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0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit

0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit

Titel: 0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gedacht.«
    »Wieso?«
    »Ich kenne Monsieur Gress. Er hat davon gesprochen, dass er Hilfe holen wollte. Und Sie müssen der Mann sein.«
    »Der bin ich tatsächlich. Aber hatte Monsieur Gress so viel Vertrauen zu Ihnen?«
    »Ja.«
    »Wer sind Sie?«
    »Ich bin ein Mensch, der leider zu spät gekommen ist. Erst heute Abend traf ich wieder hier ein. Ich war bei meinen Brüdern im Kloster. Ich bin Priester.« Er streckte mir die Hand entgegen. »Mein Name ist Abbé Bloch.«
    Ich atmete nicht nur auf, auch ein Gefühl der Freude durchzuckte mich. »Und ich heiße John Sinclair.«
    »Das hörte ich schon. Wo ist der Reporter?«
    Als ich meine Hand aus der seinen löste, gab ich ihm die Antwort.
    »Er ist tot.«
    Das Gesicht des Abbés vereiste. »Tot«, murmelte er nach einer Weile. »Wie ist es gekommen?«
    »Maurice de Medoque, der Herold des Satans, hat ihn umgebracht. Ich konnte ihm leider nicht helfen.«
    »Und der andere?«
    »Kämpfte gegen mich und verlor.«
    »Dann haben Sie dieses Relikt aus der Vergangenheit vernichtet.«
    Der Abbé atmete tief durch. »Ich wusste, dass es einmal so kommen würde. Er musste seinen Meister einfach finden. Der Fluch der Medoques darf nicht bis in alle Ewigkeiten bestehen bleiben. Man muss etwas dagegen tun.«
    »Dazu bin ich bereit. Elf Diener hat diese Frau…«
    »Werwölfe?«
    »Ja.«
    Der Priester schluckte und schüttelte den Kopf. »Himmel, das ist mehr, als ich dachte.«
    »Aber Sie haben gewusst, dass es diese Wesen gibt?«
    »Natürlich. Nur nicht in dieser Konzentration. Den Menschen hier war bekannt, dass in Vollmondnächten der Geist aus der Vergangenheit erschien und seine Fanfare blies. Er war dazu verdammt, den Schrecken anzukündigen, aber ich frage mich jetzt, was die anderen Werwölfe vorhaben.«
    »Sie werden das Dorf hier überfallen.«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    Ich war überrascht. »Was macht Sie so sicher, Abbé?«
    »Was sollen sie hier?«
    »Menschen…«
    »Bitte, Monsieur, lassen Sie mich ausreden. Menschen sind für sie wichtiger als Objekte. Aber Manon Medoque, dieses Satansweib, verfolgt einen anderen Plan.«
    »Und der wäre?«
    »Sie will bestimmt zu der alten Ruine. Der Fluss führte wenig Wasser. Es hat nicht sehr viel geregnet. Jetzt liegen die Mauern frei. Es gibt bei uns eine Sage, die sich um die Ruine rankt. Es ist eine Spur in die Vergangenheit.«
    Da war schon wieder dieser Satz, über den ich stolperte. Jean hatte ihn bereits erwähnt.
    »Was bedeutet diese Spur, die in die Vergangenheit führt?«
    »Wie gesagt, es ist der Weg zur Ruine, sogar zu einem alten Friedhof, der die Mauerreste umgibt. Das ist alles Jahrhunderte her. Die Loire hatte sich damals zu einem reißenden Strom entwickelt und ganze Gebiete überschwemmt. Auch einen kleinen Friedhof und die Mauern eines Schlosses. Da müssen sich sogar Berge verschoben haben.«
    »Bitte, werden Sie konkret, Abbé. Wer hat dort gelebt?«
    »Ein sehr bekannter Mann hier im südlichen Frankreich. Er hat ungemein viel Einfluss und Macht. Man sagte ihm nach, dass er sowohl mit Gott als auch mit dem Teufel im Bunde stehen würde. Die Geschichtsbücher haben ihn zum größten Teil vergessen. Aber in den neueren Forschungen tauchte der Name immer öfter auf. Er hatte doch mehr Wissen und Macht, als man noch vor Jahren annahm. Ich bin sicher, dass Sie, Monsieur, den Namen schon einmal gehört haben.«
    »Bitte, reden Sie.«
    Der Abbé sah mich an. Ich spürte die Spannung und hatte plötzlich das Gefühl, etwas sehr Wichtiges zu erfahren. »Sein Name ist Hector de Valois!«
    Das genau war es!
    Die Spur in die Vergangenheit. In eine rätselhafte Zeit des Mittelalters, wo die Kreuzritter und Templer gelebt hatten und ein Mann namens Hector de Valois wie ein Komet aus den Tiefen einer Schlucht in den Himmel gestiegen war.
    Hector de Valois, der Templer!
    Einer der Mächtigen, der Mann, den ich verzweifelt suchte, der mir Aufschlüsse über den Dunklen Gral, Aibon, die Stadt Jerusalem und mein Kreuz geben sollte.
    Ein Mensch, der Zusammenhänge gekannt hatte und dessen Spur sich immer wieder im Dunkel der Geschichte verloren hatte. Mein Hals war trocken geworden, und ich dachte daran, dass der Name dieses Menschen zu einem Stein des Schicksals auf dem Weg meines Lebens geworden war.
    Hector de Valois! Ich hatte ihn schon gesehen, als ich Diablita und ihre Mörder-Gnome kennen lernte, aber es war mir damals nicht gelungen, mich näher mit ihm zu beschäftigen. Nie hätte ich gedacht, hier

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