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0407 - Die Mordgeister

0407 - Die Mordgeister

Titel: 0407 - Die Mordgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Teri, es ist mir völlig egal. Ich weiß nur, daß hier kein Haus steht, weil nie eines erbaut wurde. Warum setzen Sie dieses Theater eigentlich noch fort? Sie werden dadurch nur unglaubwürdig. Lassen Sie uns zurückgehen. Der Tag ist noch jung. Man könnte etwas unternehmen. Vielleicht darf ich Sie zu einem Eis einladen? Oder zum verspäteten Frühstück oder vorgezogenen Mittagessen?«
    »Eher zum Faulenzen an Ihrem Swimmingpool, Angelo.« Sie lachte ihn an. »Was halten Sie davon?«
    »Leider werde ich Ihnen nicht mit einem Badeanzug aushelfen können, weil ich auf Ihren Besuch nicht vorbereitet war«, sagte er, und seine Augen funkelten.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich ihn brauchen werde«, gab Teri vielversprechend zurück.
    Teufel auch, dachte Caraggi. Das Mädchen geht ran… aber was soil’s? Der Tag ist lang, das Wetter herrlich, und der Urlaub ist zum Genießen da! Langsam schlenderten sie über den Berg zurück.
    Teri dachte an das Haus. Eigentlich hatte sie es sich ansehen wollen. Sie hatte es diesem ungläubigen Thomas zeigen wollen, der so felsenfest davon überzeugt war, daß es nicht existierte.
    Aber warum sollte sie sich diese Mühe machen? Es gab später immer noch Möglichkeiten, sich dort umzusehen, und vielleicht konnte sie im Laufe der nächsten Stunden noch einiges über diese Gegend in Erfahrung bringen, wenn Angelo entsprechend redselig wurde.
    Und so bekam Ted Ewigk Zeit, in Ruhe weiter zu verhandeln und das Haus zu kaufen, das angeblich nicht existierte…
    ***
    Ted Ewigk stand Ettore Fabrizzi gegenüber. Der Mann wirkte geisterhaft bleich. Wie frisch aus der Gruft geklettert, dachte Ted in einem Anflug makabren Humors.
    »Bitte… nehmen Sie doch Platz, Signor Eternale«, bot Fabrizzi an. »Sind Sie zu dem Entschluß gekommen, daß das Haus seinen Preis wert ist?«
    Ted Ewigk nickte.
    »Ich nehme an, daß wir Signor Puzoni herzitieren müssen, damit er den Kaufvertrag mitbringt?«
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte Fabrizzi. »Ich habe den Vertrag hier. Er ist bereits unterschrieben. Sie brauchen nur noch gegenzuzeichnen. Dann ist alles perfekt.«
    Ted hob die Brauen. So ungewöhnlich wie das Verhalten des Maklers am vergangenen Abend war auch dieses Verfahren.
    Fabrizzi verschwand in einem Nebenraum und kehrte Augenblicke später mit drei Ausfertigungen des Vetrages zurück.
    »Eine Ausfertigung für Sie, eine für Signor Puzoni und eine für mich«, erklärte er. »Lesen Sie bitte und unterschreiben Sie dann.«
    Ted zückte seinen Kugelschreiber. Er Unterzeichnete sofort, ohne den Vertrag zu lesen. Grenzenlose Erleichterung überkam ihn. Es war geschafft. Das Haus gehörte ihm!
    Endlich!
    Er lächelte.
    Fabrizzi lächelte ebenfalls. Es war ein Lächeln, das Erlösung verriet.
    »Ich bin Ihnen sehr zu Dank verpflichtet«, sagte er. »Allerdings sollten Sie unbedingt versuchen, einen Mitbesitzer zu finden. Ich denke, Sie haben da sicher schon jemanden, der in die nähere Auswahl käme, oder?«
    »Mitbesitzer? Ich verstehe nicht«, sagte Ted Ewigk verblüfft. »Was wollen Sie damit sagen? Glauben Sie, ich könnte die Kaufsumme nicht allein aufbringen? Sie unterschätzen meine Möglichkeiten wohl.«
    »Oh, durchaus nicht, Signor Eternale«, sagte Fabrizzi. »Nun, es ist vollbracht. Sie werden verstehen lernen. Es ist noch nicht vorbei, mein Freund und Retter…«
    Er wandte sich ohne ein weiteres Wort um und verließ das Zimmer. Dabei legte er eine geradezu erstaunliche Geschwindigkeit an den Tag.
    Ted sprang auf und eilte ihm nach. Er riß die Tür wieder auf, die Fabrizzi hinter sich geschlossen hatte.
    »Was zum Teufel wollen Sie damit…«
    Er verstummte. Der Korridor, auf den Fabrizzi hinaus getreten war, war leer.
    Aber so schnell konnte der Ex-Hausbesitzer niemals in einem anderen Zimmer oder nach draußen verschwunden sein.
    Er hatte sich - in Luft aufgelöst…
    ***
    Für einen von ihnen war das lange Warten beendet. Ein Nachfolger war gefunden worden. Anfangs hatte es zwar schwierig ausgesehen, aber dann war es doch schneller und einfacher gegangen, als sie gedacht hatten.
    Jener, der jetzt frei kam, konnte sein Glück kaum fassen. Endlich war er nicht mehr an das Haus und an den alten Fluch gebunden. Der würde jetzt auf seinen Nachfolger übergehen und ihn zwingen, so lange hier auszuharren, bis er wiederum einen Nachfolger gefunden hatte. Bis es so weit war, würde sein Fleisch längst verfault, seine Knochen längst zerfallen sein.
    Denn in diesem Haus wohnte der

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