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0403 - Baals Opferdolch

0403 - Baals Opferdolch

Titel: 0403 - Baals Opferdolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und bis ich den Mann dazu gebracht hatte, die Strecke wieder zurückzufliegen, das hat schon Nerven gekostet.«
    Suko winkte ab. »Halb so schlimm. Vielleicht hat Ihr Pilot auch nur geträumt. Für mich ist jetzt ein Telefon wichtig und ein Gespräch nach London.«
    »Beides können Sie kriegen. Steigen Sie ein.«
    Erst als Suko die Maschine schon erreicht hatte, fiel ihm auf, dass Yakup sich nicht an seiner Seite befand.
    Suko drehte sich verwundert um, während der Pilot schon im Cockpit hockte.
    »Willst du nicht mitfliegen?«
    Yakup hob die Hand und schüttelte den Kopf. »Nein, ich gehöre woanders hin.«
    Suko wollte zunächst protestieren, bis ihm einfiel, dass der Türke vielleicht Recht hatte. Seine Welt war das Kloster in den Bergen.
    Auch Suko wäre gern noch eine Weile dort geblieben, doch das war nicht zu realisieren.
    »Klar, Junge, du hast Recht.«
    »Grüße mir John.«
    »Mach ich. Und wenn er mich nach Jane Collins fragt?«
    »Dann bestelle ihm, dass sie sich wohl fühlt und es ihr gut geht. Bestimmt lässt sie ihn auch grüßen.«
    Suko wurde nachdenklich. Schließlich nickte er. »Bestimmt, Yakup, ich werde es ihm sagen. Dann auf bald.«
    Er stieg in den Hubschrauber, der schnell in die Höhe gezogen wurde. Unter ihm blieb der Strand zurück und auch ein Freund namens Yakup Yalcinkaya.
    ***
    Ich hielt meine Waffe noch immer fest. Sie wurde von Sekunde zu Sekunde schwerer, aber es war nichts vorhanden, an dem ich mich hätte abstützen können.
    Dabei wurde ich einfach das Gefühl nicht los, dass Kamikaze etwas von meiner Schwäche bemerken musste. Doch in seinem Gesicht regte sich nichts. Es blieb ausdruckslos, wobei sich nur in seinen Augen etwas von dem inneren Dialog oder dem Kampf widerspiegelte, der in ihm tobte. Ich hatte ihm eine verdammt harte Aufgabe gestellt und wartete auf das Ergebnis.
    Ich durfte inzwischen nicht aufgeben. Wenn ich es dennoch tat, war für mich das Spiel verloren und aller Wahrscheinlichkeit nach auch für Suko.
    Also machte ich weiter.
    Ich gab mir einen innerlichen Ansporn und versuchte, nicht an das zu denken, was vor mir lag. Über den Rand der Waffe schaute ich hinweg, auf meiner Stirn lag der Schweiß, und ich atmete durch den halb geöffneten Mund. Sicherlich hatte Kamikaze längst bemerkt, wie es um mich stand, aber auch er reagierte nicht mehr normal. Er focht ebenfalls einen Kampf aus, denn es war für ihn nicht einfach, die geistige Verbindung zu seinem Herrn und Meister aufrechtzuerhalten.
    Kamikaze stand mit dem Rücken an die Zellenwand gepresst.
    Manchmal drang ein schluchzendes Geräusch aus seinem Mund, wenn er Luft holte, dann atmete er wieder nur durch die Nase.
    Und er sprach auch. Leise, gepresst klingende Worte, die sich nicht mit mir beschäftigten, sondern sich um jemanden drehten, den wir beide nicht sahen.
    Akim Samaran.
    Er redete flüsternd mit ihm. Über Tausende von Meilen hinweg formierte er seine Gedanken, und ich hörte sogar ein Flehen aus seiner Stimme. Auch Kamikaze hatte Angst vor dem Tod. »Ja, ja,« sagte er plötzlich. »Danke, Akim, danke.«
    Im nächsten Moment erlitt dieses Monstrum von Mensch einen Schwächeanfall. Das Zittern sorgte dafür, dass sein Mund zuklappte und die Zähne klapperten. Dann konnte er sich nicht mehr auf den Füßen halten. Die Knie wurden weich, die Farbe wich aus seinem Gesicht, und er streckte den linken Arm aus, um sich an der Platte des Tisches abzustützen. Sein Arm war nicht lang genug, Kamikaze griff daneben, fiel, prallte auf den Tisch und riss ihn um.
    Er schlug schwer zu Boden, wo er für einen Moment auf der Seite liegen blieb und sich danach schwerfällig auf den Rücken wälzte. Er wurde nicht ohnmächtig, sondern blieb nur liegen. Sein Mund stand dabei offen, und der Atem ging schwer und keuchend.
    Mir erging es kaum besser. Mein langgestreckter rechter Arm fiel herab, als hätte jemand auf ihn geschlagen. Ich sank dabei in die Knie, und die Mündung der Beretta wies zu Boden. Fast wäre mir die Waffe noch aus der Hand gefallen.
    Wo das Gitter endete und die normale Türfüllung begann, konnte ich den Arm auflegen und abstützen. Er zitterte vor Überanstrengung. Ich ließ ihn sinken, taumelte zurück und lehnte mich gegen die Gangwand.
    Bill Conolly und auch die hier unten arbeitenden Kollegen waren zwar zurückgeblieben, sie hatten mich allerdings beobachtet und liefen jetzt auf mich zu.
    Allen voran der Reporter, der neben mir blieb, während die anderen einen Blick in die Zelle

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