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0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

Titel: 0399 - Kesseltreiben auf eine Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kesseltreiben auf eine Killer
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gelegt und zugedeckt. Dem entspannten Gesichtsausdruck nach zu schließen, hatte Awin nichts gemerkt.
    »Um was für Gift handelt es sich?«, fragte Phil den Arzt. Dieser zuckte die Schultern. Es war ein alter Mann mit weißem Haar und randloser Brille.
    »Ich habe hier ein paar Reste der Ampulle«, sagte er. »Ich werde sie untersuchen lassen, vorher kann ich keine Angaben machen.«
    Phil sah sich die Zelle genau an. Das Gas war abgezogen, sodass er unbesorgt eintreten konnte. Der Revierleiter blieb ihm dicht auf den Fersen. Er war mächtig aufgeregt, doch Phil winkte ab. Er musterte genau das Fenster, dann untersuchte er den Fußboden.
    Dicht am unteren Ende der Pritsche fand er noch ein Stück Glas. Sorgfältig hob er es mit einem Stück Papier auf und schob es in seine Brieftasche.
    Er verließ die Zelle und sah sich den Garten an. Nach wenigen Minuten hatte er den Weg gefunden, den der Mörder genommen hatte. Phil fand zwar trotz der starken Taschenlampe keine Spuren, aber er war sicher, sich nicht zu täuschen. Am meisten Kopfzerbrechen machte ihm die Sicherheit, mit der der Mörder die richtige Zelle gefunden hatte. Woher hatte er gewusst, dass sie Awin in Bayonne eingeliefert hatten? Und wieso war er so prompt zur Stelle?
    Die präzise Ausführung dieses kaltblütigen Mordes zeigte deutlich, mit was für einer brutalen Bande sie es zu tun hatten. Sie schreckten vor nichts zurück.
    Die Leiche wurde ins Gerichtsmedizinische Institut gebracht. Phil kümmerte sich nicht weiter um die Details und fuhr nach Manhattan zurück, direkt in die 69. Straße. Er erwischte den Chefchemiker gerade noch, als dieser schon nach Hause fahren wollte.
    Nach zwei Minuten hatte Phil den Kollegen so weit, dass er sofort eine Analyse der Glasreste vornahm. Phil wich ihm nicht von der Seite und wartete gespannt auf das Ergebnis. Es war zwar nur eine kleine Spur eines Rückstandes auf der Glasscherbe geblieben, aber sie genügte für die Untersuchung.
    Stirnrunzelnd schrieb der Chemiker ein paar Buchstaben und Zahlen auf einen Zettel.
    »Ein seltenes Gift«, sagte er nachdenklich und gab Phil die Formel. »Es verflüchtigt sich sofort. Mich wundert, dass der Mörder ausgerechnet damit gearbeitet hat.«
    »Wieso, ist es schwer zu handhaben?«, fragte Phil neugierig.
    »Das nicht, aber schwer erhältlich. Es wird nicht frei verkauft, nicht einmal auf Rezept, weil es ein starkes Konzentrat ist. Er muss es aus einem Labor entwendet haben.«
    »Was für Firmen kommen infrage?«, bohrte Phil weiter und zog das Notizbuch.
    »Eigentlich nur Firmen, die Pflanzen- und Insektenvertilgungsmittel herstellen. Das Zeug hier ist zwar viel zu stark für solche Zwecke, aber trotzdem experimentieren diese Firmen damit.«
    Phil hatte es plötzlich brandeilig. Er stürmte in die Kartothek und griff sich das Branchenverzeichnis von New York. Er war fest entschlossen, alle Betriebe zu überprüfen, die damit zu tun hatten. Irgendwo mussten sie auf den Mann stoßen, der sich das Gift beschafft hatte.
    Eine Stunde später hatte Phil seine Liste fertig. Da Mr. High noch in seinem Büro war, ging Phil zu ihm und unterrichtete ihn von den letzten Ereignissen. Er bat ihn, die Überprüfung der Firmen zu veranlassen. Es waren genau 16.
    Es war kurz nach zehn Uhr, als das Telefon auf Mr. Highs Schreibtisch klingelte. Der Chef der FBI-Division New York nahm ab. Am anderen Ende der Leitung war das Police Headquarter.
    »Wir haben Douglas Swifton«, meldete sich eine markige Stimme.
    Phil, der schon an der Tür war, hatte diese Bemerkung noch mitbekommen. Es riss ihn auf den Absätzen herum. Verblüfft starrte er auf den weißen Apparat.
    »Freut mich«, sagte Mr. High, »darf ich Sie um ein paar nähere Angaben bitten, Captain?«
    Ich hätte mir den Weg eigentlich sparen können. Denn dass Rye Wilson friedlich zu Hause sitzen würde, um auf mich zu warten, war illusorisch. Aber ich konnte zäh sein, wenn ich eine Spur verfolgte. Und so probierte ich es eben.
    Schon zum siebenten Male drückte ich den Klingelknopf an Wilsons Tür, doch es blieb alles ruhig. Ich hämmerte kurz mit den Knöcheln an die Füllung, das half aber auch nichts.
    Der Vogel war ausgeflogen. Dafür wurde aber die Nachbartür aufgerissen. Eine Frau steckte den Kopf heraus. Sie hatte mehr Ähnlichkeit mit einer Vogelscheuche als mit einer charmanten Vertreterin des schönen Geschlechts.
    »Hören Sie mit dem Lärm auf«, keifte sie. »Der Kerl ist doch nicht zu Hause.« Sie musterte mich

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