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0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit

0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit

Titel: 0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Kugel immer schneller.
    Was also tun?
    Er war neugierig, denn er stellte Fragen und gab mir so eine Galgenfrist. Während er sprach, wich die dunkle Mündung der MPi um keinen Millimeter zur Seite. Sie glotzte mich an wie eine leere Augenhöhle.
    »Wieso bist du gekommen?«
    »Man rief mich.«
    »Und wer?«
    Da Gerald Gress nicht mehr lebte, konnte ich seinen Namen ruhig erwähnen.
    Jean nickte. »Das hatten wir uns gedacht. Der Schnüffler schlich schon öfter durch die Gegend. Ich wollte ihn bereits vorher killen, aber Manon war dagegen.«
    »Und welche Pläne verfolgt sie?«
    »Sie nimmt eine Spur auf.«
    »Aha. Mehr sagst du nicht?«
    »Nein!«
    Das letzte Wort hatte mir verdammt endgültig geklungen. Ich konnte damit rechnen, dass er jeden Augenblick den Zeigefinger krümmen würde und den Abzug nach hinten riss. Auch während des Gesprächs mit ihm hatte ich fieberhaft nach einer Möglichkeit gesucht, der Garbe aus der Uzi zu entkommen, und mir war etwas eingefallen.
    Ich hob die Schulter und ließ sie sofort danach wieder zurücksinken. »Ich weiß, dass du mich töten kannst, aber ich flehe dich an, Jean. Gib mir noch eine Chance!«
    Er grinste kalt. »Welche?«
    Ich fiel auf die Knie, ohne eine Antwort gegeben zu haben. Dabei war ich nach hinten gerutscht, an den Rand des Teppichs.
    »Ach, er bettelt!« sagte Jean und begann zu lachen. »Ein Bulle, der um sein Leben bettelt, das habe ich mir schon immer gewünscht. Wirklich, du bist ein Weichling.«
    Ich kam mir selbst dumm und widerlich vor, aber ich musste das einmal begonnene Spiel durchhalten. Deshalb hob ich meinen Kopf an und schaute ihm flehend ins Gesicht. »Bitte, Jean, noch eine letzte Chance.«
    »Welche, verdammt?«
    »Ich möchte noch einmal auf deine verdammten Füße treten, du…«
    Meine weiteren Worte gingen in seinem wütenden, fast tierischen Schrei unter. Er zuckte zusammen, sogar seine MPi bewegte er dabei zur Seite, da zog ich bereits mit aller Kraft an der geknüpften Brücke…
    ***
    Suko hatte sich beeilt, war sofort zu Sir James hochgefahren und fand den Superintendenten an seinem Schreibtisch vor. Er nippte an seinem kohlensäurefreien Wasser.
    Kaum hatte er die Bürotür aufgestoßen, da lief ihm Nadine bereits entgegen. Suko schien es so, als hätte sie auf ihn gewartet. Als sich die Wölfin an ihn schmiegte, kniete sich der Inspektor hin und kraulte ihr das inzwischen wieder trocken gewordene Fell.
    Sir James erhob sich und stützte beide Hände auf die Schreibtischplatte. Er schaute auf Suko und Nadine. Dabei sagte er kopfschüttelnd: »So war es auch bei mir. Sie wollte meine Nähe, vielleicht unsere Nähe, aber ich kenne den Grund nicht.«
    Ohne das Streicheln zu lassen, gab Suko die Antwort. »Ich weiß es nicht hundertprozentig genau, aber es muss mit einer Wolfsmagie zusammenhängen und damit auch mit John Sinclair, der sich an der Loire herumtreibt.«
    »Können wir ihn dort erreichen?«
    »Nein, nicht telefonisch. Ich müsste schon hin, ansonsten sind uns die Hände gebunden.«
    »Vielleicht mit ihr?«
    »Das wäre vielleicht eine Möglichkeit.«
    Während des Dialogs hatte Nadine den Kopf gedreht und Suko ständig angeschaut. Er sah den Blick ihrer Augen, er wusste Bescheid, dass die Wölfin alles verstanden hatte.
    Nur konnte sie nicht reden.
    Aber ihre Augen sprachen Bände. Angst und Trauer lagen darin.
    Suko fragte sich nach dem Grund. Hing dieser Ausdruck tatsächlich mit John Sinclairs Fall in Frankreich zusammen?
    Alles deutete eigentlich darauf hin.
    Suko stand wieder auf. Auch Nadine, die gesessen hatte, sprang auf und lief weg. Zwischen Schreibtisch und Sitzgruppe hockte sie sich hin.
    Sir James und Suko sahen sich gegenseitig an. »Was hat sie vor?« fragte der Superintendent.
    »Keine Ahnung.«
    »Ich habe das Gefühl, als wollte sie uns etwas zeigen oder auch beweisen.« Sir James griff zum Glas und leerte es. Seine Stirn hatte er in Falten gelegt, ein Zeichen dafür, wie scharf er darüber nachdachte, was dieser Besuch zu bedeuten hatte.
    Noch tat Nadine nichts.
    Sie lag nur auf dem Boden. Plötzlich drehte sie den Kopf und öffnete die Schnauze. Ihr menschliches Stöhnen erinnerte an ihr früheres Leben.
    Selbst Sir James bekam eine Gänsehaut. »Das ist ja furchtbar«, flüsterte er.
    »In der Tat, Sir!«
    Das Stöhnen blieb. Dabei zuckte Nadine mit den Pfoten, und dieses Zittern erfasste auch ihre Flanken. Sie machte den Eindruck, als würde sie unendliche Leiden ausstehen.
    Die beiden Männer

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