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0395 - Die Hyperseuche

Titel: 0395 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aussichten wie eins zu einer Million gestanden hätten, hätten wir hierher kommen müssen. Denn wir können diese Auseinandersetzung nicht gewinnen, wenn wir nicht wissen, wo der Gegner zu fassen ist. Sie wissen, daß man eine feindliche Großoffensive gegen die gesamte Westhälfte der Galaxis erwartet?"
    Ken nickte.
    „Gut. Dann können Sie ermessen, wie wichtig es dem Flottenkommando ist, die Heimatbasis des Gegners kennen zu lernen. Nur wenn wir ihre Lage kennen, haben wir überhaupt eine Aussicht, die Wucht des Angriffs zu schwächen, indem wir den Gegner unsererseits dort angreifen, wo es ihn am meisten schmerzt. Bei der bevorstehenden Offensive geht es um das Wohl und Wehe ganzer Sternenreiche. Billionen von Menschen und anderen intelligenten Wesen sind bedroht. Sie haben von der Skrupellosigkeit gehört, mit der die sogenannte Erste Schwingungsmacht vorgeht. Im Vergleich zu dem, was auf dem Spiel steht - wie wertvoll, glauben Sie, erachtet man höheren Orts das Leben von zehn Männern, einem Haluter und einer Handvoll Siganesen?"
    Atlan schwieg, und Ken hatte nichts, womit er ihm erwidern konnte. Es war das alte Spiel. Irgendwo weit oben erschien es jemand völlig logisch, ein paar Leben aufs Spiel zu setzen, um Milliarden anderer damit zu retten. Nur der eine, dessen Leben aufs Spiel gesetzt wurde, war mit der Logik nicht einverstanden.
    Aber wer kümmerte sich schon um ihn ...?
    Ras Tschubai materialisierte aus dem Nichts. Das Gesicht zu einer Grimasse der Aufregung verzerrt, stieß er hervor: „Höchste Gefahr! Tako, die beiden Physiker und die Woolvers wurden entdeckt und eingeschlossen.
    Paratronschirm rings um die Sendeanlage. Sie können nicht heraus ...!"
     
    4.
     
    Atlan traf seine Entschlüsse mit der Geschwindigkeit und Zielsicherheit eines Mannes, dem Überraschung und Gefahr zur zweiten Natur geworden waren. Melbar Kasom erhielt den Auftrag, allein in der Plasmakammer zurückzubleiben und über den Schatz an Instrumenten zu wachen. Ras Tschubai schaffte nacheinander Atlan, den Paladin, John Marshall und Ken Parmenter in die Nähe der Sendeanlage, in der die fünf Männer gefangen waren.
    Sie materialisierten in einem kreisförmigen Gang von merkwürdigen Eigenschaften. Der Querschnitt des Ganges, der einer überdimensionierten Abflußröhre ähnlicher sah als einem Verkehrsweg, betrug über zehn Meter. Als Ken materialisierte, hatte er das Gefühl, gerade auf der Sohle der Röhre gelandet zu sein, denn er stand senkrecht und hatte vorzüglichen Halt. Aber ein ähnliches Gefühl, schien ihm, mußte auch Atlan haben, der schräg über ihm hing, halbwegs die Gangwand hinauf, die Beine seitlich zur Höhe gereckt und mit dem Oberkörper schräg zur Gangmitte herabhängend. Der Paladin bewegte sich in kaum weniger abenteuerlicher Lage auf der gegenüberliegenden Wand entlang, und John Marshall schließlich hing von der Decke herab, ohne daß ihm die merkwürdige Haltung auch nur das geringste auszumachen schien.
    Die Luft im Gang war warm und hatte jenen undefinierbaren Geruch, der darauf hinwies, daß sich hier schon lange kein Verkehr mehr bewegt hatte.
    „Sehr geschickt eingerichtet", konstatierte Atlan.
    „Der Gang enthält ein künstliches Schwerefeld, das radial zum Boden hin gerichtet ist. Auf diese Weise hat man das Gefühl, auf ebenem Grund zu stehen, wo immer an der Wand man sich auch befindet. Äußerst praktisch und raumsparend. Die ganze Wandfläche kann für den Verkehr benutzt werden."
    Er sah sich um.
    „In welcher Richtung befindet sich die Sendeanlage?"
    Ras Tschubai deutete den Gang entlang.
    „Dort. Sie können den Schirm von hier aus gerade noch sehen."
    Ken kniff die Augen zusammen. In der Ferne gewahrte er ein mattes, rötliches Flimmern.
    „Helmlampen aus", befahl der Arkonide.
    Eine Sekunde später war es finster - bis auf den rötlichen Lichtschimmer, den der Paratronschirm verbreitete. Atlan entschied sich, bis an die Begrenzung des Schirms vorzurücken. Das Schirmfeld war halb transparent. Dahinter, so ließ sich erkennen, weitete sich der Gang zu einem Durchmesser von etwa dreißig Metern. Reihen von Aggregaten unbekannter Konstruktion waren zu sehen, rings um die Peripherie des erweiterten Ganges angeordnet. Auch dort drinnen gab es also ein künstliches Schwerefeld, das dafür sorgte, daß der Schwerekraftvektor an jeder beliebigen Stelle senkrecht auf die Wand zu wies.
    Die Eingeschlossenen waren nirgendwo zu sehen.
    Es war zwecklos, nach ihnen zu rufen. Der

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