Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
039 - Tod in der grünen Hölle

039 - Tod in der grünen Hölle

Titel: 039 - Tod in der grünen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
für ein Vieh da herumstieg. Die Pygmäen liefen gewandt wie Katzen über einen waagrechten Ast zu einem anderen, höheren Baum hinüber.
    Dorian wurde weich in den Knien. Er biß die Zähne zusammen und hoffte, daß er einen Ast greifen konnte, wenn er abstürzte; er wagte den Übergang ebenfalls. Es ging recht gut. Auf dem anderen Baum konnte er noch höher hinauf. Fünfunddreißig Meter über dem Boden wuchs ein Überbaum, der auf einem breiten Ast wurzelte, noch einmal zwölf Meter in die Höhe. Die Dschungelvegetation erstaunte Dorian immer wieder.
    Die Pygmäen sprangen zwei Meter durch die Luft auf einen dicken Ast eines Urwaldriesen. Dorian wünschte sich, am Boden geblieben zu sein. Zum Glück war er schwindelfrei. Er ging zum Stamm des Urwaldriesen, noch einige Meter hoch hinauf und dann in fünfzig Meter Höhe einen mächtigen Ast entlang bis zu einer Astgabelung.
    Ein Dreizehenfaultier mit einem Jungen hing von einem darüber befindlichen Ast herab. Stumpf glotzte es die Eindringlinge an. Von der Astgabel aus hatte Dorian einen guten Überblick über die Lichtung. Sie hatte einen Durchmesser von etwa dreißig Metern. Dorians Sitz schwankte leicht. Um die Lichtung herum saßen kräftige, bis auf einen Flechtgürtel nackte Indianer mit weißer Bemalung und auf die Schultern herabhängendem, schwarzem Haar. Sie waren normal groß und mit Blasrohren, Pfeil und Bogen bewaffnet und mitten auf der Lichtung sah Dorian einen Termitenhaufen. Er hatte die Größe eines kleinen Einfamilienhauses, und unter der Erde mußte er noch riesiger sein.
    Dorian nahm sein Fernglas. Er erkannte, daß die Termiten die Größe einer mittleren Männerhand hatten. Das also waren die Riesenameisen, von denen James Rogard geschwärmt hatte.
    Während Dorian noch auf die Lichtung hinabsah, ertönte ein Ruf der Indianer. Vier kräftige Indios schleppten einen geflochtenen Bastkäfig, in dem ein gefesselter Mann sich wie toll gegen die Verstrebungen warf, zum Termitenhaufen. Dorian konnte sein Gesicht nicht erkennen.
    Die Indios warfen den Bastkäfig auf den Termitenhaufen und wollten Fersengeld geben. Aber schon hatte Dorian den Colt Government in der Hand und schoß. Natürlich traf er nicht auf diese Entfernung, aber die Schüsse gaben das vereinbarte Signal. Die Expedition drang vor, und die Pygmäen griffen ihre Feinde an. Die beiden Indios flohen von der Lichtung.
    Die Termiten fielen über den Käfig aus Bast und Bambus her und drangen durch die breiten Ritzen. Qualvolle Schreie gellten aus dem Käfig, als die Riesentermiten den Insassen bei lebendigem Leib aufzufressen begannen.
    Dorian hatte nur einen Gedanken. So schnell wie möglich vom Baum herunterzukommen, um den Gefangenen zu befreien, bevor die Termiten ihm den Rest gegeben hatten.
    Er kletterte die Äste herunter und hätte sich ein paarmal fast den Hals gebrochen. Die Pygmäen glitten gewandt an ihm vorbei, hangelten sich an Lianen hinunter und schwangen sich auf einen Nachbarbaum hinüber. Wilde Schreie gellten, Schüsse krachten, Feuerstöße ratterten.
    Für Dorian wurde die Sache zum Problem, als der Baumstamm immer dicker wurde. Der unterste Ast befand sich zwanzig Meter über dem Boden. Er sah eine dicke Liane, die einmal um den untersten Ast geschlungen war und sich dann weiter emporwand. Sie wurde nach unten immer dicker, bis zu einem halben Meter, und war verholzt und grotesk gewunden. Der Dämonenkiller zog prüfend an der Liane und vertraute sich ihr an. Fünf Meter über dem Boden ließ er die Beine baumeln und sich fällen. Eine Schlange zischte ihn an, als er mit allen vieren auf dem Boden landete; aber es war eine harmlose Art.
    Dorian stürmte zur Lichtung. Ein Arauaindianer rannte auf ihn los. Er schwang ein Steinbeil in der Rechten. Dorian gab einen Schuß auf ihn ab, und der Araua stürzte tot zu Boden.
    Die Expeditionsteilnehmer feuerten wie wild. Die Giftpfeile der Pygmäen zischten durch die Luft, und die völlig überraschten Arauas hatten keine Chance. Schon lag die Hälfte von ihnen tot oder verwundet auf dem Boden, die anderen suchten ihr Heil in der Flucht.
    Dorian sah zuerst Arturo Pesce und dann die anderen im Unterholz. Er zog Pesce die Machete aus der Scheide. Ein rascher Blick auf die Lichtung; kein Arauaindio war mehr zu sehen. Dorian mußte sich beeilen. Er rannte auf den riesigen Termitenhügel los. Aus dem Käfig kam nur noch Stöhnen. Es war keine Sekunde zu verlieren. Die weißlichen Termiten hatten den Käfig überflutet.
    Dorian

Weitere Kostenlose Bücher