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0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

Titel: 0399 - Kesseltreiben auf eine Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kesseltreiben auf eine Killer
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alles, was teuer war, zu gewinnen war.
    Die Eintrittskarten hatten 100 Dollar pro Person gekostet, die Lose noch einmal so viel. Rund zweieinhalbtausend Mitglieder der High Society führten hier ihre Pelze und Perlenketten spazieren. Nach einer oberflächlichen Schätzung der Veranstalter hatte sich in den Kassen mehr als eine halbe Million Dollar angesammelt. Während die hochhackigen Schuhe noch kräftig Löcher ins Parkett traten, bündelten zwei Angestellte unter Aufsicht das Geld. Es wurde in zwei tragbare Stahlkassetten verfrachtet und zum Seitenausgang getragen. Die Tür, die von hier nach außen führte, war mit zwei Sicherheitsschlössern versehen.
    Zwanzig Minuten vor zehn Uhr näherten sich zwei Direktoren mit feierlichem Schritt dem Ausgang. Jeder trug einen der Schlüssel. Sie überzeugten sich durch das Guckloch, dass der angeforderte Geldtransporter vor der Tür stand, dann schlossen sie gleichzeitig auf. Zwei helle Scheinwerfer tauchten das Portal in gleißendes Licht. Es sah aus wie bei den Aufnahmen zu einem Spionagefilm.
    Der unauffällige Lieferwagen gehörte der Mansion Bank. Sie hatte zwei Fahrer gestellt, die jetzt das Verladen der Geldkisten beobachteten. Sechs Leute waren anwesend, als die beiden versiegelten Kassetten in den Transporter verladen wurden. Dann schloss einer der beiden Fahrer das armdicke Stahltor. Hydraulisch betätigte Stahlbolzen wurden in der Halterung verankert.
    Nach wenigen Minuten bestiegen die Fahrer das Fahrzeug, nachdem sie sich verabschiedet hatten. Zufrieden gingen die anderen in das Gebäude des Polo Gardens zurück, wo die Band gerade einen neuen Twist in die Verstärker orgelte.
    Langsam schaukelnd, verließ der Lieferwagen das weite Gelände des Parks. Im ersten Gang kurvte der Fahrer auf die Edgecombe Road und bewegte sich nordwärts. Sie hatten ungefähr drei Meilen bis zur Bank in der Bronx zurückzulegen. Kein aufregender Job, ihrer Meinung nach.
    Sie achteten nicht auf den klapprigen Lieferwagen, der sich an ihre Rücklichter hängte und schon seit ein paar Minuten den gleichen Abstand hielt. Als der Transporter an der nächsten Kreuzung halten musste, weil die Ampel Rot zeigte, scherte der Lieferwagen aus und stellte sich direkt neben den Fahrer. Dieser wandte kurz den Kopf und erstarrte mitten in der Bewegung. Er blickte in den Lauf einer Maschinenpistole, die sich keine drei Fuß von seinem Gesicht entfernt befand.
    »Rüberrutschen und Tür aufmachen«, knurrte ihn eine Stimme an. Der Mann gehorchte sofort. Es war nicht seine Aufgabe, sein Leben sinnlos zu opfern für ein paar Bündel Banknoten.
    In Sekundenschnelle würde drüben die Tür aufgerissen, ein Mann schwang sich auf das Trittbrett und nahm den Fahrersitz des Geldwagens ein. Obwohl die Türen so konstruiert waren, dass sie nur von innen geöffnet werden konnten, hatte er das Hindernis in Sekundenschnelle überwunden.
    Als die Ampel auf Grün schaltete, legte er eiskalt den ersten Gang ein und fuhr langsam an. In der Linken hielt er jetzt einen großkalibrigen Revolver, mit dem er auf die beiden Fahrer zielte.
    »Hände auf die Knie. Gesichter geradeaus«, knurrte er scharf. »Lässt euch ja nicht einfallen, eine krumme Tour zu versuchen, sonst könnt ihr morgen Gänseblümchen hoch stoßen.«
    Die beiden waren vollständig überrumpelt und verdattert. Obwohl sie wegen des hochgezogenen Schals von dem Gesicht des Verbrechers nicht viel sehen konnten, sahen sie an seinen Augen, dass es ihm mit der Drohung Ernst war. Gehorsam führten sie den Befehl aus. Keiner dachte an eine Gegenwehr.
    Scharf rechts steuernd, ließ der Lieferwagen den Transporter etwa hundert Yards vor sich herfahren. Dann überholte er plötzlich und setzte sich vor den Kühler. Ein kurzes Stück weiter glimmten die Bremslichter kurz auf, dann fuhr der Wagen rechts in eine verdunkelte Toreinfahrt.
    Der Transporter folgte wie ein angekuppelter Güterwagen. Im verlassenen Hof einer ehemaligen Wäscherei stoppten die beiden Fahrzeuge. Sie konnten sicher sein, dass sie hier niemand beobachten konnte.
    Der Fahrer fesselte die beiden Begleiter des Geldautos mit dem Abschleppseil, indem er sie zusammenband. Dann riss er sich seinen Schal ab und wickelte ihn so um den Mund der beiden Gefangenen, dass sie am Schreien gehindert waren.
    Die Fesseln waren nicht sehr kunstvoll, doch für den kurzen Aufenthalt reichten sie vollkommen.
    Inzwischen hatte schon der Komplize den anderen Wagen verlassen und machte sich an der verschlossenen

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