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039 - Der schwarze Abt

039 - Der schwarze Abt

Titel: 039 - Der schwarze Abt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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lächerlich gemacht, und sowie sich eine Handhabe ergibt, will ich's ihm heimzahlen!«
    »Welchen anderen Anwalt wünscht du?«
    »Sampson & Howard. Sie genießen einen guten Ruf und stehen mit Gine auf nicht allzu gutem Fuß. Willst du es besorgen Dick?«

27
    Sobald er sich von seinem Bruder freigemacht hatte, holte Dick den Wagen aus der Garage und fuhr zum Willow-Haus.
    Arthur ging in bedrückter Stimmung auf dem Rasen hin und her. Er fuhr herum, als er eine Stimme hinter sich hörte.
    »Guten Tag, Gine, ich möchte mit Ihnen sprechen.«
    »Ach, Sie sind's - Weiß Harry schon?«
    »Ja.«
    »Und ist er sehr ärgerlich?«
    »Er tobt. Darum geht es ja. Wo ist Leslie?«
    »Im Haus.«
    »Dann bleiben wir besser hier im Garten. Also - Harry hat sich entschlossen, Ihnen die Verwaltung des Vermögens wegzunehmen. Wie steht es mit den fünfzigtausend Pfund, die Lady Alford hinterließ? Ist dieses Vermögen intakt?«
    Arthur schwieg.
    »Ich möchte wissen, ob das Vermögen intakt ist«, wiederholte Dick.
    »Nein. Es ist nichts mehr vorhanden.«
    »Was -? Alles verloren?«
    »Ja. Ich ließ mich überreden, das Geld in amerikanischen Ölaktien anzulegen. Die Papiere sind heute zwei Cents pro tausend Dollar wert.«
    Dick stöhnte.
    »Oh, Sie Idiot! Sie verdammter Idiot! Wissen Sie, was das bedeutet? In dieser Sache kann ich Sie nicht decken -Sie gottverdammter Narr ...«
    Arthur Gine hob müde die Hand.
    »Es nützt nichts, wenn Sie gegen mich wüten. Ich wußte, daß dieser Tag einmal kommt, und bin bereit, meine Medizin zu schlucken.«
    »Und Leslie? Soll sie Ihre Medizin auch schlucken? -Können Sie nichts bei Freunden aufbringen?«
    Arthur lachte.
    »Nein, Alford. Und ich habe mich mit dem Gedanken an das Zuchthaus abgefunden. - Wann soll die Übergabe stattfinden?«
    »Ich werde den Auftrag an Sampson & Howard erst nächste Woche abgehen lassen, wodurch Sie acht Tage Zeit gewinnen und sich nach Rettung umsehen können.«
    Acht Tage Zeit! Gine kaute an seiner Oberlippe. Und wenn man ihm acht Jahre gäbe, würde er keine Rettung sehen.
    »Den Gedanken an den Chelfordschatz schlagen Sie sich aber aus dem Kopf!«
    Vor Schreck blieb Gine stehen.
    »Wieso ... Was -?« stammelte er.
    »Ich weiß Bescheid, und darum sage ich Ihnen, daß das keine Lösung ist. Es hieße nur, meinen Bruder zu bestehlen, um ihn mit der Beute zu bezahlen. Wie steht es mit Leslies Vermögen? Das existiert wohl auch nicht mehr! Ahnt sie es?«
    »Ich sagte es ihr heute morgen. Sie war nicht einmal erschüttert, im Gegenteil, schien eher erleichtert darüber. Frauen sind merkwürdige Wesen!«
    Dick fuhr ab, ohne Leslie zu begrüßen. Der Mann, der hinter dem Lorbeergebüsch kauerte, wartete noch, bis auch Arthur Gine ins Haus gegangen war, dann schlich er im Schutz des Zauns davon und begab sich ins nächste Dorf zum Telegrafenamt.

28
    Als Mr. Gilder abends in seinem Wochenendhäuschen eintraf, rauchte sein Gast auf der Eingangstreppe gemütlich eine Pfeife. Zwar verdeckten Laubbäume das Häuschen, aber trotzdem ärgerte sich Gilder über diesen Mangel an Vorsicht.
    »Wenn Sie hier noch länger bleiben wollen, dann halten Sie sich gefälligst drinnen auf! Ich will nicht, daß die Leute von Ihrem Aufenthalt bei mir erfahren. Und nun, bitte Ihre große Neuigkeit!«
    Man konnte Thomas nicht gerade einen guten Erzähler nennen. Mit vielen ›Sie verstehen doch, was ich meine‹ und unnötigen Weitschweifigkeiten tischte er seinen verwickelten Bericht auf. So brauchte er denn auch über eine halbe Stunde, um die belauschte Unterredung mehr oder weniger genau wiederzugeben und zu dem Punkte voranzutreiben, der Mr. Gilder einen leisen Pfiff entlockte.
    Gine hatte den Nachlaß der Gräfin allein verwaltet, ohne seinen Bürovorsteher je beizuziehen oder einzuweihen, so daß Gilder hier zum erstenmal Einzelheiten darüber erfuhr. Fünfzigtausend Pfund! Ja, das war mehr, als Gine aufzubringen vermochte. Gilder rannte in dem kleinen Zimmer auf und ab, die Hände auf dem Rücken verschränkt.
    »Und dann, Mr. Gilder, ist der Schwarze Abt letzte Nacht wieder aufgetaucht«, meldete Thomas weiter. »Ich mache mir über ihn meine eigenen Gedanken. Sie wissen wohl ...«
    »Lassen Sie mich mit diesen albernen Geschichten in Frieden!« fuhr ihn Gilder an. Er hatte jetzt Wichtigeres zu überlegen als sich Thomas' Geschwafel über den Spuk anzuhören.
    Fünfzigtausend Pfund! Für diesen Preis konnte er Leslie Gine kaufen! Um ihren Bruder vor dem Zuchthaus zu retten, würde

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