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040 - Ein Monster namens Charlie

040 - Ein Monster namens Charlie

Titel: 040 - Ein Monster namens Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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entgegen.
    Er hatte die Garantie gegeben, daß Emily nichts passieren würde, solange sie sich unter seinem Schutz befand. Dafür setzte er sich mit seinem Leben ein.
    Sie prallten gegeneinander – der Mensch und das Monster. Einen Sieg hielt Kevin für ausgeschlossen. Er würde sich opfern, konnte die Riesenameise – mochte der Teufel wissen, woher sie kam – nur eine Zeitlang aufhalten. Hoffentlich lange genug, damit Terry mit Emily fliehen konnte. Wenn ihm das gelang, war das auch ein Sieg für ihn…
    Der Zusammenstoß drohte Kevin niederzuwerfen. Er ruderte mit den Armen durch die Luft, um das Gleichgewicht wiederzuerlangen. Da biß das rote Ungeheuer zu, und Albert Kevin stieß einen beinahe unmenschlichen Schrei aus.
    Doch er gab nicht auf. Etwas in ihm schrie ihm zu, er solle fliehen, an sich selbst denken, sich nicht opfern, sondern die eigene Haut retten, doch das kam für ihn nicht in Frage.
    Er warf sich auf die Teufelsameise, drosch mit seinen Fäusten auf sie ein, schien auf ein Wesen zu schlagen, das aus Stein bestand. Ein Stein, ein lebender roter Stein war das, der die Form einer Ameise hatte…
    Ein Schlag fegte ihn von den Beinen. Im Fallen hielt er sich an den zitternden Fühlern fest. Sie bewegten sich nur, wenn das Tier es wollte. Albert Kevin konnte ihre Stellung um keinen Millimeter verändern.
    Durchhalten, durchhalten! hämmerte es in Kevins Schädel. Lauf, Frank, lauf mit dem Mädchen!
    Er zog die Beine an und stemmte sie unter die Ameise.
    Verzweifelt versuchte er sie hochzudrücken, doch ihr Körper schien zentnerschwer zu sein. Die schrecklichen Zangen wühlten sich immer tiefer in Albert Kevins Leben.
    Mein Gott! Wer soll das aushalten!
    Kevin schrie, und plötzlich spürte er keinen Schmerz mehr.
    Nichts tat ihm mehr weh. Er wußte, daß er das Stadium zwischen Leben und Tod erreicht hatte.
    Gleich würde er die Schwelle am Ende des Lebens überschreiten…
    Er sah den widerlichen Schädel des Satansinsekts, spürte die Kraft, die ihn besiegt hatte und immer noch auf ihn einwirkte. Alles wurde leicht und unwichtig.
    Der Auftrag – unwichtig. Emily Fonda – unwichtig. Frank Terry – unwichtig. Ich selbst – unwichtig…
    Ein riesiger schwarzer Mantel schwebte von weither auf ihn zu, ließ seine Lider flattern. Dann senkte sich das Schwarz auf ihn nieder.
    Das Ende…! dachte Albert Kevin. Nie hatte er sich den Tod vorstellen können, doch nun wußte er, wie er aussah. Gestaltlos war er.
    Schwarz. Nur schwarz. Ein riesiges schwarzes Etwas, das alles Lebende in sich aufsog und nicht mehr hergab…
    ***
    Emily schrie und weinte ohne Unterlaß. Sie war so konfus, daß sie in Frank Terry, der ihr Bestes wollte, einen erbitterten Feind sah, gegen den sie sich wehren mußte. Sie bäumte sich in seinem harten Griff verzweifelt auf und brüllte ihren Schmerz heraus.
    Sie stemmte die Füße gegen den Boden, klammerte sich an eine Kommode, verstand nicht, daß dieser Mann sie unter Einsatz seines Lebens retten wollte.
    »Herrgott noch mal, so nehmen Sie doch Vernunft an!« schrie Terry sie an.
    »Stella! Ich muß zu Stella!«
    Terry schob sie keuchend weiter. Die Horrorameise kroch über Albert Kevin und folgte nun Terry und dem Mädchen. Der Mann hätte sich in Sicherheit bringen können, wenn er das Mädchen seinem Schicksal überlassen und die Flucht ergriffen hätte, doch auch für ihn kam das nicht in Frage.
    Obgleich er gesehen hatte, daß man mit Kugeln diesem roten Ungeheuer nichts anhaben konnte, feuerte auch er. Emily zuckte bei jedem Knall zusammen und kreischte.
    Es war, als würde Frank Terry – genau wie sein Freund, der sich geopfert hatte – mit Platzpatronen auf das Satansinsekt schießen.
    Terry schleppte das Mädchen an der Wohnlandschaft vorbei.
    »Stella… Gott im Himmel, Stella …!«
    Die Teufelsameise war unvorstellbar schnell. Albert Kevin hatte sein Leben umsonst gegeben. Er konnte damit nichts verhindern.
    Die Ameise führte aus, wozu sie gekommen war.
    Ein Schlag zwang Frank Terry, in die Knie zu gehen. Er stöhnte auf, sein Gesicht verzerrte sich. Und er mußte Emily Fonda loslassen.
    Sobald sie frei war, hetzte sie auf die Terrasse, warf sich neben Stella Frey auf die Knie, schob die Arme unter die Tote und rief immer wieder ihren Namen.
    »Stella! Stella, komm! Ich helfe dir! Steh auf! Wir müssen weg! Hab keine Angst! Ich geh nicht ohne dich!«
    Stellas Kopf pendelte hin und her. Emily hielt ihn fest und mühte sich ab, mit der Freundin aufzustehen.
    Gott,

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