Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0393 - Die Schwelle zum Nichts

Titel: 0393 - Die Schwelle zum Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verschwunden zu sein... tot, unsichtbar, nicht mehr zu orten. Die Wellen der Hyperstrahlung, die das Innere des Schiffes zu einer lautlosen, von Schwingungen erfüllten Hölle machten, wurden überlagert. Diesen Effekt hatte man mit dem voraussichtlichen Tod des Planeten Neo-II bezahlen müssen; diese Welt war noch im Urstadium begriffen und trug kein Leben. Felsen, einige niedrige Pflanzen, Wasserflächen und Sand waren die einzigen sichtbaren Merkmale der Oberfläche.
    Eine Arkonbombe hatte den Planeten vernichtet.
    Noch nicht ganz.
    Nur die schweren Elemente von Neo-II wurden aufgelöst. Der Atombrand verlief langsam und gab den grünen Schemen an Bord noch eine letzte Gnadenfrist. Fünftausend Männer und Frauen waren zu strahlenden Schatten geworden, die sich an Bord bewegten wie in einem Gefängnis; einer Festung, deren Wände und Gitter transparent geworden waren. Aber was nützte eine Wand; die man durchschreiten konnte wenn man sich dadurch nur in einen anderen Raum dieses Gefängnisses begab?
    Perry Rhodan, Atlan, beide nichts anderes als strahlende Schemen ohne die Möglichkeit, mit der Hand einen einzigen mechanisch arbeitenden Schalter umzulegen, hatten das Datum vor Augen: Nach den ständig wiederholten Berechnungen war die endgültige Explosion der Wasserwelt für den achten Juli Standardzeit, gegen zwei Uhr zu erwarten.
    Kamen bis zu diesem Zeitpunkt die Retter?
    Sonst war Rhodan gezwungen, aus dem brennenden Inferno dieser Welt nur mit dem Paladin und Gucky an den Instrumenten zu starten. Das bedeutete praktisch einen halben Selbstmord, denn das Flaggschiff konnte nicht mit zwei Individuen gestartet werden, wenn sonst Dutzende von Männern unmittelbar am Startmanöver beteiligt waren.
    Also hatte Rhodan zwei Alternativen: Warten, bis Rettung kam oder sich selbstmörderisch, mit einem Blitzstart, durch die patrouillierenden Schiffe hindurch in den Linearraum zu begeben.
    Die Verständigung der fünftausend Terraner untereinander erfolgte noch immer durch die merkwürdige Hyperfunkübertragung. Das dunkelgrüne Leuchten der Körper hatte sich in der Zwischenzeit geändert. Jetzt irrten fünftausend Terraner im Schiff umher und fluoreszierten heller, in einem irisierenden Grün. Die Umrisse der Körper und die Gesichtsformen waren noch immer einigermaßen klar zu erkennen. Die Züge erschienen verwaschen, aber die charakteristischen Merkmale waren nach wie vor deutlich.
    Mühelos schritten die Menschen durch die Wände und die Schotte.
    Rhodan wußte es mit tödlicher Sicherheit: Wenn dieser Zustand noch lange anhielt, würden seine Leute dem Wahnsinn in die offenen Arme getrieben werden. Sie konnten nichts tun - sie waren zur Untätigkeit verdammt. Lediglich auf hyperfrequenter Basis war eine Verständigung möglich, die aber jetzt meistens gestört war und undeutlich wurde. Rhodans Problem war es, mit dem Paladin zu sprechen.
    Aus einer Gruppe von hellgrünen, strahlenden Männern löste sich der Koloß, als ihn der Großadministrator ansprach. Man hörte keinen Ton nur die Wellen wurden ausgesendet und empfangen. Aber es gab, außer Gucky, keine Ohren, die hier in diesem Schiff Geräusche hören konnten.
    „Ich verstehe, Sir", sagte Harl Dephin.
    Die Senderleistung des Paladin war derart geringfügig, daß sie bestenfalls in einem kleinen Sektor des Schiffes, aber auf keinen Fall außerhalb des Meeres abgehört werden konnte.
    „Wo ist Gucky, Paladin?" erkundigte sich Rhodan.
    Atlans Gesicht zeigte, daß der Arkonide die Worte nur undeutlich verstanden hatte.
    „Gucky?" fragte Harl Dephin zurück.
    „Wo ist er?" dachte Rhodan, oder wenigstens bezeichnete er in Gedanken diese Art der Verständigung so.
    „Gucky ist in der Kombüse. Der arme Bursche hat Hunger, nachdem sein Magen sich wieder beruhigt hat."
    Rhodan nickte.
    „Holen Sie ihn, oder rufen Sie ihn bitte her, Harl Dephin", sagte er nachdrücklich.
    Es war ein groteskes Bild. Das heißt, es wäre grotesk gewesen, wenn nicht die unmittelbare Gefahr Kennzeichen dieser Situation gewesen wäre. In der Kommandozentrale des Schiffes, vor den blinden und lichtlosen Armaturen, standen die Schemen der Männer, unter ihnen Rhodan und Atlan. Vor den beiden Männern stand der Paladin, wesenhaft und durchaus normal anzusehen Auf der Haut des Riesenrobots spiegelte sich das fluoreszierende Leuchten der anderen Männer.
    „Wozu brauchen Sie Gucky?" fragte der Paladin.
    „Gegen zwei Uhr früh detoniert dieser Planet", sagte Rhodan. „Springen Sie mit

Weitere Kostenlose Bücher