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0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

Titel: 0399 - Kesseltreiben auf eine Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kesseltreiben auf eine Killer
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Rakete nach oben. Ich folgte sofort, doch er schien die Lust verloren zu haben. Bevor Ich richtig zupacken konnte, schlug er sich in die Büsche. Ich war ihm dicht auf den Fersen und stolperte durch das unbekannte Gelände. Er schien sich gut auszukennen, denn ich merkte, wie sein Vorsprung wuchs.
    Der ganze Kampf ging vorüber wie ein Spuk um Mitternacht. Der Zusammenstoß hatte höchstens eine Minute gedauert. Das schien gerade die richtige Zeit für die beiden Cops zu sein, einzugreifen. Ich war jedenfalls hoch keine zwanzig Yards gelaufen, da starrte ich mit zusammengekniffenen Augen in eine Handlampe.
    »Stehen bleiben, Hände hoch«, brüllte ein mächtiger Bass, der keinen Widerspruch duldete. Ich sah den blau schimmernden Lauf der Dienstwaffe auf meinen Bauch gerichtet und gab nach. Achselzuckend hob ich die Hände.
    »Macht das Licht aus, ihr habt sowieso den falschen«, sagte ich resigniert. Es dauerte nicht lange, dann hatte ich den Irrtum aufgeklärt. Zum Glück hatte Rye Wilson die Gelegenheit ausgelassen, mich als Zielscheibe zu benutzen, als ich angestrahlt, wie ein Solosänger auf einer Varietebühne dastand.
    Er hatte endgültig das Weite gesucht. Oder war er gar nicht Wilson gewesen? Ich hatte einen Mann vor mir gehabt, der den Schal bis über die Nase nachgezogen und die Krempe seines Huts bis zu den Augenbrauen herabgezogen hatte. Außer der Augenpartie und ein paar Backenknochen hatte ich nichts erkennen können.
    Aber wir hatten den Wagen. Da wir auf den Besuch des Fahrers heute nicht mehr zu warten brauchten, nahmen wir ihn mit. Vorher untersuchte ich das Lenkrad auf Fingerabdrücke. Es waren so viele und alle übereinander, dass ein sauberer Abzug nicht zu bekommen war.
    Ich konnte also beruhigt einen der Beamten ans Steuer lassen. In Kolonne brachten wir das Oldsmobile in die 69. Straße und bugsierten ihn in eine freie Ecke unserer Dienstgarage.
    Meine Neugierde siegte über meine Müdigkeit. Ich machte mich sofort an eine gründliche Untersuchung des Wagens. Vor allem interessierte mich ein Hinweis, von wem Mark den Wagen gekauft hatte. Noch glaubte ich nicht so recht daran, dass er vor drei Monaten überhaupt in New York gewesen war. Sonst hätte er sich bei mir gemeldet. Das Handschuhfach enthielt die üblichen Utensilien: durchgebrannte Sicherungen und leere Zigarettenschachteln. Ich holte auch noch die letzte Benzinquittung aus der untersten Ecke und ging sorgfältig alles durch.
    Es war kein brauchbarer Hinweis dabei. Erst als ich die Seitentaschen in den Türen untersuchte, hatte ich Glück. Ein unscheinbares und etwas zerfleddertes Kundendienstheft enthielt ein paar sehr aufschlussreiche Hinweise. Zufrieden schob ich es in meine Brieftasche und ließ den Wagen stehen. Der Erkennungsdienst würde sowieso noch jeden Quadratzoll unter die Lupe nehmen.
    ***
    Die beiden Gangster fuhren wieder an und bogen rechts Richtung Bronx ab. Sie kurvten mit ihrem Chevy auf die Fordham Avenue. In direkter Linie steuerten sie den New England Thruway an, eine Autobahn, die an der Küste entlang nach New Haven führte.
    Aufatmend hatte der Fahrer des verfolgenden Wagens seinen Browning wieder eingesteckt.
    Er vergrößerte den Abstand, als er die Absicht der beiden erkannte, das Stadtgebiet zu verlassen. Auf dem Turnpike konnte er den Abstand vergrößern, ohne befürchten zu müssen, abgehängt zu werden, obwohl der Kompaktwagen laut Werksangabe nur 90 Meilen in der Stunde machte, konnte er sogar einen Thunderbird überholen. Die Maschine war aus einem Sportwagen ausgebaut und ließ den Wagen enorm beschleunigen.
    Es dauerte noch eine knappe halbe Stunde, dann lag die Stadtgrenze von New York hinter ihnen. Obwohl es mitten in der Nacht war, gab es noch genug Leute, die mit ihren Autos für einen regen Verkehr sorgten.
    Die Fahrt dauerte nicht lange. Bei Port Chester verließ der Chevy den Turnpike ging in eine sehr weite Kurve, die auf eine Landstraße führte. Der Wagen hielt jetzt genau die Richtung auf die Küste.
    Als sie das letzte Haus von Chester hinter sich gelassen hatten, zwängten sie den Chevy auf einen Feldweg, der nur aus Schlaglöchern mit ein paar Rändern dazwischen bestand. Tief federnd rumpelten sie etwa hundert Yards an einem alten Zaun entlang, dann erstarb plötzlich das Motorengeräusch. Die Lichter wurden abgedreht, und die beiden Insassen stiegen aus. Jemand schaltete einen Suchscheinwerfer ein und drehte den scharf gebündelten Lichtstrahl so, dass eine abseitsstehende Hütte

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