dorian?“ fragte Jeff. „Und überhaupt, warum sollte ich ihn von seiner Verabredung abhalten?“
    „Es gibt dafür eine Reihe von Gründen, die ich dir nicht alle aufzählen kann“, erwiderte Dorian. „Aber es geht um Leben und Tod.“
    „Warum hast du das Hopper nicht selbst gesagt?“ wollte Jeff wissen.
    „Weil …“ Dorian unterbrach sich und holte tief Luft. „Es ist jetzt nicht die Zeit für lange Erklärungen, Jeff. Du mußt mir

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