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0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

Titel: 0399 - Kesseltreiben auf eine Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kesseltreiben auf eine Killer
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Tür des Bankwagens zu schaffen. Mit einem Kabel hatte er die Spezialsäge an die Autobatterie angeschlossen. Konzentriert wie ein Chirurg arbeitete er am seitlichen Rand der Ladetür. Zwei kreisförmige Scheiben schnitt er aus dem Stahl, nicht weit von der unteren Angel entfernt. Es dauerte nur Minuten, dann konnte er den Apparat wieder wegpacken. Zwar hielt die Tür fest in ihrer Verankerung, .aber er hatte einen ganz anderen Plan.
    Mit einer Taschenlampe leuchtete er den Innenraum aus und merkte sich genau den Standort der beiden Geldkassetten. Aus einer Tasche holte er dann zwei Stahlruten, die teleskopartig zusammengesteckt waren. An beiden Spitzen befanden sich gekrümmte Haken. Ruhig zog er sie auseinander und steckte durch jedes der Löcher eine. Nur kurze Zeit angelte er in der Gegend herum, dann hatten sie gefasst. Die erste Kassette zog er mühelos über die glatt polierte Ladefläche bis in Reichweite.
    »Los, gib den Schneidapparat noch mal«, zischte er seinem Kumpan zu, der lautlos neben ihm aufgetaucht war. Die erste Kassette hatte er mit dem Schloss genau vor das rechte Loch bugsiert. Mit der linken presste er den Stahl dicht an die kleine Öffnung, mit der rechten Hand führte er den kreisenden Sägekopf genau durch die Öffnung in der Tür.
    Er schnitt das Schloss einfach aus dem Stahlblech.
    Nach einer Minute war er so weit. Der Deckel klappte lautlos hoch. Der Gangster griff in die gebündelten Dollarpakete. Eins nach dem anderen wanderte in eine Reisetasche.
    Der Schweiß stand auf seiner Stirn, aber es war weder durch Angst noch durch die Arbeit bedingt. Der Mann hatte Nerven aus Stahl. Nur die Konzentration auf jeden Handgriff ließ seinen Blutdruck steigen. Präzise wie ein Uhrwerk knackte er auf dieselbe Art auch noch den zweiten Behälter. Ohne sonderliche Hast räumten sie dann ihr Werkzeug zusammen und warfen es in den Lieferwagen.
    ***
    Der jüngere der beiden gefesselten Fahrer wagte zuerst seine Fesseln abzustreifen. Er drehte den Knopf so lange hin und her, bis er den Mund freibekam. Er hörte die beiden Verbrecher am Wagen arbeiten, konnte jedoch nichts sehen. Verzweifelt wand er sich wie ein gefangener Aal in den Stricken, hatte aber keine große Übung im Entfesseln.
    So lockerten sich die Knoten nur wenig. Nach ein paar Minuten war er wenigstens so weit, dass er mit der einen Hand in die Jackentasche greifen konnte, wo er ein Taschenmesser wusste. Es dauerte noch etwas, bis es ihm gelungen war, die Klinge aufschnappen zu lassen. Dann machte er sich an die mühevolle Aufgabe, das dicke Hanfseil zu durchsäbeln.
    Er hörte den Motor des Lieferwagens anspringen und verdoppelte seine Anstrengungen. Sein Atem ging keuchend, und seine Gedanken jagten sich. Ob die Verbrecher noch einmal nachsehen würden? Aber das folgende Geschehen brachte ihn von diesem Gedanken schlagartig ab.
    Der Lieferwagen machte ein paar ruckartige Sätze, so als ob jemand die Kupplung trat, um sie sofort wieder loszulassen. Dann peitschten zwei Schüsse auf, und der Wagen hielt quietschend. Gebannt starrte der Beobachter durch die Windschutzscheibe. Er sah, wie eine Tür auf flog und ein Körper herausrollte. Mehrere Sekunden darauf herrschte eisiges Schweigen, dann aber wurde mit Krachen ein Gang eingeworfen, der Lieferwagen fuhr ein paar Yards rückwärts und machte dann eine kurze Wendung.
    Als er jetzt wieder anfuhr, hielt er gerade auf den leblosen Körper zu, der als dunkler Fleck auf dem gepflasterten Hof zu erkennen war. Ohne Rücksicht rumpelte der Fahrer über das Hindernis, um dann in scharfer Kurve die Einfahrt anzusteuern.
    Sekunden später war der Spuk verschwunden. Immer noch fassungslos und mit einem würgenden Gefühl im Hals starrte der gefesselte Fahrer auf den Fleck, der vor wenigen Minuten noch ein lebender Mensch gewesen war.
    Es dauerte eine Weile, bis er den Schock so weit überwunden hatte, dass er sich wieder auf das Nächstliegende konzentrieren konnte. Endlich hatte einen Arm völlig befreit. Es war jetzt ein leichtes, die Knoten zu lösen. Als er sich endgültig der Fesseln entledigt hatte, stürzte er wie von Furien gejagt aus dem Hof und rannte auf die Straße.
    Er stürmte in das nächstbeste Geschäftshaus und fand dort im Flur ein Münztelefon. Mit zitternden Fingern warf er einen Nickel ein und wählte die Nummer der Mordkommission.
    ***
    Der Doc hatte nur noch den Tod von Awin bescheinigen können. Als Phil ankam, hatte man den toten Untersuchungshäftling auf eine Bahre

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