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039 - Tod in der grünen Hölle

039 - Tod in der grünen Hölle

Titel: 039 - Tod in der grünen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Pygmäe stehen. Er hob die kleine Hand und bedeutete den anderen, anzuhalten. Dorian hielt schon seinen sowjetischen Schnellfeuerkarabiner schußbereit, denn er befürchtete eine Gefahr.
    Der Pygmäe hob sein Blasrohr, steckte einen kleinen Pfeil hinein und zielte hinauf in die Baumwipfel. Er holte tief Luft und blies dann scharf hinein. Dreißig Meter hoch flog der Blasrohrpfeil, zwischen dem grünen Blatt- und Rankengewirr hindurch. Dann setzte der Pygmäe das Blasrohr wieder ab.
    Dorian wollte sich schon an Jean Daponde wenden und ihm sagen, er sollte fragen, was das soll, da sah er eine Bewegung oben. Ein Nasenbär schwang an seinem Greifschwanz wie ein großes Pendel hin und her. Dann lähmte das Curare des Giftpfeils auch die Atemmuskulatur des Nasenbärs. Im Tod ließ der Greifschwanz los, und das Tier fiel dem Pygmäen fast vor die Füße. Der Mann gestikulierte, schnatterte, rieb sich den Magen und deutete auf Bruce Ehrlich.
    »Was soll denn das?« fragte der blonde Wikinger mißtrauisch. »Wenn er was zu essen haben will, soll er sich an den Nasenbären halten.«
    »Sie sollen seine Beute tragen«, übersetzte Jean Daponde. »Er meint, Sie seien der Größte und Stärkste.«
    »Ja, dann«, sagte Bruce Ehrlich geschmeichelt und lud sich zu seinem Gepäck und dem Gewehr noch den Nasenbär auf.
    Der Pygmäe lief weiter, die anderen keuchten hinterdrein. Ohne daß sie vorher etwas gesehen hätten, tauchten auf einmal drei Pygmäen auf. Sie palaverten mit dem Führer. Zwei der drei Pygmäen trugen Penisfutterale; sie hatten also etwas zu sagen.
    Einer von den Futteralträgern wandte sich an Jean Daponde.
    »Ihre Feinde sind auf der Lichtung vor uns«, teilte der den anderen mit. »Es scheint, daß dort etwas ganz Besonderes vorgeht.«
    Er lauschte den Erklärungen des Pygmäen. Sein Gesicht verriet seine Spannung.
    »Die Indios haben einen Gefangenen bei sich«, sagte er. »Einen weißen Mann. Sie wollen ihn töten. Er soll den Ameisentod sterben.«
    »Ist es ein Spanier?« fragte Dorian Hunter. »Einer von den Männern mit Brustharnisch und Eisenhelm?«
    Daponde stellte die Frage, der Pygmäe schüttelte heftig den Kopf.
    »Dann muß es einer von Jeff Parkers oder Lipwitz' Expedition sein«, sagte Dorian. »Vielleicht ist es sogar Lipwitz oder Parker selbst. Wir müssen sofort hin.«
    Wieder sprach Daponde mit dem Pygmäen.
    »Er sagt, es sind dreißig Feinde. Sie wollen uns zu den Plätzen führen, von denen wir am besten schießen und angreifen können. Die Feinde sind Arauas. Das ist ein besonders grausamer und gefährlicher Stamm. Wir sollen uns beeilen, wenn wir den weißen Mann noch retten wollen.«
    »Ich sehe mir diese Lichtung an, und wenn ich einen Signalschuß abgebe, greift ihr an«, sagte Dorian entschieden.
    Die Pygmäen mußten sich wohl oder übel den Plänen des Weißen anschließen. Dorian, die fünf Männer und Sacheen wurden an die Lichtung herangeführt. Nur einmal sahen sie einen Pygmäen, von den anderen erblickten sie nichts, obwohl sie ganz in der Nähe sein mußten.
    Der Pygmäe, der die ganze Zeit mit Daponde gesprochen hatte und eine Art Häuptling zu sein schien, deutete auf einen mittleren Baum, an dem eine Würgfeige emporwucherte. An einigen Ästen des Baumes waren die Blätter bereits dürr; die Würgfeige entzog ihm die Nährstoffe.
    »Sie sollen auf den Baum klettern, Mr. Hunter«, sagte Daponde. »Von oben aus können Sie die Lichtung am besten überblicken.«
    Dorian kratzte sich am Kopf. »Ich heiße Hunter und nicht Tarzan. Geht es nicht anders? Der Baum ist sicher dreißig Meter hoch.«
    Der Pygmäe gestikulierte erregt. In diesem Augenblick hörte Dorian eine Stimme von der Lichtung. Man sah es hell zwischen den Bäumen hindurchschimmern. Dorian konnte den Wortlaut nicht verstehen, aber es waren einige kräftige spanische Verwünschungen darunter.
    Der Pygmäe schwatzte weiter.
    »Wenn das Zeichen gegeben wird, sollt ihr die Lichtung angreifen«, erklärte Daponde. »Aus dieser Richtung.«
    »Na gut.« Dorian legte den Tornister ab und ließ auch den Schnellfeuerkarabiner zurück, der ihm beim Klettern hinderlich war. Zwei Pygmäen verschwanden lautlos im Unterholz, zwei andere stiegen affenartig an der Würgfeige den Baum hoch. Dorian folgte ihnen schwerfälliger.
    Der Dämonenkiller kletterte höher hinauf. Schon lag der Urwaldboden fünfzehn, zwanzig Meter unter ihm. Ein Baumleguan saß auf einem dünnen Ast und glotzte Dorian an. Wahrscheinlich fragte er sich, was

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