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0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit

0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit

Titel: 0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sicher«, antwortete Suko kratzig. »Gib ihr noch etwas Zeit.«
    Die Zeit brauchte Suko auch, um die Worte zu formulieren, die er seinem Freund Bill mitteilen wollte. »Ich – es tut mir Leid, Bill. Ich spüre nichts.«
    Jetzt war es heraus, und Suko hörte den erstickt klingenden Laut, der aus Bills Kehle drang. Er stand wieder auf, sah Bill schwanken und stützte ihn ab.
    Das Blut war aus dem Gesicht des Reporters gewichen. Die Haut wirkte wie mit Kreide eingerieben. Ohne dass Bill es richtig bemerkte, wurde er von Suko zu einem Sessel geführt und auf die Sitzfläche gedrückt.
    »Ich muss Sheila anrufen!« murmelte er. »Ich muss telefonieren. Ich werde jetzt anrufen.« Er war völlig durcheinander.
    »Du wirst gar nichts«, sagte Suko. »Du bleibst hier sitzen und rührst dich nicht vom Fleck. Okay?«
    »Ja, nein…«
    Sir James hatte die beste Idee. Aus seinem Schreibtisch holte er eine Flasche Whisky und ein Glas hervor. Der Reporter erhielt einen Doppelten. Er musste das Glas schon mit beiden Händen halten, so stark zitterte er. Er schüttelte sich den Whisky in den Rachen, und bald kehrte die Farbe in sein Gesicht zurück. Er fand auch die nächsten Worte und fragte leise: »Weißt du, wie ich mich fühle, Suko?«
    »Nein.«
    »Wie jemand, der mehr tot als lebendig ist. Sie kommt zu euch und legt sich zum Sterben nieder. Was ist das nur für ein Grauen, in das wir hineingeraten sind?« Er schlug die Hände vor sein Gesicht und schüttelte den Kopf.
    Suko konnte ihm keine Antwort geben. Vielleicht wäre es John Sinclair gelungen, aber der kämpfte irgendwo im Loiretal auf verlorenem Posten.
    »Was ist das?«
    Es war mehr ein Ruf als eine Frage, und Sir James hatte ihn ausgestoßen.
    Suko drehte sich um. Bill ließ seine Hände sinken, und die drei Männer starrten wie gebannt auf die liegende Wölfin.
    Sie selbst hatte sich nicht verändert. Aber die nähere Umgebung war eine andere geworden. Nadine lag zwar noch auf dem Teppich, aber sie war eingekreist worden.
    Aus dem Nichts war das Licht gekommen, hatte seinen Kegel auf den Boden geworfen und gleichzeitig einen Schatten gezeichnet.
    Den der Werwölfin Lupina!
    ***
    Plötzlich »schwamm« der Killer. Der Teppich unter seinen Sohlen rutschte weg und zog ihn mit. Aus dem Schwimmen wurde ein Rudern, denn er stach mit beiden Armen in die Luft und gab dabei eine ziemliche lächerliche Figur ab. Wie ein Tänzer, der Takt und Rhythmus verloren hatte, kam er mir vor, aber er drückte trotzdem noch ab.
    Die Salve hämmerte gegen die Decke und ließ dort die Vertäfelung splittern. Als wahrer Regen fielen die Einzelteile zu Boden. Das alles kümmerte mich nicht. Für mich zählte nur, dass ich nicht getroffen worden war.
    Er konnte sich nicht mehr halten, sosehr er es auch versuchte. Der Aufprall wurde schlimm für ihn.
    Jean donnerte auf den Rücken. Der Boden erzitterte. Ich hörte den wütenden Schrei, als ich bereits auf dem Weg zu ihm war. Aber auch Jean war schnell. So leicht gab dieser in zahlreichen Kämpfen und Schlachten gestählte Typ nicht auf, denn er drehte sich um, damit er auf mich anlegen konnte.
    Ich befand mich bereits im Sprung.
    Bevor eine zweite Garbe den Lauf verließ, sprang ich ihn an. Es war ein wuchtiger Satz, ich traf voll und hämmerte beide Füße hart auf seine Brust, sodass ihm die Luft aus den Lungen getrieben wurde. Dieser Kampf ging um Leben und Tod. Jean würde keine Rücksicht kennen, auch ich musste hart sein, denn an Kampfkraft und hinterhältigen Tricks war er mir sicherlich überlegen.
    Ich hatte ihn sehr hart erwischt. Jean sackte auf dem Boden zusammen. Sein Gesicht verzog sich im wilden Schmerz, und ich trat wieder zu.
    Diesmal gegen das rechte Handgelenk. Dabei erwischte ich die Finger, die gelähmt wurden und es nicht mehr schafften, die Waffe zu halten.
    Für mich war es eine Freude zu sehen, wie die Uzi über den glatten Parkettboden glitt und erst von der nächsten Teppichbrücke gestoppt wurde. Vielleicht hatte ich eine Sekunde zu lange der davongleitenden Waffe nachgeschaut, denn als ich hinter ihr herjagen wollte, kam ich nur einen Schritt weit. Das linke Bein konnte ich nicht mehr vorsetzen. Die Hand des Franzosen umklammerte mein Gelenk wie eine Stahlklammer, zudem drehte er seine Finger, sodass ich ebenfalls zu Boden musste. Da er das Bein auch ruckartig nach hinten gezogen hatte, wurde mein Fall verdammt schnell. Zum Glück konnte ich mich mit beiden Handflächen aufstützen und dem Aufprall einen großen

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