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0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entgegenraste. Nur die Schwärze war verschwunden. Und die zuckenden Blitze über den Tragflächen. Dafür war die Beleuchtung im Passagierraum zurückgekehrt. Neben Wang kauerte Su Ling wie ein Häufchen Elend, die Fäuste geballt, die Augen geschlossen, das Gesicht grün. Mit einer Faust tastete sie nach Lee, suchte den Körperkontakt.
    Der Mongole besaß Fantasie genug, sich vorzustellen, was mit dem Flugzeug beim Aufprall mit dieser Geschwindigkeit passieren würde. Es war nicht nur die Schwerkraft, die es herabriß, sondern auch noch die Eigengeschwindigkeit bis zum Stillstand der Triebwerke.
    Währenddessen zerrte im Cockpit Captain Straker am Höhenruder. Er zog es bis zum Anschlag zurück. Aber die Maschine wollte nicht so recht gehorchen. Der Pilot hoffte, daß sie es schafften, daß sie hoch genug gewesen waren, um das Flugzeug doch wieder abfangen zu können. Wenn sie zwischenzeitlich zu tief abgesunken waren, half ihnen nichts mehr, nicht einmal die Gebete des Funkers hinter den Pilotensitzen. Neben Straker riß auch der Copilot an seinem Duplikat des Höhenruders. Aber in der Mechanik schien es keine Ausfälle zu geben; es war die rasende Geschwindigkeit, die das Flugzeug in seiner Absturzträgheit verharren ließ.
    »Verdammt, komm!« keuchte Straker. Er versuchte immer wieder die Motoren neu zu zünden – mit Gegenschub, um abbremsen zu können.
    »Landeklappen!« keuchte McRae. »Vielleicht können wir damit bremsen!«
    »Bist du wahnsinnig?« stöhnte Straker. »Die drücken uns in die falsche Richtung! Laß die Finger davon, Mann!«
    Wie lange stürzten sie schon?
    Jedes Zeitgefühl war geschwunden. Die Sekunden dehnten sich zu Ewigkeiten. Wie lange brauchte ein Flugzeug, um aus zwanzigtausend Fuß Flughöhe auf Bodenniveau herunterzukommen?
    Der Höhenmesser funktionierte immer noch nicht wieder, ebenso wie die anderen Instrumente. Die Maschine ließ sich nur noch nach Gefühl und Daumenpeilverfahren fliegen. Es wurde rasch wärmer. Draußen umgab ein glühender Feuerkorridor aus von der Reibungshitze entflammten Luft das Flugzeug, und die Hitze fraß sich bereits durch die Wandungen.
    »Komm!« schrie Straker wieder. »Komm!«
    Da endlich glaubte er zu fühlen, daß die Sturzflugbahn flacher wurde. Schafften sie es noch?
    Er wagte nicht nach draußen zu sehen. Das hatte ohnehin keinen Sinn. Entweder schafften sie es oder nicht, und dann wollte er nicht von dem Anblick des rasend schnell heranfegenden Erdbodens gelähmt werden. Er kannte diesen Rausch vom Fallschirmspringen her. Es war ein Gefühl, das einen dann trotz der tödlichen Gefahr nicht mehr loslassen wollte!
    Noch flacher wurde die Bahn. Die Männer im Cockpit spürten es an dem sich verändernden Gleichgewicht.
    »Da sind Häuser!« schrie McRae verzweifelt. »Wir rasen hinein!«
    Straker wünschte sich, in einem Militärflugzeug zu sitzen. Dann hätte er sich mit dem Schleudersitz heraussprengen können. Egal, was danach passierte. Hauptsache, er selbst überlebte. Er wollte doch noch so viel sehen, noch so viel erleben! Er mußte weiterleben! Sollten die anderen doch zum Teufel gehen!
    Wieder knisterte und knackte die Druckzelle des Flugzeuges. Und dann…
    ...raste das mächtige Flugzeug gerade zwanzig Meter hoch über dem Boden entlang, stabilisierte seinen Flug, gewann sogar wieder etwas an Höhe. Unten, im Freien neben den Häusern einer kleinen Ortschaft, schrien Menschen entsetzt auf, die das Flugzeug in seiner kometengleichen Feuerhülle schon in die Häuser stürzen gesehen hatten. Fensterscheiben vibrierten, einige zerplatzten unter der Schockwelle. Bäume erzitterten, leichte Gegenstände wehten davon. Dann heulte das große Flugzeug nach Westen davon, verschwand hinter den Wäldern.
    »Geschafft«, keuchte Straker fassungslos. Er konnte es immer noch nicht so richtig glauben. »Wir haben es geschafft, Himmel noch mal…«
    »Aber wir sind doch nicht mehr auf unserem Kurs!« keuchte McRae neben ihm. »Wir sind… zum Teufel, wo sind wir überhaupt?«
    Das Flugzeug, von seiner ungeheuren Fallgeschwindigkeit vorwärts katapultiert, gewann weiter an Höhe. Aber die Triebwerke zündeten immer noch nicht wieder. Brandgeruch machte sich breit.
    »Wir müssen versuchen, im Gleitflug herunterzugehen und so weich wie möglich auf den Bauch zu fallen«, stieß Straker hervor. »Hoffentlich schaffen wir das.«
    McRae sah sich nach hinten um, wo der Funker hockte. Aber der sendete nicht mehr. Er war vor Angst ohnmächtig

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