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0403 - Baals Opferdolch

0403 - Baals Opferdolch

Titel: 0403 - Baals Opferdolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem Halbkreis auf sich zufauchen, und sie hörten das Lachen des dämonischen Killers.
    ***
    Bill und ich waren so rasch wie möglich wieder in die unterirdischen Räume gefahren. Wir konnten uns nicht vorstellen, was Kamikaze da unten anstellte. Vielleicht spielte er auch Herkules und versuchte, mit seinen gewaltigen Kräften die Gitterstäbe der Zellentür zu verbiegen.
    Bei Kamikaze musste man mit allem rechnen.
    Die Fahrt nach unten dauerte mir viel zu lange. Auch Bill war nervös. Wir hatten beide Kamikaze kennen gelernt und wussten, zu was er fähig war. Dieser Mann glich einem Tiger, denn auch diese Tiere ließen sich nicht einsperren.
    »Wenn wir uns da nicht mal eine Laus in den Pelz gesetzt haben,« meinte der Reporter.
    Ich nickte, denn daran hatte ich ebenfalls schon gedacht.
    Der Betongang nahm uns auf. Er zweigte hier ab, wir konnten zu den verschiedenen Trakten gehen und nahmen den zu den Einzelzellen. Schon auf dem Gang sahen wir hierunten Dienst tuende Beamte. Sie blickten uns stumm an. Ihre Gesichter waren bleich.
    »Was ist mit ihm?«
    »Keine Ahnung. Er dreht durch.«
    »Sie müssen doch wissen, was er da getan hat.«
    »Er wollte wohl die Mauer eindrücken und brüllte wie ein Stier. Dann warf er sich gegen das Gitter.«
    Ich winkte ab. »Okay, wir sehen es uns an.«
    Sehr weit brauchten wir nicht zu laufen. Wir hörten Kamikaze bereits. Er schrie nicht, er tobte nicht, er sprach leise mit sich selbst. Als wir vor seiner Zellentür standen und durch das Gitterfenster sahen, da kniete er auf dem Boden und schüttelte den Kopf.
    Ich sprach ihn an. »Kamikaze!«
    Seine Bewegung stoppte. Für einen Moment blieb er so hocken, bevor er sich aufrichtete. Dabei behielt er die Hände oben und presste die Finger gegen den Kopf.
    »Was ist?«
    »Der Opferdolch. Baals Opferdolch,« flüsterte er, und seine Augen glänzten dabei. »Er hat ihn.«
    »Samaran?« fragte Bill.
    »Ja, Samaran,« wiederholte Kamikaze gedehnt. »Nur Akim Samaran. Kein anderer darf ihn besitzen.«
    »Und was macht er damit?«
    »Er tötet!«
    »Wen?«
    Kamikaze lachte plötzlich. Es hörte sich an wie das Lachen eines Geisteskranken. »Wen will er wohl töten? Ich sehe alles genau vor mir,« flüsterte er und ging einige Schritte zurück, bis er die Wand in seinem Rücken spürte. »Ja, ich sehe alles genau vor mir. Das Meer, das Ufer, die Felsen, die Männer.«
    »Welche Männer?«
    »Deine Freunde. Suko und Yakup. So heißen sie doch – oder?«
    »Richtig.«
    »Sie sind auch im Wasser. Sie suchen ihn, aber sie werdenkeine Chance haben. Samaran ist stärker. Er verfügt jetzt über die Kraft der Göttin Belisana, die sich für ihn geopfert hat, und er hat den Dolch, Baals Erbe. Endlich ist er stark.«
    Ich hatte mir die Worte angehört, und ich nahm sie dem Killer auch ab. Nicht allein das, ich glaubte ferner daran, dass er den Blick oder das dritte Auge hatte, sodass er sehen konnte, was uns verborgen blieb und sich im fernen Frisco an der Küste des Pazifiks abspielte.
    Deshalb fragte ich ihn und schob Bill zur Seite, der ebenfalls eine Frage stellen wollte. »Du stehst mit Samaran in Kontakt?«
    »Ja!«
    »Dann sag mir, was du siehst!«
    Er war an der Wand stehen geblieben. Das Licht der verkleideten Zellenleuchte fiel auf sein Gesicht, in dem die Augen seltsam hell leuchteten. »Ich sehe das Meer!« flüsterte er. »Einen Strand, an dem zwei Männer stehen, die…«
    »Das hast du uns schon einmal gesagt!«
    Kamikaze war irritiert.
    Ich redete weiter. »Wenn du es schaffst, mit deinem Herrn und Meister in Kontakt zu treten, kannst du ihm ja eine Botschaft von uns ausrichten, nicht wahr?«
    »Welche?« schrie er.
    Ich hatte mir meine nächste Handlung genau überlegt. Keiner von uns wusste, wie gefährlich Baals Opfermesser tatsächlich war. Aus diesem Grunde konnten meine Freunde durchaus in Lebensgefahr schweben. Und da wollte ich sie rausholen.
    Deshalb zog ich meine Beretta. Die Hand mit der Waffe steckte ich zur Hälfte durch den Raum zwischen zwei Stäbe. Dabei zielte die Mündung auf Kamikazes Kopf.
    Ich sah den unsteten Blick in seinen Augen. Er wusste nicht, was ich mit ihm vorhatte.
    Das erfuhr er rasch. »Jetzt hör mir mal genau zu, Killer. Wenn du tatsächlich mit deinem Herrn und Meister in Kontakt stehst, dann sorge dafür, dass er meine beiden Freundein Ruhe lässt. Wenn nicht, werde ich dich auf der Stelle erschießen.«
    ***
    Erst wollte er lachen oder schreien. Ich wusste es nicht. Jedenfalls öffnete er den

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