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039 - Tod in der grünen Hölle

039 - Tod in der grünen Hölle

Titel: 039 - Tod in der grünen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sagte er zu dem stöhnenden, benommenen Pesce.
    Die Indios – fünf waren es jetzt noch – kehrten langsam an ihr Feuer zurück, von den Weißen mit den Waffen bedroht. Mit stumpfen, ausdruckslosen Gesichtern blieben sie stehen.
    Dorian Hunter und Jean Daponde untersuchten die beiden, die Arturo Pesce niedergeschossen hatte. Sie waren tot. Der Oberkörper des einen war scheußlich zugerichtet, der andere hatte die Schockwirkung des in seine Schulter einschlagenden Projektils nicht überlebt.
    Die Expedition stand unter keinem guten Stern. Dorian ließ die Indios ihre beiden toten Kameraden begraben. Was geschehen war, war geschehen; selbst wenn er Arturo Pesce auf der Stelle erschoß, konnte er es nicht mehr ändern. Den Indios war jetzt alles zuzutrauen; sie durften nicht mehr aus den Augen gelassen werden und waren wie Gefangene zu behandeln.
    Dorian schickte Bruce Ehrlich auf die erste Wache. Elliot Farmer mußte auf die Indios aufpassen. Jean Daponde und James Rogard unterhielten sich empört über Arturo Pesces Tat. Sacheen rauchte eine Zigarette und saß auf ihrer Luftmatratze.
    Arturo Pesce starrte finster vor sich hin. »Ohne mich wären sie weg gewesen«, sagte er, als Dorian Hunter zu ihm trat. »Wir sollten umkehren. Es hat keinen Zweck mehr.«
    »Wir gehen weiter. Was du da gemacht hast, wird noch ein Nachspiel haben, Arturo.«
    »So? Was willst du denn machen? Mich anzeigen und vor Gericht bringen?« Er lachte höhnisch.
    »Treib es nicht zu weit und überleg dir von nun an verdammt gut, was du tust, Arturo! Sonst wirst du es bitter bereuen.«
    So wild war Dorians Gesichtsausdruck, daß Arturo Pesce nichts mehr sagte. Dorian wandte sich ab. Er wußte, daß Arturo Pesce hinter ihm grinste, aber was hätte er mit ihm tun sollen? Bei der Expedition war einer auf den anderen angewiesen.
    Der nach den Schüssen im Dschungel entstandene Lärm war längst verebbt. Eine winzige Zwergbeutelratte huschte über Dorians Stiefel. Zwei bräunliche Tejuechsen glotzten ihn von einem Baumstumpf herunter an. Dorian schluckte seine abendliche Atebrintablette zur Vorbeugung gegen die Malaria und sah noch einmal nach Gene Greene.
    Greene war wach. Das Eudokal betäubte seine Schmerzen. »Ich will zurück zum Stützpunkt«, sagte er leise, als Dorian sich über ihn beugte.
    »Das wollen wir alle«, antwortete Dorian.
    »Verdammter Drecksack«, röchelte Greene. »Du läßt uns alle krepieren, damit du zu deinem verdammten El Dorado kommst.«
    Er war verwundet. Dorian nahm ihm seine Bemerkung nicht übel. Sorgenvoll legte er sich zum Schlafen nieder. Mitten in der Nacht hörte er zwei Schüsse. Er fuhr hoch, griff nach dem Simonow-Karabiner, und dann kam Bruce Ehrlich auch schon schreiend ins Lager gestürzt.
    »Was ist los?« schrien alle durcheinander.
    Nach den Schüssen war der Dschungel in Aufruhr.
    »Ich habe einen Mann mit Brustharnisch, Eisenhelm und Kniehosen gesehen«, rief Bruce Ehrlich, bleich wie ein Laken. »Er hat mit einer Armbrust auf mich geschossen. Fast hätte er mich in den Kopf getroffen.«
    »Du spinnst wohl«, sagte der lange Texaner Elliot Farmer. »Hast du Fieber, Bruce?«
    Der hünenhafte, blonde Ehrlich sah sich wild um, als erwarte er, gleich Angreifer aus dem Dschungel springen zu sehen.
    »Ich habe ihn gesehen, wie ich euch jetzt sehe. Als ich einen Schuß auf ihn abgab, tauchte er im Unterholz unter. Den zweiten Schuß habe ich als Alarmschuß abgefeuert.«
    »Jetzt sag nur noch, er hatte auch ein Schwert.«
    »Genau. Ein Schwert hatte er auch.«
    Dorian hatte eine bestimmte Vermutung, aber er behielt sie für sich. »Wir gehen nachsehen. Elliot, du kommst mit! Bruce, du zeigst uns die Stelle!«
    »Das wollen wir auch sehen«, riefen Jean Daponde und James Rogard.
    Auch Arturo Pesce und Sacheen wollten mitgehen, aber jemand mußte zurückbleiben, um auf die Indios aufzupassen. Dorian entschied, daß Sacheen im Camp bleiben und zusammen mit dem verwundeten Gene Greene die Indios bewachen sollte.
    »Brustharnisch und Kniehosen«, sagte Arturo Pesce, als sie mit schußbereiten Waffen durch den stockdunklen Dschungel tappten, nur manchmal mit den Stablampen leuchtend. »So ein Blödsinn! Waren es kurze Jeans oder Lederhosen, Bruce?«
    »Es waren pludrige, bis zu den Knien reichende, unten mit Riemchen zusammengehaltene Hosen, wie sie in früheren Jahrhunderten Mode waren, du Ochse«, sagte Bruce Ehrlich wütend. »In Spanien hat man so etwas zum Beispiel im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert

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