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039 - Tod in der grünen Hölle

039 - Tod in der grünen Hölle

Titel: 039 - Tod in der grünen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hieb mit der Machete auf die Bambusstäbe ein. Die Termiten fielen auch über ihn her und krochen an seinen Hosenbeinen hoch. Er streifte sie mit der Machete ab, schlug wieder zu, teilte ein paar mittendurch, als er den Käfig zertrümmerte.
    Endlich konnte er an den Mann heran, auf dem die Termiten herumwimmelten. Er packte ihn an den Schultern und zerrte ihn aus dem Käfig. Die Termiten bissen ihn in die Hände. Es brannte wie Feuer und stank nach Ameisengift. Dorians Augen tränten. Er mußte husten und schüttelte die Termiten von seinen Händen, Ärmeln und Hosenbeinen ab. Dann schlug er mit bloßen Händen und der flachen Klinge auf den Mann ein, der sich nur noch schwach bewegte, warf sich den Gefesselten über eine Schulter und rannte los. Er spürte einen Termitenbiß im Genick und konnte nachfühlen, was der Gefesselte durchgemacht hatte. Die Schüsse waren inzwischen verhallt. Die fliehenden Arauas wurden von den Pygmäen verfolgt.
    Dorian trug den gefesselten Mann ein Stück in den Dschungel hinein. Es war nicht Jeff Parker, das hatte er gesehen; er wußte noch nicht, wer es war.
    Der Dämonenkiller warf seine Last ab, wälzte sich auf dem Boden und schlug mit den Händen auf die Riesentermiten ein, die auf ihm herumwimmelten. Ihre Panzer waren hart. Es bedurfte schon eines kräftigen Faust- oder Handkantenschlags, um sie zu erledigen. Die Biester bissen nicht nur, sie versprühten auch Ameisengift aus den Drüsen am Hinterleib. Dorians Augen begannen zuzuschwellen. Er bekam kaum noch Luft.
    James Rogard, Sacheen und Elliot Farmer stürzten herbei und halfen ihm. Dorian würgte. Sein Schädel dröhnte.
    »Hier haben Sie Ihre begehrten Riesenameisen, Dr. Rogard«, ächzte er. »Einen ganzen Riesenhügel. Aber seien Sie vorsichtig, daß die Biester nicht Sie studieren und in alle Einzelteile zerlegen!«

    Die Pygmäen hatten siebzehn Feinde getötet. Kein Verwundeter war von ihnen am Leben gelassen worden. Nun führten sie wilde Siegestänze auf. Dorian bedauerte die große Anzahl der Opfer, denn er hatte keine Feindschaft mit den Arauas, aber so war es nun einmal im Dschungel. Hier galt das Gesetz des Stärkeren. Verhandlungen wären nicht möglich gewesen. Einmal gewarnt, hätten die Arauas den Pygmäen und der Expedition keine Chance gegeben, sondern viele Gegner umgebracht. So waren nur drei Pygmäen ums Leben gekommen. Bruce Ehrlich hatte ein vergifteter Pfeil eine Fleischwunde beigebracht, und Elliot Farmer hatte im Handgemenge ein Arauaindianer mit dem Obsidianmesser durch die Hand gestochen.
    Jean Daponde behandelte Bruce Ehrlichs Curarevergiftung mit Zucker und Salz; beides diente auch als Gegenmittel gegen das Ameisengift der Riesentermiten. Bruce Ehrlich saß an einem Baum. Der große, kräftige Mann konnte keinen Finger rühren. Das Curare lähmte seine Muskeln; er atmete röchelnd.
    Der Mann, den Dorian Hunter aus dem Termitenkäfig befreit hatte, war Roman Lipwitz. Er war ohne Bewußtsein. Sein Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit angeschwollen. James Rogard und Dorian Hunter hatten ihn nackt ausgezogen.
    Dorians Termitenbisse brannten wie Feuer. Seine Augen waren so zugeschwollen, daß er nur durch schmale Schlitze sehen konnte; trotzdem bemühte er sich um Lipwitz. Er und Rogard wuschen die Termitenbisse des kleinen, stämmigen Mannes mit Salz- und Zuckerlösung aus. Salmiakgeist oder Kaliumpermanganatumschläge wären besser gewesen, aber beides war mit der Expeditionsapotheke verlorengegangen.
    Um seine Termitenbisse hatte der Dämonenkiller sich bereits gekümmert. Eine Gänsehaut überzog seinen ganzen Körper, und trotzdem war ihm glühendheiß. Er biß die Zähne zusammen und tat, was zu tun war.
    Nach zwei Stunden begann es Lipwitz besserzugehen. Er hatte eine Bärennatur; sonst hätte das Ameisengift ihn erledigt. Sein ganzer Körper war mit Blasen bedeckt, die Termiten hatten ihm sogar tiefe, blutende Wunden beigebracht. Aber das Blut schwemmte das Ameisengift aus dem Körper.
    Am Abend stand fest, daß weder Roman Lipwitz noch Bruce Ehrlich sterben würden. Als seine Hilfe bei den Verletzten nicht mehr gebraucht wurde, war James Rogard, der Biologe, nicht mehr zu halten. Er eilte zu seinen Riesentermiten. Mit seiner Polaroidkamera machte er mehrere Blitzlichtfotos von dem Termitenbau. Die halbe Nacht verbrachte er mit der Stablampe vor dem Hügel. Er fing auch ein paar Termitenexemplare, sezierte gleich welche am Lagerfeuer und machte sich fleißig Notizen. Am Morgen hatte er kaum

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