0405 - Kampf um Merlins Burg
ausschalten. Ich habe den Dhyarra-Kristall. Wie ist es, Teri. Springst du mit mir in den Spider? Ich versuche, die Energiekristalle kurzzuschließen. Dann explodiert er…«
»Du bist wahnsinnig! Das ist viel zu riskant!« stieß Nicole hervor.
»Weißt du eine bessere Lösung?« gab er zurück. »Mit unseren Amuletten können wir nichts anfangen, weil sie sich nicht aktivieren lassen. Und Merlin… der hat zwar auf der Wunderwelt einen Spider zur Explosion gebracht… oder war es die Zeitlose? Aber damit können wir hier nicht rechnen. Merlins Fähigkeiten sind zu sehr blockiert. Es wäre ein zu großer Zufall, wenn sie jetzt wieder einmal für ein paar Sekunden aus dem Hintergrund hervorbrechen würden…«
»Gryf drängt. Wir sollen kommen«, sagte die Druidin gepreßt. Sie griff nach Zamorras und Nicoles Hand, sprang auf, und ehe die beiden begriffen, wie ihnen geschah, fanden sie sich auf der anderen Seite der Bodenöffnung wieder.
Gerade noch rechtzeitig…
Denn dort, wo sie eben noch gelegen hatten, schlug ein schwarzer Strahl ein…
Nicole atmete tief durch.
»Wo ist der Jäger?« fragte sie.
»Keine Ahnung. Ich bekomme weder zu ihm noch zu Kiryac Kontakt. Es ist, als wären sie vom Erdboden verschluckt.«
»Oder getötet worden«, seufzte Teri.
Gryf schüttelte den Kopf. »Daran kann ich nicht glauben«, murmelte er. »Wir haben doch bisher immer auf irgend eine Weise Glück gehabt. Es darf ihn nicht erwischt haben. Wir brauchen ihn doch, um…«
Zamorra schüttelte den Kopf. Seine Hand umklammerte den Dhyarra-Kristall. »Komm, Teri! Wir müssen diesen verdammten Spider ausschalten, ehe er uns umbringt!«
»Gut…«
Sie griff nach seiner Hand und ging in den zeitlosen Sprung.
»Nicht!« schrie Tendyke. »Halt sie zurück, Gryf!«
Aber es war bereits zu spät. Zamorra und die Druidin mit dem hüftlangen goldenen Haar waren verschwunden…
***
Kiryac war mit dem Jäger über eine größere Distanz gesprungen. Kaum hatten sie festen Boden unter den Füßen, als der Veränderte den Piloten mit seinen Krallen packte.
»Du bringst mich zu dem Meegh!« zischte er kaum verständlich. Eine Speichelwolke sprühte aus seinem Reptilmaul hervor, und seine Augen glühten nicht mehr rot, sondern flammten jetzt im Schockgrün der Druiden. »Schnell! Ich muß ihn töten!«
»Du bist wahnsinnig!« stieß Kiryac hervor. »Ich kann nicht…«
»Wahnsinnig?« Der Veränderte brüllte. »Jaah! Jaaaaah! Bring mich hin, schnell! Ich weiß, wo ich ihn finde!«
Deutlich hatte er gespürt, daß es nur einen einzigen Meegh hier gab, während Zamorra und die anderen eine ganze Horde vermuteten. Aber sie besaßen eben nicht das Gespür, das den Eremiten vom Berg auszeichnete, den aufgrund seines Wahnsinns und seiner Veränderung die Gesellschaft floh.
Kiryac spürte Angst. Sein Mund wurde trocken. Wenn er den Jäger in die Höhle des Löwen brachte, lief er Gefahr, dabei umzukommen. Lieber hätte er es gesehen, wenn einer der beiden anderen Druiden es getan hätte. So, wie es eigentlich abgesprochen war. Besser, die starben, als er! Er hatte panische Angst vor der Begegnung mit dem gnadenlosen Feind.
»Gehorche!« kreischte der Wahnsinnige schrill. »Oder ich zerreiße dich!«
Erneut schnappte er nach dem Hals des Druiden. Und diesmal war es kein Spiel. Es war blutiger Ernst. Kiryac begriff, daß der Wahnsinnige ihn wirklich töten würde, wenn er nicht gehorchte. Daß er dann vielleicht erst recht nicht in die Festung gelangte, begriff er wohl nicht. Sein verwirrter Verstand erfaßte die Logik nicht.
»Gut, ich tu’s«, keuchte er. »Laß mich in Ruhe… ich bringe dich hin!«
»Ich zeig’s dir«, schrie der Veränderte.
Ein Impuls von bestürzender Kraft berührte Kiryacs Geist. Der Jäger überlud ihn fast mit dem Bild, nach dem Kiryac sich für den zeitlosen Sprung zu orientieren hatte. Der Pilot riß den Veränderten mit sich…
Und im Innern der Meegh-Festung tauchten sie wieder auf.
Kiryac schrie.
Unwillkürlich ließ er den Jäger los. Er fühlte das Bedrücken der Schwarzen Magie, die über ihm zusammenschlug. Von allen Seiten kam sie. Kiryac drehte sich um die eigene Achse. Da sah er Druiden in weißen Overalls. Sie bewegten sich, weißen Schatten, gleich, zwischen unheimlichen Geräten, über Galerien und Treppengitter… wie schwerelos huschten sie hin und her. Verräter, dachte er. Es sind Verräter…
Von den Robotern wußte er nichts.
Er sah zwei der Weißgekleideten auf ihn zurasen. Er
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