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0415 - Roboter-Grauen

0415 - Roboter-Grauen

Titel: 0415 - Roboter-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lavateile zerschellten an den Außenmauern der Schlucht. Sie sprangen weg, wurden zerteilt, zerrissen, verglühten und verdampften, flogen dem Teufel wie Billardkugeln entgegen, und Asmodis fuhr, eingehüllt in eine Flammenwolke, in den grauen Himmel über der Schlucht, wo er zu einem Punkt wurde und schließlich verschwand.
    Er hatte aufgegeben und Shimada das Feld überlassen. Die lebende Legende hatte zuletzt gelacht – und gewonnen.
    Für Yakup aber waren die Probleme nicht geringer geworden. Er befand sich zwar noch in der Schlucht, war aber weiterhin in der blauen Festung gefangen.
    Eingeschlossen, von Mauern umgeben, die im Prinzip keine waren, die sich verändern ließen, aber von ihm als existent hingenommen werden mussten. Er war vom Regen in die Traufe geraten.
    Einen Vorteil besaß er, seine Unsichtbarkeit.
    Nur befand er sich in Shimadas ureigenstem Reich. Yakup wollte einfach nicht daran glauben, dass die lebende Legende nicht bemerkte, dass ein Fremder hinter den Mauern steckte. Das musste er einfach fühlen, wenn nicht, war er kein Dämon.
    Als Yakup dies alles klar geworden war und er sich auch damit abgefunden hatte, ging er daran, seine neue, gefährliche Umgebung genauer zu erkunden.
    Er hatte die Festung nicht zum ersten Mal betreten. Damals war John Sinclair bei ihm gewesen. Sie hatten auch noch den gefährlichen Todesgarten durchquert, und wiederum überkam Yakup das gleiche Gefühl wie damals. Er konnte nicht anders, aber ihm war, als hätte man ihn in blaue Watte eingewickelt.
    Obwohl er nicht sichtbar war, hörte er selbst seine Schritte. Diesmal klangen sie gedämpft, da wurden die Echos sofort von dieser fremden Umgebung geschluckt.
    Die unheimliche Szenerie hielt ihn gefangen. Kalt rann es über seinen Rücken, da er genau wusste, dass es keinen Sinn hatte, nach einem Ausgang zu suchen.
    So etwas gab es in der Festung zwar, aber nie an der gleichen Stelle. Die Architektur des Höllenschlosses konnte sich innerhalb einer kurzen Zeitspanne völlig verändern.
    Wo eine Sekunde zuvor noch eine Mauer gewesen war, befand sich plötzlich gar nichts mehr. Es konnten sich die Ausgänge ebenso verschieben wie die Böden und Wände. Fallen entstanden, grauenhafte Monster erschienen aus dem Nichts, das alles wusste Yakup, und dementsprechend vorsichtig war er, als er sich voranbewegte.
    Er war unsichtbar geworden und gleichzeitig auch feinfühliger.
    Schon als normaler Mensch war der junge Türke mit einer großen Sensibilität ausgestattet gewesen, dies hatte sich noch verstärkt, da er sich auf Dinge konzentrieren konnte, die im metaphysischen Bereich lagen.
    Es lag etwas in der Luft, das er mit dem Begriff Böse umschreiben musste. Da gab es Dinge, über die er stolperte, eine Aura, die sich aus vielen Strömungen zusammensetzte, als wollte sie dafür sorgen, dass eine lange zurückliegende Vergangenheit wieder lebendig wurde.
    Auf seiner Haut spürte er das Kribbeln. Jeden Augenblick erwartete er die drohende Gefahr, die auf ihn niederstürzte, aber man ließ ihn in Ruhe. Immer tiefer tauchte er in den von dunkelblauem Licht erfüllten Gang ein, der ihn an ein Ziel brachte, das er nicht kannte.
    Der Gang vor ihm führte in die Unendlichkeit. Wenn er es verglich, fiel ihm der Begriff Straße zu den Sternen ein. Irgendwo im Nirgendwo, vielleicht in der Ewigkeit vergessen, musste der Weg hinführen.
    Zeitlos, zwischen den physikalischen Grenzen liegend und getragen von der uralten Kraft des Bösen.
    So schritt er dahin, konnte sehen, wurde aber selbst nicht gesehen.
    In der Festung lauerten zahlreiche Gefahren. Sie waren nicht sichtbar, versteckten sich. Es gab keine Grenzen, die sie aufhielt, aber sie konnten blitzschnell da sein.
    Yakup rechnete mit dem Schlimmsten. Er war auch bereit, sich zu wehren. Plötzlich war er da.
    Yakup hatte ihn bereits in seinem Kloster gesehen, als in dessen Nähe die Festung entstanden war. Es war einer dieser gefährlichen Vögel, rabenähnlich, aber etwas größer und Begleiter der Festung.
    Yakup hatte sie eigentlich schon vermisst, wenn er ehrlich war.
    Und er wusste auch, dass die schwarzen Vögel etwas Besonderes waren. Nur äußerlich mit den normalen Tieren zu vergleichen. Tatsächlich aber waren sie Übermittler und Boten für den Besitzer des Höllenschlosses. Sie passten auf, sie achteten auf alles, und der Vogel merkte, dass etwas Fremdes in seiner Nähe war. Er stoppte seinen Flug.
    Da hatte Yakup schon reagiert, einen Pfeil auf die Sehne gelegt, sie

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