0403 - Baals Opferdolch
Messer nicht mehr.
Den Wurfstern konnte Yakup ebenfalls abschreiben. Er drehte sich zu Suko um. »Gib Acht, dieser Mann ist gefährlicher, als ich gedacht habe.«
»Das glaube ich auch.«
Samaran konnte die Vorteile für sich buchen. Die Dunkelheit, das Wasser, die Weite des Meeres. Wenn er hinausschwamm oder sich treiben ließ, war für Suko und Yakup kaum etwas zu holen.
Die beiden blickten auf die schwarze Fläche, auf der sich nur ab und zu die Wellen überschlugen und helle Schaumkämme bildeten.
Der Wind fuhr ihnen scharf gegen die Oberkörper, Gischt und Sprüh hüllten sie ein wie eine dünne Kleidung. Allmählich kroch die Kälte durch ihre Knochen.
Noch wussten sie nicht, wo sie suchen sollten. Sie waren jedoch davon überzeugt, dass Akim Samaran nicht aufgeben würde. Der hatte sich verstärkt und würde dies auch ausspielen.
Wenn er nahe genug an ihn herankam, wollte Suko es mit der Dämonenpeitsche versuchen.
Sosehr die beiden das Meer absuchten, von Samaran war nichts zu entdecken. Er musste schon sehr tief getaucht sein, denn auch seine glühenden Augen waren nicht mehr zu sehen.
Und der grüne Dolch gab ebenfalls keinen Widerschein ab.
Eine halbe Minute war vergangen, ohne dass sich etwas getan hätte. Sie warteten und lauerten. Der Ninja ging weiter ins Wasser hinein. Er bewegte sich mit kleinen Schritten. Wassertropfen lagen auf seinem starr wirkenden Gesicht. Die sonst pumpig aufgebauschte Kampfkleidung klebte jetzt nass auf seiner Haut. Das Schwert lag praktisch auf den Wellen. Yakup war bereit, sofort zu reagieren, wenn sich Akim Samaran in seiner unmittelbaren Nähe zeigte.
Auch Suko stand unter Spannung. Er wusste genau, dass er und Yakup eine gewisse Kampfkraft darstellten. Sie beide Wogen mehrere Männer auf, waren aber auch hilflos gegen die heimtückischen Attacken eines Akim Samaran.
Im gleichmäßigen Rhythmus rollten die Wellen heran.
Sieschwappten gegen die Männer, beide hatten Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht. Es stellte sich automatisch die Frage, wer in tieferen Gewässern der Überlegenere war. Samaran oder sie.
Und dann sahen sie ihn.
Es sah unheimlich aus, wie sich an einer Stelle, etwa zwanzig Yards von ihnen entfernt, das grüne Leuchten dicht unterhalb der Oberfläche verteilte, bevor es intensiver wurde und die Wellen durchschnitt.
Es war das Messer!
Wie die Flosse eines Hais, so erschien der gefährliche Opferdolch an der Wasserfläche.
Samarans Hand war nicht zu sehen, nur das gefährliche Opfermesser, und es zerschnitt die Wasserfläche in einer Linie, die genau zwischen die beiden Männer führte.
Samaran befand sich unter Wasser. Dass er dies überhaupt so lange aushielt, ließ darauf schließen, dass es sich bei ihm um keinen normalen Menschen mehr handelte, sondern um einen Zombie, der durch die Kraft der Belisana lebte.
Suko beobachtete den Lauf des Opfermessers sehr genau, auch Yakup. Aber dieser schaute nicht nur zu, sondern unternahm etwas.
Wieder bewegte er sich sehr schnell, diesmal klemmte er die Schwertklinge sogar zwischen seine Zähne, um die Hände für Pfeil und Bogen freizuhaben. Er legte den Pfeil auf die Sehne, bog den Oberkörper zurück und zog die Sehne bis zum Anschlag.
Einen Augenblick später sirrte sie wieder nach vorn, und der Pfeil befand sich auf der Reise.
Er huschte auf das Messer zu und jagte tatsächlich gegen die Klinge, ohne ihr jedoch etwas anhaben zu können. Sie zitterte nur ein wenig, dann setzte sie ihren Weg fort.
»Ran!« brüllte Yakup, der sah, dass die Entfernung zu ihnen günstig geworden war.
Auch Suko zögerte nicht mehr. Sie wollten eine Entscheidung und nicht mehr lange in den anrollenden Wellen am Strand bleiben.
Aus zwei verschiedenen Richtungen näherten sie sich der aus dem Wasser ragenden grünen Klinge, die ihren Weg unbeirrbar fortsetzte. Yakup hatte Pfeil und Bogen wieder mit dem Schwert vertauscht. Er wollte, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gab, Akim Samarans Hand kurzerhand abhacken.
Dazu sollte es nicht kommen.
Plötzlich schnellte die Gestalt aus dem Wasser, in unmittelbarer Nähe der beiden Männer. Aber ihr Auftauchen überraschte selbst Suko und Yakup, obwohl die beiden damit gerechnet hatten, denn Samaran hatte keinerlei Skrupel, den mörderischen Opferdolch des Götzen Baal gegen sie einzusetzen.
Samaran schnellte hoch, holte weit mit dem Arm aus, als wollte er mit einem Streich gleich beide Männer erwischen.
Beide Freunde sahen das mörderische Flammenfeuer in
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