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041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

Titel: 041 - Die Tür mit den 7 Schlössern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Aber es nutzte ihm alles nichts. Ich erkannte ihn. Ich besitze mindestens drei Fotografien von ihm. Was mag ihn hergeführt haben? Ich wundere mich - wirklich, ich wundere mich!«
    Er schob seine Hand unter die Papiere und suchte nach dem kleinen Notizbuch, das er vorhin dort verborgen hatte. Plötzlich wurde sein Gesicht kreidebleich.
    »Es ist fort!« schrie er. »Das Buch ist fort! Und der Schlüssel! Großer Gott - der Schlüssel!«
    Er taumelte wie ein Betrunkener auf die Füße; Entsetzen lag in seinem Blick.
    »Es muß geschehen sein, als er mir die Landkarte zeigte«, stammelte er, heiser vor Erregung. »Ich hatte ganz vergessen, daß er es mit jedem Dieb an Geschicklichkeit aufnimmt. Teufel nochmal! Mach doch die Tür zu! Ich muß telefonieren!«

9
    Obgleich Dick den Scheibenwischer eingeschaltet hatte, blinkte die Scheibe vor Nässe, und er mußte das Seitenfenster herabdrehen, um etwas zu sehen. Der Regen strömte unaufhaltsam herab, und bald war sein Gummimantel schwarz und glänzend vor Nässe. Sein Scheinwerfer kämpfte gegen die Finsternis, und in seinem Lichtkegel rannen die Tropfen in Milliarden schimmernder Streifen nieder.
    ›Coram Street 107‹, raunte ihm sein Unterbewußtsein zu. Im nächsten Augenblick stieg das Bild des Mädchens in seinen Gedanken auf. Wie kam er auf Sybil Lansdown? Er hatte doch eben noch an Bertram Cody gedacht! Gewöhnt, jedem, auch dem unscheinbarsten Gedankengang nachzuforschen, grübelte er vor sich hin, und da fühlte er plötzlich in seiner linken, in der Tasche vergrabenen Hand ein kleines Notizbuch. Ein harter Gegenstand darin, der sich deutlich durch das weiche Leder abhob, hatte in seiner Vorstellung das Notizbuch mit Sybil Lansdown verkettet.
    Er bremste seinen Wagen so jäh, daß er ins Schleudern kam. Einen Augenblick war er in Gefahr, in den Straßengraben zu rutschen, doch mit eisernen Nerven brachte er ihn wieder ins Gleichgewicht. Dann schaltete er das elektrische Licht ein, um seinen »Fund« zu betrachten. Noch ehe er die schmale Lederzunge aus der Öse des Geldtäschchens gezogen hatte, wußte er, was er finden würde, und er hatte sich auch nicht getäuscht. Aber als der Schlüssel in seiner Hand lag, staunte er über seine Größe und Form. Er war eine fast genaue Wiedergabe des Schlüssels, den Sybil Lansdown ihm in der Bahn gezeigt hatte und der jetzt sicher in seinem Banksafe lag.
    Dick stieß einen leisen Pfiff aus, ließ das Notizbuch in seine Tasche gleiten und verbarg den Schlüssel unter der Gummimatte zu seinen Füßen. Die unternehmungslustigen Herren, die keine Ausgabe gescheut hatten, Sybils Schlüssel in ihren Besitz zu bringen, würden sich ja auch kein Gewissen daraus machen, sein Auto abzufangen - und dann war seine Person kein sicheres Versteck mehr.
    Dicks Respekt vor dieser geheimnisvollen SchlüsselBrüderschaft war im Wachsen begriffen, und er sah Abenteuer voraus, die seine Jagd rund um die Erde an Spannung weit in den Schatten stellen würden. Er drehte das Licht wieder aus und fuhr weiter. Während sein Fuß auf das Gaspedal trat und der Zeiger des Geschwindigkeitsmessers rasch von 50 auf 80 und 100 stieg, dachte er über seine unheimliche Entdeckung nach.
    Cody hatte jede Verbindung mit Lord Selford geleugnet. Da stimmte schon etwas nicht! Und was hatte es mit diesem Schlüssel für eine Bewandtnis? Er mußte für Cody von ganz besonderer Bedeutung sein, denn er hatte gesehen, wie er bei seinem Eintritt das Notizbuch eilig und wie ertappt versteckte. Aus Neugierde, aus angeborener Teufelei hatte er die erste Gelegenheit ergriffen, es an sich zu bringen. Jetzt hatte er also schon zwei dieser seltsamen Schlüssel, und immer dringender wurde die Frage nach den Schlössern, zu denen sie gehörten, und nach denn, was hinter diesen Schlössern lag.
    Er hupte. Ein ungewöhnlich großer Lastwagen, unter dem die ganze Straße wankte und bebte, hätte ihn beinahe in den Chausseegraben gedrückt. Nein, er durfte seinen Gedanken nicht mehr nachhängen! Seine ganze Aufmerksamkeit gehörte jetzt der Straße, die an dieser Stelle so schmal war, daß sie ein Ausbiegen nur mit größter Vorsicht gestattete.
    Es war gut, daß er diesen Entschluß gefaßt hatte; denn im gleichen Augenblick tauchten dicht vor ihm aus der undurchsichtigen, regengepeitschten Nacht drei rote Lampen auf, die in regelmäßigem Abstand über die Straße verteilt waren. Das konnte nur bedeuten, daß die Straße aufgerissen und daher in ihrer ganzen Breite für den

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