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039 - Der schwarze Abt

039 - Der schwarze Abt

Titel: 039 - Der schwarze Abt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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man einigermaßen verstehen kann.«
    »Wissen Sie, wohin Miss Gine gegangen ist?«
    »Nein, sie teilte es mir nicht mit.«
    »Vielleicht wollen Sie mir wenigstens sagen, ob ihr etwas zugestoßen ist?« fragte Gilder wütend.
    »Soviel ich weiß, nicht«, erwiderte Puttler mit unangefochtenem Gleichmut. »Sind Sie ein Freund von Miss Gine?«
    »Ihr Verlobter.«
    »Ach -? Ich dachte, Miss Gine hätte Ihnen einen Korb gegeben! Da Sie schon einmal hier sind, Mr. Gilder, möchte ich Sie etwas fragen: Wie kamen Sie dazu, einem früheren Sträfling, ich meine Thomas Glück, ihr Weekendhäuschen zur Verfügung zustellen?«
    Die seit langem zurechtgelegte Antwort kam prompt.
    »Sein Vorleben war mir nicht bekannt. Er erzählte mir, daß er in Fossaway entlassen wurde, und da ich ihn brauchen konnte, stellte ich ihn ein. Erst nach seiner Ermordung erfuhr ich zu meiner peinlichen Überraschung von seiner Vergangenheit. - Doch wollen Sie nun die Güte haben, Miss Wenner meine Karte bringen zu lassen?«
    »Geht nicht, Mr. Gilder. Im Augenblick vertrete ich sowohl den Hausarzt als auch den Grafen von Chelford, das heißt, während Mr. Alfords Abwesenheit bin ich für alle drei zuständig. Wenn Sie auf ihn warten wollen, so steht der Salon zu Ihrer Verfügung, wohlverstanden unter der Bedingung, daß Sie niemand vom Personal ausfragen. Ich habe nichts gegen Amateurdetektive, Mr. Gilder, nur verträgt diese Affäre augenblicklich keinerlei Einmischung von Außenstehenden.«
    Gilder, entschlossen, nicht von Fossaway zu weichen, bis er die Wahrheit über Leslie Gine erfahren hatte, blieb nichts anderes übrig, als diesen Vorschlag anzunehmen.
    »Ich muß Sie bitten, sich nicht aus dem Zimmer zu entfernen«, sagte Puttler, der ihn selbst in den Salon führte. »Sollten Sie etwas benötigen, haben Sie hier eine Klingel zur Hand. - Meine Leute verstehen sich ausgezeichnet auf Bedienung!« setzte er hinzu, als er den funkelnden Blick bemerkte, der ihn traf.
    Gilders Geduld wurde auf keine allzu harte Probe gestellt. Eine Stunde später hielt, weiß vor Staub, der schwere Reisewagen Lord Alfords vor dem Portal, wo zu Dicks Erstaunen auch das fremde Auto stand, das mit dem seinigen beinah zusammengestoßen wäre.
    »Gilder, nicht wahr?« fragte er, als er in der Halle Puttler traf, der ihn vor die Tür des Salons führte.
    »Sie wünschten mich zu sprechen?« fragte er eintretend.
    »Ich möchte von Ihnen erfahren, was Miss Gine zugestoßen ist?«
    »Bei Gott, ich wollte, ich wüßte es!«
    Ein skeptisches Lächeln breitete sich auf Gilders Gesicht aus.
    »Mr. Alford, ich habe Ihnen etwas zu sagen - jedoch im Beisein eines Zeugen .«
    »Ganz wie Sie wollen, Mr. Gilder.« Dick ließ Mr. Puttler rufen, und als der Sergeant kam, sagte er: »Mr. Gilder hat etwas, wie ich vermute, Unangenehmes auf dem Herzen, jedenfalls wünscht er einen Zeugen - also bitte, Mr. Gilder!«
    »Vor einigen Tagen verschwand Lord Alford, und es wird vermutet, daß der Schwarze Abt dahintersteckt. Nach meiner Ansicht ist das mehr als wahrscheinlich, da es ihm absolut nicht gleichgültig sein kann, wem Fossaway gehört.«
    »Was wollen Sie damit sagen?« erkundigte sich Dick.
    »Daß Sie der Schwarze Abt sind. Als Sie heute morgen beinah mit mir zusammenstießen, fiel eine Handtasche aus Ihrem Wagen, die ich aufhob. Der Verschluß hatte sich geöffnet, und ich entdeckte eine schwarze Kutte - eine häufig getragene Kutte.«
    »Sie werden Ihre Behauptung beweisen müssen.« Es war Puttler, der das sagte.
    »Beweisen?« rief Gilder triumphierend. »Kommen Sie mit!«
    Gefolgt von den beiden anderen eilte er zu seinem Wagen hinaus und hob die Decke, unter der er die Tasche versteckt hatte.
    »Hier .«
    Der Satz blieb ihm im Halse stecken.
    »Hier -?« ermunterte ihn der Detektiv.
    »Vor einer Stunde lag sie noch unter dieser Decke - Alford, Sie haben sie herausgeholt!«
    Dick lachte sarkastisch.
    »Sergeant Puttler wird bestätigen, daß ich mich von meinem Wagen direkt in Ihre angenehme Gesellschaft begeben habe.«
    »Warum beschuldigen Sie eigentlich nicht mich?« fragte Puttler. »Ich habe mich eine ganze Weile hier draußen aufgehalten.«
    Gilder, der sich verhöhnt vorkam, blickte von einem zum andern. Konnten sich die beiden verbündet haben? Aber Puttler galt, wie er wußte, als einer der besten Beamten Scotland Yards. Er zuckte die Achseln.
    »Vorerst haben Sie mich geschlagen, Mr. Alford! Aber ich ruhe nicht, bis Miss Gine gefunden ist.«

40
    Trotz all ihrer

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