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0403 - Baals Opferdolch

0403 - Baals Opferdolch

Titel: 0403 - Baals Opferdolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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warfen und sich überrascht zeigten, dass Kamikaze am Boden lag.
    »Er lebt noch,« sagte ich.
    »Das sehen wir.«
    Bill tätschelte meine Wange, sah mein verloren wirkendes Lächeln und fragte: »Was ist los gewesen?«
    »Weißt du, Alter, ich glaube, dass ich soeben jemandem das Leben gerettet habe, der einige tausend Meilen von hier entfernt an der gleichen Sache dran war wie wir, ohne allerdings etwas darüber zu wissen.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Nein, dazu werden wir aber Kamikaze fragen, nachdem ich einen Schluck getrunken habe.«
    »Was soll ich dir holen?«
    »Wasser.«
    »Keinen Whisky?«
    »Um Himmels willen, nein!«
    »Okay, ich bin gleich zurück.«
    Ich wurde gefragt, ob man einen Arzt holen sollte. »Nein, Kollegen, das nicht. Dieser Kerl erholt sich wieder. Der hält mehr aus als wir alle zusammen.«
    Sie bestaunten mich, und ich kam endlich dazu, meine Silberkugel-Beretta wegzustecken.
    Bill hatte eine kleine Flasche Mineralwasser besorgt und sie auch schon geöffnet. Ich nahm einen Schluck. Die Flasche musste ich mit der linken Hand halten, die rechte zitterte noch zu sehr.
    Das Wasser tat gut, erfrischte, und aus meiner Kehle verschwand allmählich das raue Kratzen.
    Als die Flasche zur Hälfte leer war, suchte ich einen Waschraum auf. Hier konnte ich mich erfrischen. Mit dem Papierhandtuch trocknete ich mein Gesicht ab, betrachtete es dann im Spiegel und musste zugeben, dass ich in diesen Momenten älter als normal aussah.
    Dieser Stress war nicht spurlos an mir vorübergegangen. Ich warf das Papiertuch weg, kämmte mich und ging wieder zurück zu den anderen. Auch weiterhin spürte ich eine gewisse Taubheit im Arm.
    »Er hat sich wieder erholt!« meldete Bill. »Komm, schau dir das an.«
    Abermals trat ich dicht an die Zelle und blickte durch das Gitter.
    Tatsächlich lag Kamikaze nicht mehr am Boden. Er hatte es geschafft, sich auf den Stuhl zu setzen, hielt den Kopf gesenkt und starrte auf seine Knie.
    Noch nie hatte ich diesen Killer so fertig gesehen. Da konnten wir uns beide die Hand reichen.
    Die anderen waren ruhig. Sie spürten, dass die Sache nur Kamikaze und mich etwas anging. Ich sprach ihn an. »Kamikaze, hör zu!«
    Er blieb nach wie vor so steif sitzen und schwieg. Sein Blick war starr nach unten gerichtet.
    »Sollen wir ihm Beine machen?« fragte ein Uniformierter.
    »Nein!« erwiderte ich barsch. »Es ist am besten, wenn Sie sich zurückziehen.«
    Der Mann schaute mich wütend an, wandte sich dann aber ab und nahm die anderen mit.
    So gefiel mir die Sache schon besser. Bill konnte bleiben, gegen ihn hatte ich nichts. Zudem wollte ich einen Zeugen in der Nähe wissen. Abermals redete ich Kamikaze mit seinem Namen an.
    Diesmal reagierte er.
    »Wer sagts denn?« flüsterte Bill.
    Sehr langsam nur hob der Killer den Kopf. Sein Gesicht war nach wie vor von der fast übermenschlichen Anstrengung gezeichnet. Als er schräg in die Höhe schaute, um mich sehen zu können, erkannte ich, dass seine Augen fast aus den Höhlen gequollen waren. Dieser Mann musste leiden, aber ich hatte kein Mitleid mit ihm.
    »Wie ging es aus?« fragte ich.
    Er verzog den Mund. »Du hast es geschafft, Hundesohn.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Deine Freunde leben. Der Chinese und auch der andere. Akim Samaran zog sich zurück. Er hat durch mich gespürt, dass es dir ernst gewesen ist und du abgedrückt hättest.«
    »Ja, das hätte ich.«
    »Was willst du mehr?«
    »Samaran und seinen Dolch, dieses Drachenmesser.«
    Kamikaze ließ sich Zeit mit der Antwort. Es sah nicht so aus, als wollte er auf meine letzte Bemerkung eingehen, denn er sagte: »Ja, er wird sich stellen. Akim Samaran hat es mir versprochen. Er wird hier erscheinen, verlass dich darauf, und du wirst mich freilassen müssen.«
    Ich lachte. »Wenn das so einfach wäre.«
    »Dann bekommst du nichts.«
    Mein Blick glitt gegen die Wand. Dort waren der Dolch und der Kreis verschwunden. Diese geistig geschaffene Projektion hatte sich nicht mehr halten können. Kamikaze interpretierte den Blick anders.
    »Du wirst nicht anders können, falls du nicht dein Gesicht verlieren willst, Sinclair.«
    »Rede deutlicher.«
    »Samaran kommt, das hat er versprochen. Er möchte sich mit dir duellieren. Hast du gehört? Er und du! Einer von euch beiden wird zurückbleiben. Er gibt dir also eine Chance!«
    »Und ich ihm ebenfalls.«
    »So soll es sein.«
    »Trotzdem, Kamikaze. Bisher habe ich nicht den Beweis dafür, dass meine Freunde Suko und Yakup

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